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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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weiter, hinter ihm die Irnanier mit Halk und die vermummten Wüstensöhne.
    Ged Darod hatte sich verändert. Viele Gebäude standen in Flammen. Die Tempel waren geplündert worden, und selbst auf den Stufen des großen Sonnentempels lagen tote Priester und Stabträger.
    Der Gestank der Straßen stieg in der Hitze auf. Delbane spie aus und sagte: »Unser Land ist besudelt worden.«
    Darik antwortete: »Es wird gereinigt werden.«
    Gerd knurrte: Tod, N’Chaka, Männer kämpfen, töten.
    Stark nickte. Er hatte den fernen Kampflärm schon gehört. Das Heer zog weiter und erreichte den großen Platz vor der Oberstadt. Wanderer und Flüchtlinge bereiteten sich zur Erstürmung vor. Der Angriff wurde von Söldnern angeführt, die versuchten, das erhöhte Tor aufzubrechen.
    »Was machen diese Menschen?« fragte Delbane.
    »Das ist der heilige Mittelpunkt der Stadt. Die Menge will ihn erstürmen.«
    Der Mob begann, sich umzuwenden und sich der neuen Gefahr bewußt zu werden. Die Söldner bildeten rasch eine feste Formation.
    »Wir müssen dieses Zentrum haben«, sagte Delbane, »nicht wahr?«
    »Genau«, sagte Stark und blickte auf die gewaltige Menschenmenge und die hohe, weiße Mauer.
    »Also dann«, sagte Delbane. Er wandte sich an die anderen Könige. »Fegen wir diesen Abschaum beiseite.«
    Diesmal war es Pedrallon, der Halt schrie. »Durch dieses Tor wird niemand kommen. Ich kenne einen anderen Weg. Auf ihm habe ich die Stadt verlassen.«
    Stark sah die Iubarer näher kommen. Sie und die Thyraner konnten die Menge auf dem weiten Platz in Schach halten. Er gab dem Herrn des Eisens rasch Befehle und sprach mit den Königen. »Wir folgen Pedrallon.«
    Das Inselvolk knurrte, wollte jetzt auf den Mob losgehen. Stark packte Delbane an der goldenen Kette, die er um den Hals trug.
    »Willst du diese Stadt einnehmen?«
    Der wilde Blick senkte sich. »Ja.«
    Stark drehte sich um und winkte seiner Truppe, ihm zu folgen. Sie kehrte dem Platz den Rücken.
    Die Menge schwankte vor, warf mit Steinen, schwang die zufällig aufgelesenen Waffen. Die Thyraner und Iubarer drängten sie zurück, und sehr schnell breitete sich auf dem Platz Verwirrung aus.
    Pedrallon führte den Trupp rasch zum Asyl, dessen Vorratsgebäude an die Felsen stießen, auf denen sich die Oberstadt erhob. An der Rückwand eines dieser Gebäude befand sich eine Geheimtür. Pedrallon führte die Männer in einen stockdunklen, engen Gang, in dem einer hinter dem anderen gehen mußte.
    »Das ist Wahnsinn«, sagte Delbane. »Wird der Ausgang am anderen Ende bewacht?«
    »Das werden uns die Hunde sagen«, sagte Stark. »Und jetzt schnell!«
    Es gab keine Nebengänge, keine Gefahr, in die Irre zu gehen. Dann kamen Stufen, die sie rasch erstiegen, bis sie außer Atem kamen und froh waren, daß der Gang wieder eben verlief.
    »Leise jetzt!« warnte Pedrallon, und die lange Reihe kam langsam zum Stehen, den ganzen Gang entlang bis hinunter zum Anfang der Stufen.
    Gerd?
    Stabträger. Warten.
    Töten!
    Irgendwo schrie ein Mann. Pedrallon machte sich an einer Tür zu schaffen. Ein Lichtschein zeigte sich, und Stark stürzte mit den Hunden in eine große Kammer, die mit Kisten und Möbelstücken gefüllt war. Am Boden lagen sterbende Stabträger. In stetigem Strom kamen Männer in den weiten Raum.
    »Wir brauchen mehr Platz«, sagte Halk. »Wenn jetzt eine größere Truppe auf uns stößt …«
    Vor der Kammer lag ein Gang, der auf einen Hof hinausging. Am Ende des Hofes war das Tor, hinter dem eine Treppe zum Palast der Zwölf hinaufführte. Der Hof war voller Stabträger niederen Ranges, und das Tor war von Söldnern bewacht. Hinter ihnen auf den Stufen waren weitere Söldner und Stabträger.
    Stark sagte zu den vier Königen: »Das ist das Tor zu eurer Stadt.«
    »Gut«, sagte Aud, »rücken wir vor.«
    Die Söldner auf den Palaststufen hatten eine Reihe Bogenschützen bei sich. Stark sagte zu Aud: »Wir verhandeln erst einmal.«
    Er besorgte sich einen Schild von einem Irnanier und ging mit hoch erhobener, leerer Rechten zum Tor. Er rief: »In der Unterstadt steht ein Heer. Ein zweites ist hier oben. Ihr kämpft auf verlorenem Posten. Legt eure Waffen nieder!«
    Der Hauptmann der Söldner entgegnete: »Wir haben Gold genommen. Wir werden keinen Verrat begehen.«
    »Ihr seid ehrliche Männer«, sagte Stark, »aber auch Narren. Überlegt es euch.«
    »Wir haben es uns überlegt«, sagte der Hauptmann, und die Pfeile wurden abgeschossen.
    Stark duckte sich hinter den Schild.

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