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Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Türkisfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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ist...“ Sie verlor den Faden, als sie einen Blick auf ihren Vater warf. Der schien kurz vor der Explosion zu stehen.
    „ Schämt er sich deiner etwa, dieser Hornochse? Bist du ihm nicht herausgeputzt genug, um dich der Welt zu präsentieren, oder was?“ Abwehrend hob Isene die Hände.
    „ Nein, im Gegenteil, ich habe diese schnelle Hochzeit vorgeschlagen. Sieh mal,“ sie trat vertraulich näher und legte zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Hand auf die ihres Vaters.
    „ Die Xanteros hatten doch gerade zwei riesige Hochzeiten hintereinander und ehrlich gesagt, ist das nicht so mein Ding, ich würde mir vor Angst in die Hosen machen, wenn mich tausend Leute und mehr anstarren würden. Also, lieber klein und zügig, als riesig und noch ellenlang weit weg.“ Und dann schenkte sie ihm den Blick , den schon seit Menschengedenken alle kleinen Mädchen bei ihren Papis einsetzen, um sie weich zu kochen. Knurrend nahm er ihre Hand, aber sie konnte schon die Kapitulation schmecken.
    „ Ich weiß ja, dass ich nicht viel mit zu reden habe, weil ich jetzt erst aus der Versenkung auftauche, aber ich bin doch dein Vater, werde ich auch immer sein. Die vergangenen Jahre kann ich nicht zurückholen und ich hoffe, wenn ich dir die Umstände erklären konnte, dass du es zumindest verstehen wirst. Wenn aber einer meinem Mädchen wehtut, dann bekommt er es mit mir zu tun, sag das dem ehrenwerten Prinzen.“ Isene lächelte und drückte ihm ein Küsschen auf die Wange. Trefor schmolz dahin. Wie hatte er eigentlich die letzten Jahre ohne sein kleines Mädchen verbracht? Immer absurder erschien ihm sein Auftrag,seine Verpflichtungen
    anderen gegenüber, von denen er immer gedacht hatte, sie wären wichtiger, mächtiger. Was konnte wichtiger sein, als das Wohl des eigenen Kindes? Sein Volk aber dachte anders. Seit Jahrtausenden verstreuten sie ihre Nachkommenschaft im All, an allen möglichen Schlüsselpositionen saßen Nachfahren der Kimanat. Wenn es dem Rat des Planeten Telmon angeraten schien, wurde mit den Nachkommen Kontakt aufgenommen, die dem Volk dienlich sein konnten. Deshalb war er wieder hier, nur deshalb. Allerdings hatte er nicht mit diesen starken Gefühlen gerechnet, die ihn in der Nähe seines einzigen noch lebenden Kindes überkamen. Er selbst war das Produkt einer Verbindung aus Kimanat und Ma'kaa, doch er war in den Reihen der Kimanat aufgestiegen, weil er besondere Fähigkeiten hatte, zum Beispiel seine Daseinsform zu wechseln. Er nahm eine besondere Stellung ein und war bisher den Regeln des Planeten Telmon treu ergeben gewesen. Diese Regeln hatten sie einst schützen sollen, doch jetzt isolierten sie sein Volk. Wie sollten sie wieder in die Gemeinschaft der Planeten des Universums zurückkehren, wenn sie weiter an Althergebrachtem festhielten? Der Rat sah es mittlerweile ebenfalls ein, aber es war noch keine Möglichkeit gefunden, den Richtungswechsel zu vollziehen. Nur aus diesem Grund, war sein Aufenthalt hier nicht begrenzt. Er hatte sogar die Erlaubnis erhalten, Limbat auf die Sprünge zu helfen. Als er hierher gekommen war, hatte er es Isene lediglich mitteilen wollen, aber als er sie gesehen hatte, also nicht nur in einer Übertragung, war es in seiner Brust so richtig zur Sache gegangen. Sein nicht vorhandenes Herz hatte wie wild geschlagen und ihn hatte eine Welle der Zuneigung überrollt. Seit er König Rogar von Limbat den Gedanken eingepflanzt hatte, seine Tochter Tania mit ihm zu vermählen, war er nur dem vorgezeichneten Weg gefolgt. Aber jetzt, fühlte er ganz deutlich, dass er davon abwich, ja abweichen musste. Seine Tochter brauchte ihn und der prinzliche Esel ebenfalls. Marcos war kein schlechter Kerl, aber er hatte seine Prioritäten noch nicht ganz erfasst. Tja, und die hießen, Isene lieben, verehren und schützen, nichts anderes. Dem würde er auf die Sprünge helfen. Der „Heiratsantrag“ war aber auf Marcos Mist gewachsen, obwohl er diesen Gedanken früher oder später ohnehin in dessen Hirn hatte pflanzen wollen. Doch irgendwie hatte er den Eindruck, es wäre wohl besser den Dingen erst einmal ihren Lauf zu lassen. Das fiel ihm schwer, sehr merkwürdig, bislang war er immer zufrieden gewesen, Isene aus der Ferne zu beobachten oder beobachten zu lassen. Sicher, er hatte dafür Sorge getragen, dass sie überlebte, aber war das genug gewesen? Wohl eher nicht, wenn er sich die Geschichten über Tania und ihr Treiben so anhörte. Sie war ein Miststück gewesen, mörderisch, nicht gerade dumm,

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