Planet des Lichts
ihm.
„Was haben Sie jetzt wieder vor?”
„Sie wollen, daß der Rat der Maler die Maler von Virrab auf die schwarze Liste setzt.”
„Damit werden sie nicht durchkommen. Und wenn sie erreichen, daß Virrab in Mißkredit kommt, so heißt das noch lange nicht, daß alle Touristen, die nicht mehr nach Virrab fahren, hierher kommen. Ich habe an Jorno geschrieben und ihm mitgeteilt, daß die Bemerkung seines Assistenten, in einem Jahr würde kein Tourist mehr an Zrilund denken, die Leute hier sehr verärgert hat. Ich schrieb ihm, daß zwei Kolonien lieber zusammenarbeiten sollten, anstatt sich Konkurrenz zu machen.”
„Hat er geantwortet?”
„Ja. Er stimmte mir zu und schlug vor, daß man eine Vereinigung der Malerkolonien ins Leben rufen solle.”
Ein freundlicher junger Mann besuchte Amen Brance und überreichte ihm ein Schreiben Lester Harnasharns.
„Lieber Arnen”, las Brance. „Der junge Mann, der Ihnen diesen Brief überbringt, ist Karlus Gair. Er ist vertrauenswürdig, und ich habe ihm versichert, daß Sie es auch sind. Mit freundlichen Grüßen, Lester.”
Brance bot dem jungen Mann einen Stuhl an.
„Ich habe nicht viel Zeit”, sagte Gair. „Ich arbeite für einen Spezialzweig der Polizei. Wir brauchen eine verläßliche, ortsansässige Person, die uns informiert.”
„Sie wollen einen Polizeispitzel aus mir machen? Tut mir leid. Ich habe nichts dagegen, für eine gute Sache zu spionieren. Aber nicht für die Polizei.”
„Kennen Sie einen Maler namens Wes Alof?”
„In Zrilund Town kennt jeder jeden.”
„Wir haben allen Grund anzunehmen, daß Alof ein Spion einer fremden Macht ist. Vielleicht hätten Sie nichts dagegen, einem Spion nachzuspionieren.”
Brance antwortete nicht. Gair zog eine Mappe aus der Tasche und reichte ihm einige Fotografien. Brance betrachtete die Bilder eingehend und schüttelte dann den Kopf.
„Was sind das für Leute?” fragte er.
„Die Auftraggeber einer Frau namens Ronony Gynth, die auf Donov für Mestil spioniert.”
„Und das lassen Sie zu?”
„Natürlich. Auf Donov arbeiten Spione, die schon alte Freunde von uns sind. Ihre Spuren sind viel leichter zu verfolgen als die Spuren von Spionen, die wir nicht kennen. Solange Sie nichts Illegales tun, lassen wir sie gewähren und beobachten sie nur aufmerksam. Es kann natürlich sein, daß Ronony Gynth Mitarbeiter hat, die wir nicht kennen. Hat es auf Zrilund in jüngster Zeit Gerüchte gegeben, daß Maler Stadtbewohner bestohlen haben?”
„Nein. So etwas ist hier noch nie passiert.”
„Dann wissen Sie wohl auch nicht, daß auf ganz Donov Diebstähle von Personen in Malerkleidung begangen wurden?”
„Das kann ich mir nicht denken. Maler sind keine Diebe.”
„Nein, aber man kann nicht verhindern, daß Diebe sich als Maler verkleiden. Wir wissen auch, daß jemand sie nach Donov gesandt hat, damit sie hier als Maler verkleidet Diebstähle begehen und die Bevölkerung gegen die Maler aufhetzen. Und sie haben bereits erreicht, daß der Großteil der Donovianer äußerst schlecht auf die Maler zu sprechen ist. Natürlich wollen wir wissen, wer für all das verantwortlich ist. Vielleicht hat Donov Feinde, von deren Existenz es keine Ahnung hat. Zum Beispiel Welten, deren Erholungsstätten mit den unseren konkurrieren. Und dann ist da noch ein anderer Faktor. Auf vierundzwanzig Welten ist es zu Kämpfen zwischen Menschen und Animaloiden gekommen, und zwar in ganz bestimmter Reihenfolge. Donov scheint als fünfundzwanzigste Welt für die Unruhen vorgesehen, aber auf Donov leben keine eingeborenen Animaloide. Dafür hat Donov seine Maler. Offen gesagt, diese Bemühungen, unsere Bürger gegen die Maler einzunehmen, bereiten uns große Sorgen.”
„Wes Alof agitiert gegen Jorno, weil Jorno Animaloide nach Donov gebracht hat”, sagte Brance langsam. „Vielleicht ist Alof ein bezahlter Agent. Er kommt von Xeniol und hat dort gesehen, wie ein Animaloid seine Mutter und seine zwei Schwestern gefressen hat. Daher sein Haß gegen die Animaloide.”
„Das wußten wir nicht.”
„Die Maler lieben Jorno. Er hat auf Virrab noch einige Quartiere errichtet, damit alle Maler von Donov die Insel jederzeit besuchen und ihre Landschaft malen können. Nur Alof und seine Freunde hassen Jorno. Und einige Bewohner von Zrilund. Denn ein Assistent Jornos hat erzählt, daß Zrilund innerhalb eines Jahres vergessen sein wird und die Touristen nur mehr Virrab besuchen werden. Seither versuchen die Zrilunder,
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