Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
seligen Nichts heraus zu holen und sie wieder dem Schmerz zu überantworten.
Sie wollte die Augen nicht aufmachen und wieder nur nach oben starren, zu dem vergitterten Kreis. Sie wollte, dass ihr Traum wahr geworden war, dass Lysander sie gefunden hatte.
Wie der Prinz in ihrem Märchenbuch seine Prinzessin gefunden hatte.
Warum darf ich nicht mehr zu Mami und Papi?
Weil du hier besser aufgehoben bist. Deine Eltern können nicht für dich sorgen.
Aber ich habe sie doch lieb und sie mich auch. Wer hat mich denn jetzt lieb?
Wer hat mich lieb?
Ja, wer hatte sie lieb, wer liebte sie, wie sie es verdiente?
Wieder wurde an ihr gezerrt, Schatten vor ihren Augen.
„ Susann.“
Diese tiefe Stimme, dunkel, wie die Nacht. Samtig, verzweifelt.
„ Susann, komm schon, du musst uns allen noch einen Einlauf machen und Miko hat sich freiwillig gemeldet, mit dir den Wodka zu vernichten. Bitte, mach mir Freude.“
Sie wollte ja wach werden, aber hier war es so schön friedlich. Niemand hing ihr im Nacken und verlangte unlösbare Dinge von ihr.
Hier war keiner böse auf sie, weil sie einen irren Plan gehabt und zweiundzwanzig Männer vergiftet hatte.
Hier wollte sich keiner an ihr rächen. Die konnten sie alle mal!
„ Susann, Susann, los, atmen, kämpfen, enttäusche mich nicht, ich habe mir keinen Schlappschwanz als Patin für meine Kinder ausgesucht. Schlepp also deinen verdammten, kleinen Arsch wieder in diese Dimension.“
Oh Mann, Elexia klang verdammt angepisst. Noch jemand, der wohl sauer auf sie war. Moment mal, warum eigentlich?
Sie war eine verdammte Heldin! Jawoll und wer das Gegenteil behauptete, der bekam es mit ihr zu tun. Sie war genial gewesen!
Tja, aber der Ruhm verschwand schneller, als der Schnee vom letzten Jahr.
„ Dr.Right, bitte, ich brauche sie und Elexia doch bei der Geburt. Kommen sie zu uns zurück.“ Isadora Quinto. Was taten die alle hier. Sie nahm Marcos wahr und sogar Tiros Laleikos. Marina, Kemar, alle wollte sie locken, verführen, wollten, dass sie wieder Schmerzen litt.
Ha, die konnten sie mal. Aber da war immer wieder seine Stimme, die ihr Geschichten erzählte von einem König, der verliebt war, der ein Esel war, aber verliebt, der verblendet war, aber verliebt. Er bettelte, dass sie zurückkam.
Aber es war hier so schön. Schöner als ihr König?
Nein, sie glaubte immer noch daran, das Märchen wahr werden konnten, auch wenn sie ihrem Prinzen vielleicht niemals verzeihen würde. Sie wollte immer noch ihre große Liebe erleben und nicht so ungeliebt abtreten.
Susanns Kampfgeist erwachte wieder zum Leben, sie schlug die Augen auf.
Lysander beobachtete den Kampf, den ihre Augenlider mit der Schwerkraft führten. Gewissermaßen drückte er ihnen die Daumen, dass sie den Kampf gewannen.
Sturmgraue Augen, erstaunlich klar, sahen ihn an. Fokussierten auf sein Gesicht.
Vorsichtig, um sie nicht zu verschrecken, griff er nach ihrer unverletzten Hand.
Er hatte schon beschlossen, dass der Medizin auf diesem Planeten auf die Sprünge geholfen werden musste. Ohne Elexia hätte Susann niemals überlebt.
Die Bedingungen unter denen die Frau seines Schwagers hatte arbeiten müssen waren eher suboptimal, bis schlecht gewesen, aber sie hatte es geschafft.
Das sollte niemals wieder geschehen, er hatte sich geschworen, Ärzte und Ärztinnen ausbilden zu lassen und ein neues Gesundheitswesen zu initiieren. Aber all das würde er nur mit Susann schaffen, ohne sie war er nichts.
„ Du bist wach, ich bin glücklich.“
Ihre Augen verschleierten sich und sehr langsam, aber auch sehr bewusst entzog sie ihm ihre Hand, wandte ihm mit einiger Mühe sogar den Rücken zu.
Gut, das hatte er verdient, aber musste es denn so schmerzen?
„ Bitte Susann, ich wusste nicht, dass man dich gefoltert und dann in das Loch gesteckt hat. Verzeih mir, ich war so wütend.“
Sie würdigte ihn keines Wortes.
Diese Stille, die von ihr ausging, die machte ihn wahnsinnig.
Also erhob er sich, bevor er anfing zu schreien. Sollte er sie jetzt doch noch verlieren, wo er sie gerade erst wieder bekommen hatte?
„ Du kannst Tovan sagen, er soll sich auf einen Mordskater gefasst machen, wenn ich wieder auf dem Damm bin, ich werde ihn vernichten.“ Ihre Stimme war rau und leise, ganz uneben an den Rändern, aber sie hatte gesprochen.
Beinahe hätte er geweint, also machte er sich vom Acker, um die Botschaft zu überbringen.
Vier Wochen waren ins Land gegangen und Susann hatte nichts anderes getan, als zu
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