Planet im Aufbruch
wird. Ihr könnt eurem Volk noch immer helfen, indem ihr uns bei der Verteilung der Nahrungsmittel, bei der Organisation der Auswanderung derer helft, die Skaith verlassen wollen.«
Ferdias war verblüfft. »Ihr erwartet doch sicher keine Hilfe von uns!«
»Verdammt nochmal!« schrie Ashton plötzlich. »Jemand muß diese Kinder ernähren, die ihr geschaffen habt. Dank eurer Bemühungen werden sowieso eine Menge sterben.«
Ferdias sagte ungerührt: »Und wenn wir nicht mitkommen? Wollt ihr uns dann denen dort überlassen?«
»Nein«, sagte Stark und lächelte. »Wir werden euch den eigenen Leuten übergeben, Ferdias, euren hungernden Kindern.«
Ferdias neigte den Kopf.
»Ich nehme an, ihr ersucht um Asyl«, sagte Ashton.
Ferdias sah ihn nicht an. Die stolzen Schultern waren ein wenig eingesunken. »Unsere Vorratshäuser sind leer«, sagte er. »Wir gaben ihnen alles, was wir hatten. Das wollen sie uns nicht glauben.«
28.
Als die Armee aus dem Norden in Ged Darod eintraf, war der Kampf bald entschieden. Das Inselvolk hielt die Oberstadt besetzt, und die überlebenden Stabträger legten ihre Gewänder ab, warfen ihre Amtsstäbe fort und mischten sich unter die Flüchtenden.
Große Teile der überfüllten Unterstadt standen in Flammen, und da war nicht viel zu machen. Streifen zogen durch die Straßen, die noch begehbar waren, und räumten auf. Dabei halfen ihnen die Söldnertruppen, die aus Vernunftgründen die Seite gewechselt hatten. Kazimni aus Izvand hatte diesmal nicht nur Wunden davongetragen, sondern hatte auch genug in den reichen Tempeln plündern können.
Die Streifen übersahen eine schmale Sackgasse neben dem Tempel der Dunklen Göttin, der von einem langhaarigen Mädchen in Brand gesteckt worden war. Jetzt saß es gedankenverloren in dem heißen Wind, den es verursacht hatte. Seine Augen waren jetzt völlig ausdruckslos. Sie hatten den Glauben an die unveränderliche Macht der Schutzherren verloren. Das Mädchen konnte sich eine Welt ohne sie nicht vorstellen, wollte in einer solchen Welt nicht leben.
Der Dunkle Mann hatte sie zerstört. Das Mädchen konnte sein Gesicht sehen, das seltsam und herrlich und schrecklich war. Vielleicht liebte es ihn wirklich. Baya wußte es nicht. Sie war sehr müde, zu müde, um aufzustehen, als die Flammen des brennenden Tempels auf sie einstürmten.
Nach vierundzwanzig Stunden hatte sich die Lage in der Ebene normalisiert. Wer noch laufen konnte, hatte sich in den Süden abgesetzt, wo es noch Möglichkeiten gab, Nahrung zu finden. Wer nicht fortlaufen konnte, wurde in Lager gebracht, die unter Sanghalains Aufsicht standen. Große Teile der Iubarer und der Ssussminh kehrten nach Skeg zurück, um die Herrschaft über die Stadt zu sichern, die wieder ein Raumhafen werden sollte.
Die Vermummten und die Fallarin wollten ebenfalls dorthin, doch Alderyk wollte jetzt selbst die Gruppe anführen, die nach Pax fliegen sollte. Wie schon einmal, wollten Morn und die Herrin von Iubar mitfliegen, dazu Pedrallon und Sabak und andere Führer der Vermummten, unter ihnen einer der wenigen überlebenden Ochar. Der Herr des Eisens hatte die Erde von Ged Darod geprüft und kein Erz in ihr gefunden und erklärte, daß auch er eine neue Heimat in den Sternen suche.
Kazimni entschloß sich zögernd ebenfalls für das Schiff. Vielleicht gab es anderswo einen zweiten See von Skorva, an dessen Ufer die Menschen von Izvand in einem Klima, das die Männer stark erhielt, eine neue Stadt erbauen konnten.
Tuchvar streichelte seine Hunde. Er war erwachsener und schlanker geworden, seit Stark ihn aus dem Zwinger von Yurunna mitgenommen hatte, aber er konnte noch weinen, und jetzt weinte er. »Ich möchte mit dir ziehen, Stark. Aber jetzt bin ich der Herr des Zwingers. Ich kann die Hunde nicht verlassen … Vielleicht finde ich irgendwo eine Insel, wo sie niemandem etwas zuleide tun können, wo sie ihr Leben in Frieden beschließen können. Wenn sie nicht mehr leben, folge ich dir vielleicht zu den Sternen.«
»Natürlich«, sagte Stark und wußte, daß es dazu nie kommen würde. Gerd und Grith drängten sich an ihn. »Diese beiden nehme ich mit, Tuchvar. Sie würden nicht hierbleiben wollen.« Er schwieg und fuhr dann fort: »Paß noch einmal auf sie auf. Ich habe noch etwas zu tun.«
Er verließ sie trotz ihres Widerspruchs, um Ashton im Palast der Zwölf zu treffen, der jetzt der Palast der vier Könige war.
Ashton sprach wieder mit dem Kapitän des Raumschiffs. »Sie
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