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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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wahrscheinlich tot. Gehen wir aus der Kälte in eines der Häuser und machen wir ein Feuer!«
    Sie sah ihn mit wahnsinnigen Augen an. »Der Dunkle Mann hat uns vor Tregad vernichtend geschlagen …«
    »Er hatte Hilfe«, sagte der Mann spöttisch. »Delvor und sein Heer haben ihm geholfen.« Er wandte sich an die anderen Wanderer. »Ihr müßt verstehen, Baya bringt dem Dunklen Mann besondere Gefühle entgegen. In Skeg verriet sie ihn an die Stabträger, aber er kam davon. Sie versuchte, ihn noch einmal zu verraten, aber er nahm sie gefangen und schleppte sie fast bis nach Irnan.« Er lachte. »Ich glaube, sie ist in ihn verliebt.«
    »Gebt mir einen Stein«, schrie Baya, »damit ich diesen Wurm töte!«
    »Selber Wurm!« schrie der Mann zurück. »Mir ist gleich, was du tust. Von mir aus kannst du die ganze Stadt anzünden.«
    Er ging in eines der Häuser.
    Baya sah die Stadt an und lächelte und sagte: »Natürlich werde ich sie anzünden. Deshalb kam ich ja her.«
    Sie ging die Stufen vom Schafott herab und schlug sich die Arme um den Leib. Sie spürte, wie frisch der Wind war.
    Sie ließ sich durch Häuser, durch Räume treiben, fand Lumpen, in die sie sich hüllte. Sie suchte nach etwas Eßbarem. Die Irnanier hatten kaum etwas zurückgelassen. Dennoch fand sie in einem Schrank einen Räucherschinken, der von dem kleinen Getier noch kaum benagt war, und dann noch ein Stück Käse. Sie füllte sich den Mund und ging kauend weiter, schleppte den Proviant im hochgeschlagenen Rock mit.
    In einer Küche stieß sie auf Stahl und Feuerstein. In der Vorratskammer fand sie ein wenig Lampenöl. Lächelnd häufte sie Trümmer von Möbeln und Fetzen von Teppichen aufeinander und spritzte das Öl darüber. Dann schlug sie Funken aus dem Stein.
    Baya wärmte sich einige Zeit an dem Feuer, sah zu, wie die Flammen die Holzbalken der Decke in Brand setzten. Als heiße Asche auf sie herabfiel, ging sie in die schmale Gasse hinaus. Auf dem Platz angelangt, stieg sie wieder auf das Schafott hinauf und setzte sich. Sie aß ein wenig, während Rauch von den Dächern aufstieg, zuerst dünn, dann kräftiger, bis sich eine schwarze Säule zum Himmel wälzte.
    Als sich die Nacht herabsenkte, konnte sie die Flammen sehen. Die anderen Wanderer kamen hustend aus den Häusern. Ein Mann stieg zu Baya herauf. Er warf den anderen die Reste des Schinkens und des Käses zu und trug Baya von dem Gerüst herab und zum Tor hinaus. Er schlug dabei auf sie ein, aber sie sah nur die Flammen und lächelte.
    Irnan brannte sieben Tage lang. Gewaltiger Qualm stieg zum Himmel empor. Doch Kazimni und Izvand, der an der Spitze einer Truppe von zweihundert Kriegern ritt, war zu weit entfernt, als daß er ihn gesehen hätte. Er hätte sich darüber gefreut, hatte er doch in Irnan zwei Niederlagen hinnehmen müssen.
    Die Truppe war von Izvand ostwärts durch die Steppen gezogen und hatte geplündert, wo es ging, dabei nur wenig Beute gemacht. In Frost und Hagel kam sie nach Tregad hinunter. Die Mauern der Stadt waren aber fest, und die Verteidiger gut gedrillt. Kazimni hoffte, eine schwache Stelle zu finden. Es gelang ihm nicht, und er führte seine Männer in Richtung Ged Darod.
    »Die Stabträger werden uns wahrscheinlich brauchen können«, sagte er. »Auf jeden Fall werden wir dort nicht hungern.«
    In Izvand würde man diesen Winter hungern; die Göttin hielt die Stadt umklammert, und ihre Tage schienen gezählt. Ihm fiel Stark ein, der von besseren Welten in den Himmeln gesprochen hatte, und er dachte an die eigenen Worte. »Das Land formt uns. Wenn wir anderswo wären, würden wir andere Menschen sein.« Die Izvandier hatten sich zur Zeit der Wanderung entschlossen, am Rand der winterlichen Zone zu bleiben, in einem Klima, das dem ihrer früheren, nördlicheren Heimat ähnelte. Jetzt sah es so aus, als müßten sie wieder auf die Wanderschaft gehen.
    Kazimni dachte an Ged Darod, an die Tempel, die mit Schätzen vollgestopft waren, und er fragte sich insgeheim, ob die Stabträger sich nicht selbst überlebt hätten.
    Im Norden bewegten sich wieder andere Menschen die Straßen der Stabträger hinab. In Yurunna hatte man wegen der spärlichen Vorräte das Los geworfen. Wer schwarze Kiesel gezogen hatte, war jetzt mit Sippe und Besitz auf dem Weg, vermummte Wüstensöhne in staubigen Umhängen von sechserlei Färbung. Ihnen folgten die Tarf, in ihrer Mitte Hunderte von Fallarin, die mit gefalteten Flügeln auf hohen Reittieren hockten und sich auf eine Zukunft

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