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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr
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gesehen?”
    „Natürlich. Franffs Stil war völlig anders. Er war Visualist. Ein Animaloid sieht anders als ein Mensch, aber bei Franff war der Unterschied recht reizvoll. Aber Harnasharns neue Bilder stammen nicht aus diesem Universum.”
    „Tatsächlich nicht? Und aus welchem Universum stammen sie?”
    „Das kann ich nicht sagen. Wenn man die Bilder sieht, empfindet man die widerstreitendsten Gefühle. Man kommt sich vor, als wäre man an einem phantastischen fremden Ort, an dem man jedoch schon einmal gewesen zu sein meint.”
    „Die Bilder müssen ziemlich gut sein, sonst würde Harnasharn sie nicht ausstellen.”
    „Sie sind vollendet. Nichts fehlt, kein Zuviel wurde beigefügt. Ihre Technik dürfte völlig neu sein.”
    „Ich sehe noch immer nicht den Zusammenhang zwischen dieser Ausstellung und Franffs Tod.”
    „Vielleicht gibt es keinen. Ich fragte mich nur immer wieder danach, weil diese Bilder so anders sind. Sie könnten eine Sicht des Universums repräsentieren, die noch keinem menschlichen Maler zuteil wurde. Vielleicht stammen sie von einem Animaloid, und als Harnasharn von Franffs Tod hörte, entschloß er sich, die Bilder anonym auszustellen. Nur für den Fall, daß die Donovianer den Animaloiden gegenüber feindlicher eingestellt sind, als wir annehmen.”
    „Gehen Sie ins Lizenzbüro. Finden Sie heraus, wann genau Harnasharn die Lizenz für die Ausstellung beantragt und mit welchen Worten er ihren Inhalt beschrieben hat. Dann versuchen Sie zu erfahren, wann die Nachricht über Franffs Tod Donov erreicht hat.”
    Nach kurzer Zeit kehrte Wargen mit der Information zurück, daß Harnasharn die Lizenz für seine Ausstellung fünf Tage, bevor Franff auf Sornor für tot erklärt worden war, beantragt hatte. Und neun Tage, bevor Franffs Tod auf Donov bekannt wurde.
    „Ich ziehe mich als Kunstkritiker zurück”, sagte Wargen.
    „Nein, das tun Sie nicht. Sie wissen es selbst vielleicht nicht, aber Sie haben einen guten Instinkt in solchen Angelegenheiten. Verfolgen Sie die Sache weiter. Diese Ausstellung verdient ganz gewiß unsere Beachtung.”
    „Ich werde sie im Auge behalten.”
    „Ich auch.” Korak erhob sich. „In welcher Funktion sollen wir die Ausstellung besuchen?”
    „Als Touristen. Reisekleidung entschuldigt alles.”
    „Sogar, daß ein fast Blinder sich eine Kunstausstellung ansieht?” Korak kicherte. „Bringen Sie die Kostüme.”
     
    Korak hatte Donov zu einem der führenden Touristen- und Ferienzentren der Galaxis gemacht. Und dabei hatte er das alles buchstäblich aus dem Nichts gestampft. Donov besaß wenig, was Fremde anzog, es nannte nichts Hervorragendes sein eigen – außer in manchen tropischen Regionen den geradezu verwirrenden Glanz seines Lichts. Aber was bedeutete Licht für die Touristen?
    Und was bedeutete es für einen Weltmanager?
    Nur wenige wußten von Koraks ängstlich gehütetem Geheimnis, daß er sich in seiner Jugend als Maler versucht hatte. Es war klug genug gewesen, sein minderes Talent richtig einzuschätzen, aber er war Künstler genug geblieben, um die Qualität dieses wunderbaren Lichtes zu erkennen, das die donovianischen Meeresküsten überflutete. Und als ihm auf dem an Bodenschätzen und Landwirtschaftsmöglichkeiten armen Planeten die Position des Weltmanagers angeboten wurde, nahm er an, was fünfzig Kandidaten vor ihm abgelehnt hatten.
    Trotz der Gegenstimmen des Forums setzte er es durch, daß vielversprechende junge Maler Stipendien auf Donov erhielten. Er errichtete eine Malerkolonie in dem pittoresken Fischerdorf auf den Bergen von Zrilund, und als die ersten Werke aus dieser Kolonie in andere Welten exportiert wurden, war die Sensation perfekt. Eine Sintflut von Malern brach über Donov herein, ganze Touristenschwärme unternahmen Pilgerreisen zu den Plätzen, die auf Bildern unsterblich geworden waren. Innerhalb einer einzigen Generation entwickelte sich Donov zum bedeutendsten Kunstzentrum der Galaxis. In Tälern, auf Bergen und an Stränden entstanden Ferienorte.
    Koraks einziger Kummer war, daß seine schlechten Augen ihm verwehrten, die Werke einer jungen Malergeneration zu genießen.
    Wargen brachte breitrandige Hüte und lange Jacken in grellen Farben. Einst hatten die donovianischen Bauern solche Kleidung bei der Feldarbeit getragen, und aus unerfindlichen Gründen hatten die Touristen sie imitiert. Kein Reisender verzichtete mehr auf den Schlapphut und die wallende Jacke, und diese Kleidung tat unter der heißen Sonne

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