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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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verschiebt, könntet ihr direkt am Ort des Geschehens sein!«

DRITTES BUCH
    Auch ich… verurteile die Ansicht jener als falsch und   verdammungswürdig, die Jupiter, Saturn und dem Mond Bewohner   zuschreiben und mit ›Bewohnern‹ Tiere wie unsere und Menschen   im Besonderen meinen… Wenn wir auch nur mit geringster   Wahrscheinlichkeit glauben könnten, dass es Lebewesen und Pflanzen auf dem Mond oder einem Planeten gäbe, die nicht nur von   den irdischen Lebewesen und Pflanzen sich unterscheiden, sondern   so andersartig sind, wie wir es uns in den kühnsten Träumen nicht vorstellen könnten, würde ich für meinen Teil dies weder bestätigen   noch bestreiten wollen. Jedoch würde ich die Entscheidung weiseren   Männern, als ich einer bin, überlassen.
    GALILEO GALILEI
    Briefe über Sonnenflecken •  Dezember 1612

Vier Tage bis zur Ankunft
    Kontrollierter Wahnsinn, beschloss Eberly. Das ist es, kontrollierter Wahnsinn.
    Gleich nach der Ernennung zum stellvertretenden Leiter des Habitats hatte Eberly die Wahlkampfzentrale aus seinem Apartment in ein leer stehendes Lagerhaus in Cairo verlegt. Es war groß genug, um die wachsende Anzahl von Wahlkampfhelfern und die noch schneller wachsende Zahl an Geräten und Kommunikationsausrüstung unterzubringen.
    Er besuchte die Zentrale aber nur selten und zog es vor, sich vom Fußvolk fern zu halten. Je weniger sie mich zu sehen bekommen, sagte er sich, desto mehr werden sie meine seltenen Besuche bei ihnen zu schätzen wissen.
    Am Abend vor dem Wahltag fand einer jener seltenen Besuche statt. Und wie zu erwarten war, wurde Eberly von den vielen Dutzend Wahlkampfhelfern umschwärmt, kaum, dass er durch die große Doppeltür des Lagerhauses gekommen war. Sie schauten ihn strahlend an, vor allem die Frauen.
    Er ließ sich zwischen den provisorischen Arbeitsbänken herumführen und schüttelte jedem einzelnen Wahlkampfhelfer die Hand. Dazu setzte er sein liebenswürdigstes Lächeln auf. Er versicherte ihnen, dass die bevorstehende Wahl ein überragender Triumph für sie wäre.
    Sie erwiderten sein Lächeln und pflichteten ihm bei, dass ›wir nicht verlieren können‹ und zeigten sich zuversichtlich, ›dass Sie morgen um diese Zeit der erste Mann im Habitat sind‹.
    Schließlich löste Eberly sich aus der Menge und wurde von Morgenthau ins kleine Privatbüro geleitet, das in einer entlegenen Ecke des Lagerhauses abgeteilt worden war. Er hatte verlangt, das Büro mit massiven Wänden zu umgeben, die bis zur Decke reichten und nicht nur mit schulterhohen Trennwänden. Außerdem sollten die Wände schalldicht sein.
    Vyborg saß im Büro am Schreibtisch, als Morgenthau die Tür hinter Eberly schloss; Kananga saß auf dem Stuhl vor einer Bank mit Rechnerkonsolen. Beide Männer erhoben sich.
    »Es läuft gut«, sagte Vyborg, als Eberly zum Schreibtisch ging.
    »Na toll«, sagte er schroff. »Was ist mit Holly? Habt ihr sie schon gefunden?«
    »Noch nicht«, erwiderte Kananga.
    »Die Suche läuft nun schon seit zwei Wochen!«
    »Das Habitat ist sehr groß, und mir steht nur eine begrenzte Anzahl von Leuten zur Verfügung.«
    »Ich will, dass sie gefasst wird.«
    »Das wird sie auch. Ich lasse alle Orte überwachen, an denen sie sich Nahrung beschaffen könnte. Wir werden sie früher oder später finden.«
    »Sie muss getötet werden«, sagte Vyborg.
    Eberly runzelte bei diesen Worten die Stirn und sagte sich: Sie geben sich zwar alle als Gläubige aus, aber sie reden über Mord, als sei das ein Kavaliersdelikt. Und mich wollen sie zum Komplizen bei ihren Verbrechen machen. Dann haben sie mich erst richtig in der Hand.
    »Was, wenn sie sich an einem öffentlichen Ort stellt?«, fragte Morgenthau. »Sie ist vielleicht schlau genug, in der Mittagszeit in der Cafeteria aufzutauchen und sich freiwillig zu stellen.«
    Eberly schauderte bei dieser Vorstellung. »Wenn sie redet, ist vielleicht alles verloren, wofür wir gearbeitet haben.«

    »Aber sie ist doch neutralisiert«, wandte Vyborg ein.
    »Ich habe dafür gesorgt, dass jeder sie für eine gefährliche Irre hält.«
    Eberly schüttelte den Kopf und sagte: »Egal, was die Leute glauben ‒ wenn sie beschließt, in der Öffentlichkeit auszupacken, könnte sich das negativ auf das Wahlergebnis auswirken. Vielleicht würde Urbain dann die Wahl gewinnen oder sogar Timoschenko.«
    »Dann ist heute Abend also die kritische Zeit«, sagte Morgenthau. »Morgen um diese Zeit ist die Wahl bereits gelaufen.«
    »Ich will,

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