Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr
Vom Netzwerk:

    Wargen sagte nichts. Wie Demron war er geneigt, es nicht zu glauben. Aber er hatte die Filme von den Unruhen auf Mestil gesehen und M’Dons Berichte gelesen. Die richtige Frage müßte lauten: Warum war jemand so sehr von Haß erfüllt, daß er böswillig zerstörte?
    „Haben Sie eine Ahnung, was das für ein Zeug ist?” fragte Wargen schließlich.
    „Ein Mesz-Chemiker analysiert es gerade. Irgendein farbiges, giftiges Öl.”
    „Wann haben Sie es bemerkt?”
    „Als der Morgen anbrach, sahen die Meszs, daß der dem offenen Meer zugewandte Strand der Mestil-Insel mit toten Fischen übersät war.” Er wandte sich dem Piloten zu, der daraufhin eine weite Kurve drehte. „Wir werden jetzt landen und uns die Sache von Virrab aus ansehen.”
    Jornos Ruhe wirkte unheimlich. Demron murmelte wütend vor sich hin, und Wargen sparte sich seinen Zorn für später auf. Vorläufig brauchte er seine Energie zu anderen Dingen. Er mußte herausfinden, welche Mitglieder der Mestilianischen Botschaft in der vergangenen Nacht nicht in Donov gewesen waren und wieviel Ronony Gynth wußte. Er mußte erfahren, ob irgendwer auf Zrilund mit den Abmachungen, die man mit Jorno getroffen hatte, nicht einverstanden war.
    Sie standen auf der nördlichen Spitze der Virrab-Insel und blickten zum Festland hinüber.
    Wargen ging dann am steinigen Nordstrand entlang. Das Wasser war blutrot gefärbt. Drüben auf Mestil war der einst schöne weiße Strand ebenfalls in Rot getaucht. Die Meszs waren damit beschäftigt, die toten Fische aufeinanderzutürmen.
    „Ich bin überzeugt, daß niemand auf Zrilund mit der Sache zu tun hat”, sagte Jorno. „Dort ist nämlich etwas Ähnliches passiert.”
    „Sie meinen – Gift?” fragte Wargen.
    Jorno nickte.
    „Während ich heute morgen auf Sie wartete, rief ich einen Freund in Zrilund an, Rearm Hylat. Ich erzählte ihm, was geschehen war, und fragte ihn, ob er vielleicht bemerkt hätte, daß irgendwelche Leute Zrilund verlassen hätten. Kurze Zeit später rief er zurück. Es war noch dunkel, und so konnte er nicht erkennen, ob es sich um die gleiche rote Farbe handelte, aber ein paar Fischer hatten entdeckt, daß die Strände voller toter Fische waren.”
     
    Wargen benachrichtigte alle offiziellen Stellen und führte ein langes Gespräch mit dem Weltmanager. Dann begab er sich nach Zrilund, dessen Bewohner mit hängenden Köpfen herumschlichen und miteinander tuschelten. Er betrat das Zrilund Town Hostel, und die beiden Männer, die an einem der hinteren Tische saßen, blickten ihm verwirrt entgegen. Amen Brance kannte er bereits. Der andere mußte nach Jornos Beschreibung Rearm Hylat sein.
    „Wir haben geschlossen”, sagte Hylat bitter.
    „Das ist doch nicht möglich, daß ein Hotelmanager auf Zrilund einen Gast abweist”, sagte Wargen lächelnd und stellte sich vor.
    „Zrilund ist ruiniert”, behauptete Hylat düster.
    „Unsinn. An die Arbeit, Mann! Zrilund besitzt zwanzig registrierte Fischerboote. Ich möchte, daß sie aufs Meer fahren und die toten Fische einsammeln.”
    „Und wie sollen zwanzig Boote Milliarden toter Fische aufnehmen?”
    „Es ist immerhin ein Anfang. Tausend weitere Boote sind unterwegs. Wollen die Zrilunder untätig zusehen, wie die anderen ihren Ozean säubern?”
    „Tausend Boote?”
    „Genau. Aber wenn eure zwanzig Boote nicht in zehn Minuten auf dem Meer sind, blase ich die Aktion wieder ab.”
    Hylat ging zögernd zur Tür und drehte sich wieder um.
    „Und was soll mit den Fischen geschehen?”
    „Ladet sie an einem geeigneten Platz ab. Holt ein paar Stadtbewohner, damit sie euch helfen. Dann wird man höheren Orts schon noch feststellen, was mit den Fischen passieren soll.”
    Hylat eilte davon.
    „Sie sind also der erste Sekretär des Weltmanagers”, sagte Brance. „Sie hatten doch damals auch Ihre Hand im Spiel, als die Polizei bei uns eindrang und Franff fand.”
    „Stimmt”, sagte Wargen. „Und jetzt bin ich gerade wieder für die Polizei tätig. Haben Sie eine Ahnung, wer das Gift ins Meer geschüttet haben könnte?”
    „Wenn ich das wüßte, läge der Kerl schon draußen bei den toten Fischen.”
    „Das Gift umgibt die Insel, aber es bedeckt nur einen geringen Teil des Meeres. Es muß also direkt von der Insel oder nicht weit davon ins Meer geschüttet worden sein. Von den Klippen hat man einen weiten Ausblick, und die beiden Monde scheinen von Mitternacht bis zur Morgendämmerung. Ich frage mich, ob nicht irgendwelche Liebespaare die

Weitere Kostenlose Bücher