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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr
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erhob sich und dankte Franff höflich. Die Zuhörerschaft applaudierte ausgiebig, und Franff verbeugte sich. Wargen hoffte, daß das alte Nonor nicht merkte, daß man ihm weniger für seine Ausführungen Beifall spendete, als deshalb, weil es endlich damit aufgehört hatte.
    Wargen berichtete dem Weltmanager von Franffs geringen Erfolgen als Partysprecher.
    „Er hat heute morgen um eine Lizenz angesucht”, erklärte Korak. „Um eine Lizenz als Dozent. Vielleicht hat das Geld, das er von Lilya erhalten hat, ihn korrumpiert.”
     
    Drei Tage später kam Demron zu Wargen mit einem merkwürdigen Bericht, der ihn aus einem kleinen Dorf sechzig Meilen nördlich von Donov Metro erreicht hatte.
    „Jetzt stehe ich schon vierzig Jahre im Beruf”, sagte er verwirrt. „Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Es scheint überhaupt keinen Sinn zu ergeben.”
    Wargen sah jedoch sehr viel Sinn darin. Er verließ sofort die Hauptstadt und fuhr durch fruchtbares Ackergebiet nach Norden. Er genoß die sanfte Frühlingsbrise, und dann fiel ihm auf, daß die wandernden Maler längst unterwegs sein müßten, er aber noch keinem begegnet war. Am Nachmittag überholte er einen großen Wagen, der von zwei schwerfällig dahintrottenden Wrranels gezogen wurde.
    Anna lenkte den Wagen, und Franff schlenderte daneben einher. Von Zeit zu Zeit ging er nach vorn zu den Wrranels und schien mit den plumpen Tieren stumme Zwiesprache zu halten. Um Franffs Hals hing ein Mikrophon, und Wargen horchte erstaunt auf, als das Nonor zu sprechen begann. Die Feldarbeiter hielten mit ihrer Arbeit inne, als der Wagen an ihnen vorbeifuhr, und immer wieder sammelten sich kleine Gruppen von Zuhörern um das dozierende Nonor.
    Franffs Rede war nur kurz. Wenn er sein Anliegen in wenigen Sätzen erläutert hatte, zogen die Wrranels den Wagen weiter. Die Reaktionen der Zuhörer reichten von Erstaunen bis zu Verwirrung.
    Aber Wargen konnte nirgendwo feststellen, daß man Franff feindselig begegnete. Die Farmer, denen Franff erzählte, die Wanzen, die über seine Gemüsepflanzen krochen, seien seine Vettern, starrten den Sprecher nur verdutzt an. Außerdem hatten viele der Landbewohner noch nie ein Animaloid gesehen, und so erregte Franff mehr ihre Neugier als ihren Unwillen.
    Wargen fuhr weiter, und Franffs krächzende Stimme folgte ihm: „Das Leben ist das größte Geschenk. Schützt das Leben anderer Wesen genauso, wie ihr euer eigenes schützt. Die kleinste Kreatur ist nicht weniger wert als die größte. Alles Leben ist Teil … ”
    Sehr nachdenklich setzte Wargen seine Fahrt fort.

 
13.
     
    Nur die wenigen Touristen, die das Besichtigen von Sehenswürdigkeiten fanatisch ernst nahmen, standen rechtzeitig auf, um die Morgenfähre nach Zrilund zu erreichen. Um diese Zeit gab es noch kaum Maler auf den Straßen zu sehen, die sich für die Touristen produzierten, und auch wenige Einheimische. Man konnte also ungestört die herrliche Landschaft bewundern, bis die nächste Fähre eintraf.
    Zu diesem Zeitpunkt verspürten die ersten Touristen bereits Appetit und Durst und begaben sich ins Zrilund Town Hostel. Wenn sie es verließen, war der Speisesaal fast leer. Amen Brance und Gof Milfro, die sich zu einem späten Frühstück getroffen hatten, lehnten sich erleichtert zurück.
    „Was ist hier eigentlich los?” fragte Milfro. „Ich kam her, um Franff zu besuchen. Aber Franff und Anna sind verschwunden. Ein Maler erzählte mir, sie seien zu einer Party nach Donov Metro gefahren und nicht mehr zurückgekehrt. Ich möchte nur wissen, was hier im Gange ist. An allen Ecken sieht man Maler stehen, die verschwörerisch miteinander flüstern. Und heute morgen sagte mir mein Zimmerwirt, daß du deine alte Farm verkauft und dir ein Haus in der Stadt gekauft hast.
    Warum hast du mir das nicht gesagt? Dann hätte ich mir die Übernachtungskosten sparen können.”
    „Es kam alles so plötzlich, und ich konnte selbst noch nicht glauben, daß das alles wirklich war.”
    „Wo hast du denn soviel Geld gestohlen, daß du dir ein Haus kaufen konntest?”
    Brance erzählte ihm, daß die verrückte Gattin eines Multimillionärs für ein Bild des Schlammwesens einen so enormen Preis geboten habe, daß Harnasharn ihm geraten habe, es zu verkaufen. Mit dem Geld habe er sich dann in der Malerstraße von Zrilund ein Haus gekauft, das ihm mit seinen sechs Räumen das triumphierende Gefühl eines Lebens in Luxus vermittelte, nachdem er jahrelang in seiner kleinen Hütte gehaust

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