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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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außerirdische Geräte.«
    »Auch ohne die automatischen Waffen?«
    »Auch ohne die.«
    Ashton warf Stark einen Blick zu, aber der sah nur Gerrith.
    »Werden die Könige der Weißen Insel kämpfen?« fragte Halk. »Warum sollten sie uns helfen wollen?«
    »Weil sie ihr altes Land zurückerobern wollen.«
    »Und wo ist das?«
    »Dort, wo jetzt Ged Darod steht.«
    Gerrith seufzte und lehnte sich zurück. »Ich sehe nichts mehr.« Sie sah sich lächelnd um. »Ihr seid gute Gefährten gewesen. Ihr werdet dafür sorgen, daß der Kampf zu Ende geführt wird. Geht jetzt. Die Rast hier wird kurz sein.«
    Stark blieb allein zurück. Er näherte sich Gerrith nicht. »Wird dich nichts von dieser widerlichen Sache abhalten?« fragte er in einem schmerzlichen Aufschrei.
    Gerrith sah ihn liebevoll an. »Es ist mein Schicksal«, sagte sie sanft. »Meine Pflicht, eine große Ehre. Das lag noch vor mir, und deshalb konnte ich nicht mit dem Sternenschiff fliegen.«
    »Wird Sanghalain das Messer führen?«
    »Das ist ihre Aufgabe. Durch mein Opfer an die alte Sonne werden viele Leben gerettet werden. Meine Welt wird befreit werden. Brich mir nicht die Treue, Stark. Laß mein Opfer nicht aus Zorn sinnlos werden. Erfülle dein Schicksal und führe das Heer um meinetwillen.«
    Er senkte den Kopf, und Gerrith lächelte zart.
    Starks Herz war wie aus Eis, und er konnte nicht sprechen. Er wandte sich um und ging leise, als verlasse er ein Haus des Todes.
    Auf dem zugigen Gang wartete Sanghalain mit ihren verschleierten Frauen und ihrer Leibwache und Morn. Ihre Augen waren wie das winterliche Meer, mit Tiefen und Dunkelheiten und plötzlichen Lichtern. Augen, in die ein Mann sich verlieren könnte, wie Stark einmal geglaubt hatte. Er hatte sie einmal schön gefunden. Als er sich ihr jetzt näherte, faßte Morn nach seinem Messer.
    Sanghalain blickte Stark ruhig entgegen. »Das ist unsere Welt«, sagte sie. »Du hast keinen Anteil an ihr und ihren Bräuchen.«
    »Das stimmt«, sagte Stark. »Komme mir trotzdem nicht mehr unter die Augen.« Er ging den kalten Gang hinab.
    Sanghalain und die braun verschleierten Frauen betraten Gerriths Zimmer. »Es ist Zeit«, sagte Sanghalain.
    Und Gerrith antwortete: »Ich bin bereit.«
    Auf der obersten Terrasse des Turmes war ein Gerüst errichtet, dessen Seiten mit Tüchern verhüllt waren, um die Holzbündel darunter zu verstecken. Es war noch dunkel. Der totenbleiche Nebel der Göttin hing um den Turm, und die Fackeln gaben nur schwaches Licht. Gerrith blieb stumm stehen und blickte nach Osten.
    Schließlich stieg ein schwaches kupferrotes Leuchten über den Horizont. Sanghalain streckte die Hand aus und sagte zu Morn: »Das Messer.«
    Gerrith bestieg das Gerüst und legte sich nieder.
    Als die alte Sonne aufgegangen war, sah das Volk der Weißen Insel erstaunt ein großes Feuer auf dem Turm brennen.
    Eric John Stark ging allein in seiner Trauer und seinem Zorn in die kahlen Berge hinauf, und nicht einmal Simon Ashton versuchte, ihn zu finden. Die Nordhunde heulten ohne Unterlaß drei ganze Tage – eine schreckliche Totenklage für die weise Frau von Irnan.
     

 
21.
     
    Das höllische an dem Opfer war, daß es wirkte. Als die Flammen auf dem Turm aufloderten, wurde der Nebel sichtlich dünner. Gegen Mittag zeigte sich zum erstenmal seit Monaten wieder das Gesicht der alten Sonne, und das Volk rannte in den Schnee hinaus und wärmte sich. Dann kam ein warmer Wind aus dem Norden. Es begann zu tauen.
    Die Leute von Iubar waren wie neugeboren und machten sich an die Arbeit, die Schiffe herzurichten.
    Das Volk der Weißen Insel spürte, wie ihm die Eisschollen unter den Füßen schmolzen, und griff Iubar verzweifelt an. Die Sperre in der Hafeneinfahrt und die Mauern hielten.
    Nach vier Tagen kam Stark mit eingesunkenen Augen aus den Bergen zurück. Er ging direkt auf das Schiff und ließ seine Gefährten kommen. Sie gingen an Bord, und keiner sagte ein Wort. Nur Halk wandte sich an Stark und sagte: »Sie hat einen besseren Tod als Breca gefunden.«
    Stark wandte sich ab. Dann befahl er, die Ruder ins Wasser zu bringen. Im letzten Augenblick kam Morn an Bord.
    Wohin?
    »Ich will mit den Königen der Weißen Insel verhandeln.«
    Du weißt nicht einmal, wie sie heißen. Du weißt nichts von ihren Bräuchen oder ihren Geschichten. Ohne mich wirst du nicht verhandeln können.
    Stark zögerte, nickte dann kurz. Die Hafeneinfahrt wurde freigegeben, und das Schiff wurde ins freie Wasser hinausgerudert. Morn

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