Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
regenerieren. Ihre Räume quollen vor Blumen über, war hier genauso, wie auf der Erde, jeder meinte, mit Blumen würde alles wieder gut.
Pech gehabt meine Herren, ich bin derzeit vom Dämon der Rache besessen und arbeite fieberhaft den Plan zu eurem Untergang aus.
Elexia war voll auf ihrer Seite und stimmte ihr zu, dass alle Beteiligten an der unseligen Geschichte, eine gehörige Zeit schmoren sollten.
Ein wenig seelische Folter war ja wohl angebracht.
Susann verfluchte ihren verräterischen Körper und ihr noch idiotischeres Herz. Beide machten ihr in Lysanders Nähe immer noch die Hölle heiß. Gott, sie sehnte sich so schrecklich nach ihm, seinen Küssen, seinem Duft.
Sie wollte ihn so dringend, wie das Licht und die Luft, von denen sie nicht genug bekommen konnte. Früher hatten geschlossene, enge Räume für sie Schutz bedeutet, deshalb war sie ja oft tagelang nicht aus ihrem Labor herausgekommen. Aktuell waren Räume, die nicht mindestens vier Fenster hatten, ein absolutes Nogo.
„ Susann? Wo steckst du?“
Marina, diese wundervolle junge Frau. Sie hatte ihr, wie Elexia durch die schwerste Zeit geholfen. Fast noch schwerer, als die erlittenen Verletzungen des Körpers waren die seelischen Folgen gewesen. Wie ein Fluch waren die Erinnerungen an ihre Kindheit wieder hochgekocht, sie würde Jahre auf der Couch eines Seelenklempners verbringen müssen.
„ Ich bin hier, Marina.“
Ihre Stimme war immer noch rau und gebrochen. Susann befürchtete, sie könnte niemals wieder schief singen, wenn sie sich betrank.
„ Ortivan sei Dank, du bist wach.“
Marina war hochrot im Gesicht.
Was war da los?
„ Vater, er will abdanken. Er will Marcos und mir seine Pflichten aufdrücken und sich aus dem Staub machen!“
Susann war schon aus ihrem Sessel raus, ehe sie nachdenken konnte. Sie presste ihre bandagierte linke Hand auf ihr wild schlagendes Herz.
„ Waaas?!“
Marina rang um Luft, sie musste zu ihren Räumlichkeiten gerannt sein.
„ Er meint, er wäre als König nicht mehr geeignet, weil er seinen Pflichten nicht mehr nachkommen könne. Susann, er verzweifelt an dem, was dir angetan worden ist, er fühlt sich schuldig.“
Nicht weich werden, nicht weich werden, Mist, sie wurde weich.
Ihre Entrüstung verlieh ihr Flügel. Rein in ihre Klamotten, Landestracht, war jetzt am bequemsten.
Rauf auf den Gleiter, zum Palast und mit Marina im Schlepptau Richtung Thronsaal. Der hatte sie ja nicht alle, seinen Kindern so etwas zuzumuten! Sie würde Lysander einen einschenken, der sich gewaschen hatte! Ihr ihre Rache zu versauen, sie wollte ihn leiden lassen, aber, verdammt noch mal, dass hatte er als König auszuhalten, nicht als Exilant.
Feigling, Idiot, Dämlack!
Schatz, mein Herz, Bekloppter.
Sie konnte sich einfach nicht entscheiden, was nun auf ihn zutraf.
Vielleicht war er ja ihr bekloppter, dämlicher Schatz?
Ihre Schritte wurden erst langsamer, als sie sich besagten Räumlichkeiten näherten. Hinter den geschlossenen, hohen Doppelflügeln war leises Gesumm zu hören, wie ein Bienenschwarm.
Susann wurde noch langsamer, aber Marina schob sie vorwärts. Hier stimmte doch was nicht. Sie sah sich um, keine Diener, keine Würdenträger, nichts zu sehen. Wieder schaute Susann die Tür an. Irgendwie war ihr Gehirn heute lahm.
Sie erwartete förmlich, dass der Ärger wie ein Schachtelteufel durch die Tür brach.
„ Komm schon Susann, wir müssen uns beeilen, sonst ist es zu spät und er hat unterschrieben. Bitte, rette mich, ich will noch nicht Vizekönigin sein, bitte.“
Marina hatte ihre türkis-grünen Augen angstvoll aufgerissen.
Entschlossen riss Susann die Tür auf. Wenn in diesem Moment jemand „Überraschung“ geschrieen hätte, wäre sie vermutlich nicht mehr erstaunt gewesen.
Sie drehte sich zu der besten Schauspielerin, seit Greta Garbo um und versuchte sich an einem bösen Blick.
Schuldbewusst senkte Marina den Kopf.
„ Sei nicht böse Susann, ihn haben wir genauso verarscht.“
HÄ?!
Tja, da saß er, der Mann ihrer schlaflosen Nächte und sah ein wenig derangiert aus.
Seine Leibgardisten, die meisten von ihnen hatte sie kurzfristig ins Land des Todes geschickt, umringten ihn. Susann grinste. Es sah fast so aus, als hielten sie ihn in Schach.
Zeit ein wenig hoheitlich daher zu kommen.
Mit ihrer besten, hochnäsigsten Donnerstimme rauschte sie auf die Gruppe rund um den verdammten Thron zu.
Alle waren sie da, die gesamte Führungselite, Kemar, Elexia (ihre ehemals beste
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