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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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dass sie noch heute gefunden wird.«
    »Es wäre gut«, sagte Vyborg fast im Flüsterton, »wenn sie tot aufgefunden würde.«
    Kananga nickte. »Ich werde den ganzen Sicherheitsdienst auf sie ansetzen.«
    »Hat sie irgendwelche Verbündete?«, fragte Eberly.
    »Irgendwelche Freunde, die sie um Hilfe bitten könnte?«
    »Sie hat Dr. Cardenas angerufen«, sagte Vyborg.
    »Das war aber schon vor zwei Wochen«, sagte Morgenthau.
    »Und auch nur einmal«, ergänzte Kananga. »Der Anruf war allerdings zu kurz, als dass wir sie zu orten vermocht hätten.«
    »Cardenas?« Eberly wusste plötzlich, wie sie Holly kriegen würden. »Sie hat die Nanotech-Expertin angerufen?«
    »Ja.«
    Morgenthau sah das Funkeln in seinen Augen. »Glauben Sie…?«
    »Eine Nanobot-Bedrohung«, sagte Eberly. »Lancieren Sie die Nachricht, dass Holly vielleicht gefährliche Nano-Maschinen besitzt«, befahl er Vyborg. »Stellen Sie es so dar, als ob sie eine Bedrohung für das gesamte Habitat sei. Eine Nano-Seuche!
    Dann wird jedermann im Habitat nach ihr Ausschau halten.
    Kananga, es werden sage und schreibe zehntausend Leute nach ihr suchen!«
    Der Ruander lachte erfreut. Vyborg nickte und schlurfte zum Kommunikationsgerät auf dem Schreibtisch. Während er ein Nachrichtenbulletin diktierte, wandte Eberly sich an Morgenthau.
    »So viel zu unserer Flüchtigen. Wie lauten die aktuellen Wahlkampfprognosen?«
    Er erwartete, dass sie ihm eine rosige Prognose für die Wahl stellte. Stattdessen verflog ihr Lächeln, und ihr pausbäckiges Gesicht wurde von Zweifel verdüstert.
    »Mit diesem Ingenieur, Timoschenko, haben wir vielleicht ein Frankenstein-Monster erschaffen«, sagte Morgenthau und drehte sich zur Computerbank um.
    Sie rief die aktuellen Vorhersagen auf, und eine bunte Grafik erschien an der kahlen Bürowand.
    »Die blaue Kurve markiert Ihre aktuellen Umfragewerte«, sagte Morgenthau, »die rote Urbains und die gelbe die von Timoschenko.«
    »Wir liegen doch klar in Führung«, sagte Eberly.
    »Ja, aber es gibt einen Besorgnis erregenden Trend.« Die Grafik veränderte sich, wobei die Kurven abflachten beziehungsweise anstiegen. »Falls Timoschenkos Leute für Urbain stimmen, könnte er Sie schlagen.«
    »Wieso sollten sie das tun?«
    Morgenthau zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, wieso, aber es geschieht. Urbain hat schon fast zwanzig Prozent der Wähler gewonnen, die noch vor ein paar Tagen fest in Timoschenkos Lager standen.«
    »Nach Ihren Analysen«, sagte Eberly.
    »Die auf umfangreichen Meinungsumfragen basieren, die unsere Wahlkampfhelfer durchgeführt haben.« Sie deutete auf die Tür. »Vielleicht sehe ich auch nur zu schwarz, aber es wäre durchaus möglich, dass Urbain Timoschenko so viele Stimmen abnimmt, dass er morgen gewinnt.«
    Eberly starrte auf die Grafik, als ob er in der Lage wäre, die Zahlen durch schiere Willenskraft zu ändern. Er ließ sich äußerlich nichts anmerken und versuchte den Zorn zu verbergen, der ihn aufwühlte. Ich könnte verlieren! Und wo wäre ich dann? Man würde mich wieder ins Gefängnis werfen, sagte er sich erschrocken.
    Er hörte kaum Morgenthaus Stimme. »Blasen Sie die Wahl ab. Sie sind nun der stellvertretende Leiter des Habitats.
    Wilmot ist ausgeschaltet. Brechen Sie die Wahl ab und ermächtigen Sie sich selbst zur Regierungsbildung.«
    »Soll ich vielleicht drei Viertel der Population gegen mich aufbringen?«, knurrte Eberly sie an.
    »In diesem Fall«, sagte Kananga, »hätten Sie doch den perfekten Anlass, um das Kriegsrecht zu verhängen.«
    »Dann hätten wir alles unter Kontrolle«, pflichtete Morgenthau ihm bei. »Ich habe mir die Pläne für Neuronalsonden von der Erde schicken lassen. Nach der Verhängung des Kriegsrechts könnten wir die Störenfriede verhaften und ihnen die Kontrollsonden implantieren. Das war doch von Anfang an unser Ziel.«
    Nur dass die Leute mich dann hassen würden, sagte Eberly sich. Sie würden sich gegen mich verschwören. Ihr ganzes Sinnen und Trachten wäre darauf gerichtet, mich zu stürzen.

    »Nein«, sagte er. »Ich will diese Leute nicht mit Gewalt regieren oder sie in willenlose Zombies verwandeln.«
    »Sie brauchten auch gar keine neuronalen Implantate«, sagte Kananga und richte sich zu seiner vollen Größe auf. »Ich würde schon dafür sorgen, dass sie Ihnen gehorchen.«
    Und mich von dir abhängig machen, antwortete Eberly stumm. Ich will, dass diese Leute mich respektieren, dass sie mir aus Bewunderung und Respekt folgen. Sie sollen

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