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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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nur kurz bei Eberlys Anklage. Wilmot erinnerte sich, dass Eberly darauf bestanden hatte, Berkowitz aus der Abteilung zu entfernen.
    »Und das alles war Teil Ihres Plans, die Kontrolle über die Regierung des Habitats zu übernehmen«, fragte er. Er vermochte es noch immer kaum zu glauben.
    »Das war mein Plan«, stellte Morgenthau richtig. »Dieser Wurm war lediglich Mittel zum Zweck.«
    »Aber er ist doch ins Amt des Verwaltungschefs gewählt worden«, sagte Wilmot mit einem ungläubigen Kopfschütteln.
    »Sie sind in einer freien Wahl an die Macht gelangt. Wozu dann die Gewalt?«
    »Wir wollten keine demokratische Regierung haben«, antworte Morgenthau, bevor Eberly etwas sagen konnte. »Das war nur Taktik, ein erster Schritt zur Erlangung der absoluten Macht.«
    »Absolute Macht.« Wilmot sank auf dem Stuhl zusammen.
    »Begreifen Sie nicht, wie instabil eine solche Regierung wäre?
    Sie hätten sie wenige Stunden nach Amtsantritt selbst zerstört.«
    »Wegen seiner Schwäche«, sagte Morgenthau und deutete wieder auf Eberly.
    »Und diese barbarische Folter von Miss Lane? Was wollten Sie damit erreichen?«
    »Wir mussten alle Spuren von Nanotechnik im Habitat beseitigen«, sagte Morgenthau heftig. »Nanomaschinen sind Teufelswerk. Wir dürfen sie hier nicht dulden!«
    »Das ist doch idiotisch«, sagte Cardenas zornig. »Wenn Sie das wirklich glauben, müssen Sie einen Sprung in der Schüssel haben.«
    »Nanotechnik ist böse«, bekräftigte Morgenthau. »Sie sind böse!«
    Cardenas schaute die Frau finster an. »Wie kann jemand nur so verblödet sein? So selbstgerecht und verbohrt, dass er bereit ist, Menschen zu quälen und zu töten?«
    Morgenthau erwiderte ihren Blick. »Nanotechnik ist böse«, wiederholte sie. »Sie werden früher oder später für Ihre Sünden bezahlen.«
    Wilmot hatte selbst Vorbehalte gegen Nanotechnik, aber diese Morgenthau war wirklich eine Fanatikerin, sagte er sich.
    Er wandte sich wieder an Eberly. »Und Sie haben einfach dabeigestanden und zugelassen, dass sie das arme Mädchen folterten.«
    »Ich habe versucht, sie davon abzuhalten«, blökte Eberly.
    »Was hätte ich denn tun sollen?«
    Wilmot atmete tief durch. Er sehnte sich mehr denn je nach einem Whisky. Schwieriges Fahrwasser. Sie haben noch immer diese blöden Unterhaltungsvideos, mit denen sie mir an den Karren fahren können.
    »In Ordnung«, sagte er. »Ich werde Folgendes tun: Ms. Morgenthau und Dr. Vyborg werden mit dem Schiff, das die Wissenschaftler herbringt, zur Erde zurückkehren.«
    »Wir werden aber nicht zur Erde zurückkehren«, sagte Morgenthau.
    »Doch, genau das werden Sie tun. Sie beide werden aus dem Habitat verbannt. Auf Lebenszeit.«
    »Verbannt?« Zum ersten Mal schaute Morgenthau besorgt.
    »Das können Sie nicht tun. Dazu sind Sie überhaupt nicht autorisiert.«
    »Aber ich«, sagte Eberly mit einem Lächeln. »Ich finde, dass Exil die perfekte Lösung ist. Gehen Sie zu ihren Freunden bei den Heiligen Jüngern zurück. Dann werden Sie schon sehen, wie sie einen Misserfolg belohnen.«
    Morgenthaus Augen schleuderten Blitze. »Das können Sie mir doch nicht antun!«
    »Ich bin der rechtmäßig gewählte Verwaltungschef dieser Gemeinschaft«, sagte Eberly. Er genoss den Moment sichtlich.
    »Es liegt durchaus in meinem Ermessen, Sie beide zu verbannen.«
    Vyborg erwachte schließlich aus der Trance; plötzlich schaute er entsetzt und ängstlich. Wilmot konzentrierte sich jedoch auf Eberly. Kann ich ein Bündnis mit diesem Mann eingehen?, fragte er sich. Kann ich darauf vertrauen, dass er die Regierung ordnungsgemäß führt?
    »Ja, Sie sind offiziell der Regierungschef«, pflichtete Wilmot ihm zögerlich bei. »Aber wir werden trotzdem einen Weg finden müssen, die gesamte Bevölkerung an der Regierungsverantwortung zu beteiligen.«
    »Allgemeine Dienstpflicht«, sagte Cardenas. »Das wird in Selene und manchen Ländern auf der Erde so gehandhabt und scheint auch recht gut zu funktionieren.«
    Wilmot kannte das Konzept. »Es wird von jedem Bürger verlangt, dass er mindestens für ein Jahr Dienst an der Allgemeinheit verrichtet?«, fragte er voller Skepsis. »Glauben Sie auch nur für einen Moment, dass ein solches Konzept hier funktionieren würde?«
    »Einen Versuch wäre es wert«, erwiderte Cardenas.
    »Die Leute hier werden sich nie darauf einlassen«, sagte Wilmot. »Man wird Sie auslachen.«
    »Ich wäre auch dafür«, sagte Gaeta. »Mir erscheint es durchaus sinnvoll, jeden einzubeziehen.«
    Wilmot

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