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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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nächsten vier Tage ereignen«, sagte Wunderly.
    Sie sahen, dass das Habitat wie geplant langsam in eine Umlaufbahn ging. Die Eiskugel flog am Planeten vorbei und verschwand fast aus dem Bild, wurde dann aber durch die Gravitation des Saturn zurückgeholt. Die Eiskugel flog erneut dicht an den Ringen vorbei und verschwand hinter dem Planeten. Dann wurde sie erneut angezogen und flog in einer noch engeren Kurve an ihm vorbei.
    »Nun geht's los«, sagte Wunderly atemlos.
    Die Eiskugel drang von oben in den breiten, hellen B-Ring ein, kam auf der anderen Seite wieder zum Vorschein und umkreiste erneut den mächtigen Körper des Planeten. Als sie wieder auftauchte, war sie schon deutlich langsamer. Gaeta sah, wie sie erneut in den B-Ring eintauchte ‒ so sanft wie eine Ente, die auf einem Teich landet.
    »Und nun kommt's«, sagte Wunderly und schaltete auf Standbild. »Saturn bekommt mitten im B-Ring einen neuen Mond. Das ist ein bisher einmaliger Anblick.«
    »Wow«, stieß Berkowitz hervor. »Jedes Netzwerk wird das Einfangereignis übertragen wollen.« Er beugte sich an Fritz vorbei und sagte zu Gaeta: »Was für eine Kulisse für Ihren Stunt!«
    Gaeta grinste breit.

    »Wie wird sich das auf die Ringe auswirken?«, fragte Cardenas.
    Wunderly zuckte die Achseln. »Der Himmelskörper ist zu klein, um größere Auswirkungen zu haben. Er hat nur einen Durchmesser von acht Kilometern. Ein Winzling.«
    »Aber er wird die Partikel im Ring doch ganz schön durcheinander wirbeln, oder?«, fragte Fritz.
    Sie nickte. »Ja schon, aber es wird die Ring-Dynamik nicht wesentlich beeinflussen. Es werden keine Änderungen in der Cassini-Teilung oder etwas Derartiges auftreten. Ich habe die Simulationen durchgeführt; stärkere Effekte werden nur räumlich begrenzt auftreten.«

    »Dann wollen wir also dort sein, wenn es geschieht«, sagte Gaeta.
    »Nein!«, sagten Wunderly und Cardenas im Chor.
    »Das wäre zu gefährlich«, ergänzte Cardenas.
    »Der Ansicht bin ich auch«, sagte Wunderly. »Du solltest ein paar Tage warten, bis sich alles wieder beruhigt hat.«
    »Es kann nichts schaden, ein wenig zu warten«, stimmte Berkowitz zu. »Aber nicht länger als zwei Tage. Wir wollen die Sache durchziehen, solange Saturn und die Ringe noch im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen.«
    Gaeta schaute auf Fritz, der intensiv die vor ihnen hängende dreidimensionale Abbildung studierte.
    »Was meinst du, Fritz?«
    »Es wäre gefährlich, aber noch im Rahmen unserer Möglichkeiten. Der Anzug müsste es jedenfalls aushalten. Und es würde uns spektakuläre Aufnahmen bescheren.«
    Wunderly sagte: »Ich glaube nicht…«
    »Wäre es denn nicht eine Hilfe für dich«, unterbrach Gaeta sie, »Echtzeit-Aufnahmen vom Einfangen innerhalb des Rings zu bekommen?«
    »Ich schaffe das auch mit ein paar ferngesteuerten Kameras«, sagte sie. »Ihr braucht nicht für die Wissenschaft das Leben aufs Spiel zu setzen.«
    »Trotzdem…«
    »Nein, Manny«, sagte Cardenas mit Nachdruck. »Du tust das, was Nadia sagt. Es hat doch keinen Sinn, Selbstmord zu begehen. Wenn du noch ein paar Tage wartest, wird der Stunt deshalb nicht weniger spektakulär.«
    »Ich glaube, sie haben Recht«, stimmte Fritz ihnen mit einem düsteren Blick zu.
    »Du willst wirklich noch warten?«, fragte Gaeta seinen Cheftechniker.
    »Es hat keinen Sinn, den Anzug zu zerstören.«
    Gaeta grinste ihn an und zuckte die Achseln. Er schaute Cardenas ins Gesicht und sagte: »Gut, wir werden einen Tag warten.«
    »Werden die Ringe sich in dieser Zeit wieder beruhigt haben?«, fragte Cardenas.
    »Mit zwei Tagen wären wir auf der sicheren Seite«, sagte Wunderly.
    »Ein Tag wäre günstiger«, sagte Berkowitz. »Unter dem Aspekt der Publikumswirksamkeit.«
    »Einen Tag«, sagte Gaeta. Ich darf Kris nicht die Koordination dieses Stunts überlassen, sagte er sich. Ich darf nicht zulassen, dass ihre Bedenken meine Arbeit beeinträchtigen.
    »Also einen Tag«, stimmte Cardenas zögerlich zu und stand auf. »Ich werde nun zur großen Wahlkampfveranstaltung gehen. Will sonst noch jemand das Feuerwerk sehen?«
    »Ich habe noch zu arbeiten«, sagte Wunderly.
    Gaeta blieb noch sitzen. »Nadia, wenn du den Pointer nicht mehr brauchst, würdest du ihn bitte ausschalten?«, sagte er sanft.
    Erst nachdem sie das getan hatte, stand Gaeta auf und ging mit Cardenas zur Tür.
    Gaeta spazierte mit Cardenas die Straße entlang.
    »Bist du dir sicher, dass du kein zu großes Risiko damit eingehst, den

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