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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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voll winziger Geräusche, knisterte und klirrte, als wolle sie selbst frieren und fallen.
    Von den Hängen hörte man Stöhnen und Schreien, als die Speere ins Ziel gingen. Ein Felsblock kam herabgestürzt, verfehlte nur knapp zwei Priester, die beiseite sprangen. Der Halbkreis war durchbrochen und so die Einheit der Gedankenkraft zerstört, die die Kälte gewollt hatten. Doch dieser eine Stoß hatte genügt. Die Körper mit der Rindenhaut lagen regungslos am Boden, und die, die die Macht der Göttin nicht in ganzer Stärke getroffen hatte, krochen winselnd in den Wald zurück.
    »Laßt uns weiterziehen«, sagte Hargoth. Und die lange, graue Kolonne bewegte sich leise weiter durch den Schnee.
    Sie kam schließlich aus den Bergen heraus und in ein Tal, in dem verlassene Äcker wie dunkles Metall unter dem Rauhreif glänzten. Über den Äckern erhob sich eine ausgebrannte Stadt. Ein Großteil von ihr konnte dennoch wieder bewohnbar gemacht werden, und das Klima war mild. Man redete davon, sich hier niederzulassen. Es gab jedoch nichts zu essen, und die Gespräche erstarben rasch.
    Hargoth warf die Fingerknochen des Frühlingskinds. Er warf sie dreimal, und dreimal wiesen sie nach Osten.
     
    Die Männer aus Thyra kamen langsam vorwärts, da sie von schwerem Eisen belastet waren und in Reih und Glied marschierten. In ihrer Mitte liefen geschützt Frauen, Kinder und Tragtiere mit. Sie hielten nur an, wenn sie angegriffen wurden, und ihre eisernen Schwerter und Schilde kehrten sich nach außen und bildeten eine tödliche Mauer der Verteidigung.
    Da sie nicht so geschickt und leichtfüßig wie Hargoths Volk waren, wurden sie viel öfter überfallen. Sie vertaten Zeit vor Izvand, rochen, daß genug zu essen hinter den Mauern war, doch die Tore waren zu mächtig und hielten ihren Rammstößen stand. Sie verzehrten ihre letzten Tiere und zogen weiter.
    Sie durchquerten die Steppen, bezwangen die Gebirge, stapften durch den Schnee auf den Pässen. Als sie schließlich die warmen Gebiete des Südens erreichten, in denen es ringsherum grünte, hatten sie über hundert Leute verloren, Frauen und Kinder gar nicht mitgerechnet. Die Hitze machte sie nervös, die lange Reise hatte sie geschwächt, doch sie zogen in ihrer eisernen Rüstung schwitzend weiter auf der Suche nach Nahrung.
    Ein kleiner Pfad brachte sie auf eine Lichtung, auf der sich ein halbes Dutzend strohgedeckter Hütten drängten, auf der ein halbes Dutzend Familien die magere Getreideernte droschen. Die Bauern starben schnell.
    Die Leute aus Thyra ruhten sich aus und stopften sich die Bäuche voll. Am dritten Tag tauchte ein Stabträger in grünem Gewand mit zehn Söldnern auf, der seinen Anteil an der Ernte einziehen wollte.
    Bevor sie jedoch wußten, was geschah, waren sie schon umzingelt. Sie wurden vor den Herrn des Eisens geführt.
    »Sagt mir«, meinte er, »wo ich Gelmar von Skeg finden kann.«
    Der Stabträger war jung und fürchtete sich wegen der vielen Schwerter. »Im ganzen fruchtbaren Gürtel gibt es nicht so viel Eisen«, sagte er. »Ihr müßt von weither kommen.«
    »Aus Thyra, das nahe der Zitadelle liegt. Wir haben einmal für Gelmar Gefangene gemacht, eine hellhaarige Frau und ein paar andere aus Irnan, und einen Mann, von dem es hieß, er stamme von den Sternen. Gelmar hat uns gut gezahlt. Vielleicht kann er uns jetzt helfen. Wir suchen einen Platz, wo wir unsere Schmieden wieder errichten können, wo die Göttin dem Eisen nicht die Kraft raubt. Wo werden wir Gelmar finden?«
    Gelmar befand sich in Ged Darod, doch der Stabträger log, weil man das viele Volk dort schon kaum mehr ernähren konnte.
    »Er ist in Skeg«, sagte er und teilte dem Herrn des Eisens mit, wie er dorthin kommen könne. »Ich sehe«, sagte er dann, »daß ihr den größten Teil des Getreides schon gegessen habt. Ich werde also gehen.«
    Er kam nicht mehr weit, erfuhr nicht mehr, wozu seine Lüge führen würde.
     

 
25.
     
    Die Schiffe lagen in der Nähe Skegs an. Die beiden Gruppen bewegten sich auseinander. Stark ging mit der seinen nach Norden, und Sanghalain nach Süden, um die Skeg vom Land her in die Zange zu nehmen, wobei die Ssussminh vom Hafen her angreifen sollten. Das Unternehmen war schlecht geplant, und Stark und sein Heer trafen auf dem zerstörten Markplatz auf Morn, lange bevor Sanghalains Männer eintrafen. Glücklicherweise wurde kaum Gegenwehr geleistet.
    Unten am Hafen hatte man einen Stabträger gefangen, der von einem Trupp Söldner verteidigt worden

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