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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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dass bei ihm ein paar Rippen gebrochen sind. Er hat wahrscheinlich starke innere Blutungen. Vielleicht ist auch ein Lungenflügel perforiert.«

    Morgenthau stemmte die Fäuste in die breiten Hüften: Sie bot ein Bild finsterer Entschlossenheit in ihrem albernen, knallbunten Kaftan.
    »Wecken Sie sie auf«, befahl Morgenthau. »Ich will sie die Worte sagen hören. Dann können Sie sie loswerden.«
    »Hundert Meter und näher kommend.« Timoschenkos Stimme in Gaetas Kopfhörer klang ruhig und professionell.
    Gaeta sah das anfliegende Raumboot nicht durchs Helmvisier; also verbrauchte er einen Spritzer Brennstoff für die Minidüse, um sich etwas zu drehen. Und da war es. Es näherte sich schnell, und die plumpe Form mutete Gaeta so schön an wie eine Rennjacht. Die Ladeluke stand einladend offen.
    »Du siehst verdammt gut aus, amigo «, sagte Gaeta.
    »Ich gleiche meinen Geschwindigkeits-Vektor mit deinem ab«, erwiderte Timoschenko.
    »Dein Brennstoffvorrat ist im kritischen Bereich«, ertönte Fritz' Stimme. »Es wäre besser, wenn du die zentrale Luftschleuse am Habitat-Ende anfliegst, anstatt zur Haupt-Luftschleuse zurückzukehren.«
    »Ist die auch groß genug, dass ich mich im Anzug durchquetschen kann?«, fragte Gaeta.
    »Ja«, sagte Fritz. »Flieg die zentrale Luftschleuse an.«
    »Lass mich doch erst mal an Bord gehen, Mann«, sagte Gaeta.
    Timoschenko nickte zustimmend. Er soll erst sicher an Bord kommen. Dann werden wir die Luftschleuse ansteuern, die am leichtesten zu erreichen ist.
    Routiniert gab er Steuerbefehle in den Computer ein und manövrierte das Raumboot näher an Gaeta heran.
    Timoschenko wusste, wenn er die Zeit gehabt hätte, wäre er in der Lage gewesen, das Rendezvous-Problem in den Computer des Raumboots einzugeben und alles automatisch ablaufen zu lassen. Doch dafür war eben keine Zeit mehr. Er musste Gaeta manuell reinbringen. Er lächelte fast angesichts der Ironie des Vorgangs. Der Computer vermochte das Problem in einer Mikrosekunde zu lösen, aber es würde zu lang dauern, das Problem in den Computer einzugeben.
    Es war unmöglich, die Geschwindigkeit der beiden Objekte exakt anzugleichen. Er musste die Entfernung zu Gaeta verringern und das Raumboot auf einer Flugbahn halten, die Gaetas Bahn in dem Punkt mit der kleinstmöglichen Geschwindigkeitsdifferenz schnitt. Timoschenko wischte sich den Schweiß aus den Augen, während er aufs Radarbild starrte. Zehn Meter trennten sie noch voneinander. Acht. Sechs.
    Gaeta sah, wie die Ladeluke langsam näher kam. Komm schon, Kumpel, sagte er sich. Bring das Boot her. Bring es her.
    Er wünschte sich, er hätte noch einen Tropfen Brennstoff in der Antriebseinheit ‒ selbst der winzige Schub-Impuls hätte die Lücke zwischen ihm und der Ladeluke geschlossen.
    »Bin gleich da.« Timoschenkos Stimme klang angespannt und spröde.
    Gaeta hob die Arme und versuchte den Rand der Luke zu fassen. Weniger als ein Meter trennten die Fingerspitzen von der Sicherheit.
    »Mach dich bereit«, sagte Timoschenko.
    »Ich bin bereit.«
    Die Luke schoss plötzlich auf Gaeta zu und umfing ihn. Er flog so schnell in die Ladebucht hinein, dass er mit dem Hinterkopf gegen die Innenseite des Helms schlug.
    »Willkommen an Bord«, sagte Timoschenko. Gaeta spürte förmlich das breite Grinsen auf seinem Gesicht.
    »War etwas ungemütlich, aber trotzdem danke, amigo .«
    »Gott sei Dank«, hörten sie Fritz atemlos sagen.

Luftschleusen-Justiz
    Fritz und drei andere Techniker eilten in Begleitung von Wunderly und Berkowitz zum Habitat-Ende, um Gaeta und Timoschenko in Empfang zu nehmen, wenn sie anlegten. Zu Fritz' Erstaunen hielt der pummelige Berkowitz mit ihm mit, während sie auf dem Weg zum Habitat-Ende wie verrückt in die Pedale traten. Auch Wunderly war nicht weit hinter ihm; die Techniker waren auf dem Fahrradweg jedoch deutlich zurückgefallen.
    Er wartete ungeduldig an der Schleuse der zentralen Luftschleuse am Habitat-Ende auf sie und sagte sich: Ich werde dafür sorgen müssen, dass sie wesentlich mehr Sport treiben. Beim Anblick der schnaufenden und schwitzenden Figuren schüttelte er den Kopf. Sie haben sich in richtige Schlaffis verwandelt, seit wir an Bord des Habitats sind.
    Flankiert von Wunderly und dem schnaufenden Berkowitz und gefolgt von den Technikern marschierte Fritz durch den stählernen Tunnel, der zur Luftschleuse führte. Sie gelangten bis zur Kammer, die der inneren Luke der Luftschleuse vorgelagert war. Dort wurden sie von einem Trio

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