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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Mackowiak
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Elemente erreicht. Nun zieht sich der Kern des Sterns zusammen, und seine Dichte erhöht sich dramatisch. Es entsteht sogenannte entartete Materie, d.h.: Die Atome werden so stark zusammengedrückt, dass sich die Atomkerne und Elektronen trennen, wodurch die Materie noch dichter gepackt werden kann. Daher ist ihre Dichte sehr hoch: 1cm 3 der Materie eines Weißen Zwerges wiegt rund 1 t. Die Oberfläche ist so hart wie die eines Diamanten und die Schwerkraft gigantisch – rund 400000-mal höher als die der Erde.
    Das Ende eines Weißen Zwerges selbst ist unspektakulär: Er kühlt nach und nach aus und erlischt einfach mit der Zeit. Die Oberflächentemperatur sinkt, sodass ein Weißer Zwerg erst gelb, danach orange, dann rot wird und schließlich als nicht mehr zu beobachtender Schwarzer Zwerg endet. Dieser Prozess scheint aber so langsam vor sich zu gehen, dass seit der Entstehung des Universums noch kein einziger Weißer Zwerg erloschen sein dürfte!

So etwa würden Astronauten Sirius A und dessen winzigen Begleiter Sirius B aus dem All sehen
.
    (c) NASA (ESA and G. Bacon (STScI))

Seniorenheime im All
Kugelsternhaufen
    Der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules ist für alle, die an hochentwickelte außerirdische Zivilisationen glauben, eine wohlbekannte Adresse. In der Science-Fiction-Serie „Perry Rhodan“ ist es das von dort stammende Volk der Arkoniden, das mit seiner überlegenen Hochtechnologie der Menschheit den Weg zu den Sternen öffnet; und 1974 war diese Sternansammlung die Adresse für eine Botschaft an die Brüder und Schwestern im All, gesendet mit der 304,8m durchmessenden schüsselförmigen Antenne des Radioobservatoriums in Arecibo.
Alte Kameraden
    Schlecht gewählt war die Adresse nicht. Die in den Kugelsternhaufen versammelten Sterne gehören wegen ihres hohen Alters um die 12,7Mrd. Jahre zu den ältesten Objekten der Milchstraße. Man könnte sie überspitzt als Seniorenheime im All bezeichnen. Allerdings wurden auch einige jüngere Kugelsternhaufen entdeckt, was Rätsel aufgibt.
    Formt sich eine spiralförmige Galaxie aus einer großen, sich zusammenziehenden Gaswolke, entstehen wahrscheinlich zuerst die Kugelsternhaufen. Erst später bildet sich die abgeplattete Scheibe des Systems, wo dann ebenfalls die ersten Sterne geboren werden. Aber auch der Zusammenstoß zweier Galaxien bringt zahlreiche große Sternhaufen hervor.
    In unserer Galaxis sind bisher rund 200 Kugelsternhaufen bekannt. Man schätzt jedoch, dass noch zehn bis 20 weitere verborgen sind. Kugelsternhaufen sind im sogenannten galaktischen Halo beheimatet und kreisen um das Zentrum der Milchstraße. Auch in anderen Galaxien wurden Kugelsternhaufen gefunden – im Andromedanebel beispielsweise rund 500. Einige elliptische Galaxien wie M87 können sogar 10000 enthalten.
    Ein Sternhaufen neuen Typs
    2005 entdeckte man in der Andromedagalaxie einen völlig neuen Typ von Sternhaufen. Sie gleichen zwar Kugelsternhaufen in der Zahl der Sterne, dem Alter und dem hohen Metallgehalt, unterscheiden sich von ihnen aber in ihrer wesentlich größeren Ausdehnung von vielen Hundert Lichtjahren, weshalb sie eine wesentlich geringere Dichte aufweisen. Mit ihrer Größe liegen sie zwischen den Kugelsternhaufen und den kugelförmigen Zwerggalaxien. Wie sich diese Sternhaufen gebildet haben, ist allerdings ein Rätsel. Ebenso unbekannt ist, warum M31 einen derartigen Sternhaufen besitzt, die Milchstraße aber nicht
.
Kein Ruheplatz für Planeten
    Die hervorstechendste Eigenschaft der Kugelsternhaufen ist ihre Sternendichte. Das betrifft besonders die Zentralregion: Während in dem Gebiet der Galaxis, in dem unsere Sonne angesiedelt ist, die Sterne im Schnitt 6 bis 7 Lichtjahre voneinander entfernt sind, beträgt deren mittlerer Abstand in einem Kugelsternhaufen nur rund 6, im Zentrum sogar nur 2 Lichtmonate!
    Außerdem zeigten Simulationen, dass Sterne ungewöhnliche Bewegungen durch den Sternhaufen nehmen können: Sie vollziehen Loopings oder fallen direkt in den Kern des Kugelsternhaufens, statt ihn zu umkreisen. Durch die Wechselwirkung mit anderen Sternen können einzelne Sterne so stark beschleunigt werden, dass sie dem Sternhaufen entkommen. Deshalb sind Kugelsternhaufen kein geeigneter Ort für ein Planetensystem. Die Planetenbahnen sind instabil, da im dichten Kern vorbeiziehende Sterne die Bahn stören. So hätte ein Planet mit einem Abstand wie die Erde von der Sonne in einem Kugelsternhaufen wie 47 Tucanae im Durchschnitt nur eine

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