Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
Blumenschmuck und die herrlichen Platzteller aus purem Gold zu bewundern. Der Reichtum Estorias sprang einem hier wortwörtlich ins Auge.
Kein Wunder, dass einige subversive Elemente ihre gierigen Hände nach dem Planeten ausgestreckt hatten.
Wieder stach ihm der Zedernduft in die Nase. Er wurde hier langsam kirre. Skeptisch betrachtete er die offenen Fenster und die dünnen weißen Gardinen, die von einer leichten Brise gebauscht wurden. Kam bestimmt von draußen rein. Gab es hier denn Zedernbäume? Er musste Elexia oder Susann dringend danach fragen, oder einen Nasencheck machen.
„ Prinz Marcos und Prinzessin Marina Xanteros.“
Ah, der Einmarsch der Vorgruppe. Nicht hinsehen, nicht hinsehen, okay, er konnte sich nicht mehr beherrschen und bedauerte es sofort. Er war verloren.
Sie war atemberaubend. Kleiner, als er vermutet hatte, grazil und biegsam. Elegante Bewegungen fesselten seine Aufmerksamkeit, bevor er den Blick zu ihrem Gesicht hob. Venus war auferstanden. Die schwarzen Haare und die türkis-grünen Augen mit diesem spitzbübischen Funkeln wetteiferten mit dem Gleißen ihres Geschmeides. Die Tiara auf ihren herrlichen Haaren unterstrich ihren Status und zeigte Jon ganz deutlich, wie weit sie von dem seinen entfernt war. Auf der Erde mochte er Macht haben, aber hier war er weniger, als der Staub unter ihren Füßen. Sie würde ihn vermutlich noch nicht mal bemerken.
Wie die Kerle sie alle anstarrten, begierig, gebannt, wie er auch. Aber ihm troff wenigstens nicht der Geifer aus dem Maul. Wieder konnte ein Knurren seiner Kehle entfleuchen. Irritiert sah Elexia ihn an.
Mann, er musste sich dringend zusammenreißen, sonst erregte er noch unerwünschte Aufmerksamkeit. Dennoch musste er noch einen Blick riskieren. Gnade, das seidene Elimata schmiegte sich höchst verführerisch an ihre Kehrseite, da war er beinahe froh, der Vorderseite kaum Beachtung geschenkt zu haben.
Gerade mal zehn Minuten war er hier und schon mit seinen Kräften am Ende, weil er, der große und böse Marine, vor einer kleinen Frau Angst hatte.
Tatsache war, dass er Frauen im allgemeinen sehr mochte und reichlich unverbindlichen Sex gehabt hatte. Allerdings hatte er noch nie eine so begehrt, wie die Prinzessin und die war unerreichbar.
Jedenfalls nicht, wenn er nicht in ernsthafte Schwierigkeiten geraten wollte.
Ungemütlich zog er seinen Uniformrock über das Desaster in seiner Hose gerade. Brauchte ja keiner mit zu kriegen, dass er hier stramm stand.
Das blöde Ding hatte hier kein Mitspracherecht, aber seit Prinzessin Marina durch Susann's Videobotschaft gehuscht war, ging sie ihm und seinem Kumpel da unten nicht mehr aus dem Kopf.
Laute Fanfaren rissen ihn aus seinen ausgesprochen ungezogenen Phantasien.
Jetzt kam der Hauptakt. Wow, Susann war nicht wieder zu erkennen. Auch sie trug die Landestracht, das Elimata, also ein seidenes Wickekleid, das entfernt an die Kleider römischer Damen erinnerte und einen Kaschgar, der wie ein Brautschleier in ihren Haaren festgesteckt war. Die Farbe, die sie gewählt hatte, ein dramatisches und sehr dunkles Violett, unterstrich die herrliche Farbe ihrer grauen Augen. Sie war wunderschön. Ihr Zukünftiger, nicht minder imposant in schwarzer Uniform und hohen schwarzen Stiefeln, ließ seine funkelnden grünen Augen über den vollen Saal schweifen. Er war so fürsorglich und liebevoll, dass einem die Kehle vor Rührung eng werden konnte. Die beiden waren ein wirklich herrschaftliches Paar. Jesses, was für ein Auftritt.
Die Hochrufe wollten gar kein Ende nehmen. Junge , Junge, hier waren alle ja völlig aus dem Häuschen. Solch eine Königstreue gab es wohl nur hier.
Neidisch sah Jon zu Prinz Marcos herüber, der seine Schwester zum Ende der Haupttafel begleitet hatte, er wollte selbst neben ihr sitzen. Der blonde Riese schob seiner Schwester den Stuhl zurecht. Das war seine Aufgabe. Er gehörte dahin, nein, nicht grollen. Scheiße, er grollte wieder.
„ Jon, wenn sie nicht mit der Knurrerei aufhören, dann werden sie eingesperrt, was ist denn mit ihnen los?“ Elexia folgte seinem starren Blick. Oh je!
„ Das ist nicht ihr Ernst Jon.“
Langsam wandte er ihr sein Gesicht zu, als ob er erst jetzt bemerkt hätte, dass sie mit ihm sprach.
„ Was?“
Elexia atmete einmal tief durch, er war ja ganz weggetreten gewesen und hatte er eben die Zähne gefletscht? Donnerwetter, so hatte sie ihren General noch nicht erlebt.
„ Na das mit Marina. Sie können ihr nicht den Hof
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