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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Prüfer versagte erneut. Es war, als würde der Droide einen Satz völlig fremder Sprachen sprechen - was nahezu ausgeschlossen war. Sienar hatte den Droiden eigenhändig programmiert, und niemand außer ihm hatte sich daran zu schaffen gemacht. Er kannte sich mit solchen Dingen sehr gut aus und besaß genug Geschick, um kleinere Modifikationen selbst durchzuführen.
    Darüber hinaus besaß er einen sechsten Sinn für Raumschiffe und jene unerwartete Serie leichter Erschütterungen, die er jetzt durch die Sohlen seiner Pantoffeln spürte, kam ihm eigentümlich und irgendwie falsch vor. Doch noch ehe er einen Bericht von der Brücke verlangen konnte, erschien in voller Größe und rot vor Erregung Captain Ketts Abbild in der Mitte des Beobachtungsraums.
    »Commander, fünf Kampfdroiden sind unangemeldet aus dem Waffenhangar gestartet. Haben Sie. ohne mein Wissen. eine Übung angeordnet?«
    »Ich habe nichts Derartiges angeordnet.«
    Kett schien jemandem zu lauschen. Dann wandte er sich wieder an Sienar - den er noch immer nicht sehen konnte, da dieser die Projektoren in seinem Quartier am Abend blind geschaltet hatte - und sagte mit vor Zorn bebender Stimme: »Sir, die passive Sensorerfassung bestätigt unsere visuelle Beobachtung: Soeben haben fünf Droiden-Sternjäger die
    Admiral Korvin durch die Verladeluke an Steuerbord verlassen und halten direkt auf Zonama Sekot zu. Ich habe unverzüglich alle übrigen Droiden deaktivieren lassen und meine Schiffsingenieure in den Waffenhangar geschickt. Es werden keine weiteren Kampfmaschinen entkommen.«
    Sienar nahm diese Neuigkeiten auf, als hätte Kett gerade eine Änderung des morgigen Speiseplanes angekündet. Er ließ Ketts Bild über dem Boden der Kabine flimmern und wandte sich ohne Entgegnung wieder dem E-5-Droiden zu.
    »Haben Sie mein Programm in sämtlichen Sternjägern installiert?«, fragte Sienar den Captain.
    »Ich habe Ihre Befehle aufs Wort befolgt, Commander,«
    Sienars Lippen verzogen sich zu einem kurzen, stummen Fluch. Er hatte Tarkin offenbar unterschätzt. Es konnte keinen Zweifel geben, dass Tarkin die Droiden - alle Droiden - mit verborgenen kodierten Unterprogrammen für den Notfall ausgestattet hatte. Und Sienar hatte sich nicht damit aufgehalten, nach solchen Unterprogrammen zu suchen.
    Wer war jetzt also der Narr?
    »Zerstören Sie die Sternjäger«, befahl er und gab sich alle Mühe, ruhig zu bleiben.
    »Damit verraten wir unsere Anwesenheit, Commander.«
    »Wenn wir die Sternjäger nicht zerstören, werden die das für uns besorgen. Ich will da draußen keine abtrünnigen Einheiten operieren sehen.«
    »Ja, Sir.« Kett vollführte eine scharfe Geste mit einer Hand und wieder lief eine Vibration durch den Schiffsrumpf -Turbolaser, die ausgefahren und auf ein nahes Ziel abgefeuert wurden.
    »Wir haben einen der fünf Droiden abgefangen«, meldete Kett. »Die anderen sind bereits jenseits unserer Reichweite. Ich setze.«
    »Nein. Warten Sie. Kämmen Sie das gesamte System mit aktiven Sensoren durch, Captain Kett. Und informieren Sie mich ohne Verzug über die Ergebnisse.«
    »Ja, Sir.«
    Sienar zückte seine Laserpistole und näherte sich mit einiger Nervosität dem zitternden E-5-Droiden. Er fragte sich, ob Tarkins Unterprogramme auch die Anweisung zu töten beinhalteten. In Wahrheit konnte er allerdings nicht einmal sicher sein, ob überhaupt irgendwelche Unterprogramme existierten, doch er musste es schleunigst herausfinden.
    »Schildintegrität aufgeben. Sämtliche Energiequellen abschalten. Komplette Stilllegung«, befahl er und übermittelte der Kampfmaschine mit seinem Holoprüfer einen Autorisie-rungskode. Der Droide kam seinen Anweisungen prompt nach - was bedeutete, dass eventuell vorhandene Unterprogramme die Kontrolle durch die Hauptsteuerung nicht vollkommen unterbunden hatten.
    Als der E-5 mit einem leisen erschöpften Jaulen in sich zusammensank, streifte sich Sienar eine Atemmaske über und bearbeitete die Außenhülle des Droiden mit dem Laser. Schon nach wenigen Minuten hatte er das Quartier des Kommandanten mit dichtem Qualm erfüllt und eine Reihe von Alarmen ausgelöst, die er jedoch grimmig ignorierte.

Zweiundvierzig

    Am Ende des Fabriktals warteten Arbeiter, die Anakin und Obi-Wan aus dem neu erschaffenen sekotanischen Raumschiffhalfen und sie zu einem erhöhten Steg führten, der rings um die Endfertigungsstation verlief. Es war früher Morgen und das Tal war noch immer in Dunkelheit gehüllt, obwohl sie sich jetzt

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