Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
müsste, dann ihn. Die gnädige Dame Nor könnte sie getrost Marcos überlassen. Sie versuchte ernsthaft, ihre negativen Gefühle gegen diese Frau in den Griff zu kriegen, sie gelobte sich alles zu unterlassen, was zu großen, blutenden Wunden führen könnte. Sie setzte ihr herzlichstes Lächeln auf.
„ Ich freue mich auch, einmal hier zu sein, wo doch die gesamte Galaxie mit ihren herrlichen Erzeugnissen handelt.“ Die beiden waren mehr, als verlegen, denn der Zustand des Spaceport zeigte ja eigentlich ganz deutlich, dass es mit diesem Handel nicht mehr weit her war, oder die Gelder ungenutzt in dunklen Kanälen versickerten. Dennoch, Isene kam nicht, um Kritik zu üben, sondern um ein Angebot zu gegenseitigem Nutzen zu unterbreiten.
„ Wenn sie bereit sind Majestät, dann würden wir sie gerne im Hause von Bluri Enofi unterbringen und erst morgen mit den Beratungen beginnen.“ Isene nickte verständnisvoll, sie spielten auf Zeit. Kein Wunder, denn sie hatten keine genaueren Informationen über Sinn und Zweck ihres Besuches verlauten lassen. Wieder ließ sie ein strahlendes Lächeln los und sah ihr Spiegelbild in den Glasscheiben der Halle mit einem Male wirklich strahlen. Schande, konnte sie gerade gar nicht gebrauchen, also gab sie sich den mentalen Befehl, die Leuchtkraft zu dimmen und siehe da, es funktionierte. Sie musste vielleicht doch mal mit Papa reden, das sollte ihr nicht so unvermittelt passieren, wer wusste, zu welchen Irritationen das sonst führte.
„ Selbstverständlich, wir sind hier nur Gäste. Ich fühle mich geehrt, in ihrem Hause Quartier nehmen zu können, ehrenwerter Bluri.“ Das Gesicht des Angesprochenen überzog sich mit einer leichten Röte. Er war es wohl nicht gewohnt, gelobt, oder gar angesprochen zu werden.
„ Marcos mein Lieber,“ Ah, er drehte sich mit wässrigen Augen zu ihr herum und schien erst jetzt zu sich zu kommen. Beinahe könnte man annehmen, die blonde Hexe hätte ihn mit einem Bann belegt. Wäre ja nicht das erste Mal.
„ Wir wollen zum Hause Enofis aufbrechen und dort Quartier nehmen, bitte schließe dich uns doch an.“ Verständnislos sah er sie an, Himmel, sein Hirn war wirklich gerade außer Betrieb.
„ Aber ich habe schon Rätin Nor zugesagt und sie hat bereits veranlasst, dass unser Gepäck zu ihr gebracht wird.“ Darauf würde sie wetten, genauso wie auf die Tatsache, dass nur seine Sachen Richtung Villa Nor unterwegs waren. Seine Stimme klang belegt. Scheiße, Isene suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit elegant aus der Sache heraus zu kommen. Scheinbar entspannt, zuckte sie mit den Schultern.
„ Wir können natürlich nicht zulassen, dass einer der beiden Räte sich umsonst Arbeit aufgehalst hat. Ich schlage also vor, dass du deiner und ich meiner Einladung folge. Bis morgen, ich würde empfehlen, du ruhst dich aus, es wird ein langer Tag.“ Dann trat sie sehr nahe an ihn heran und küsste ihn ausgiebig. Wenn er überrascht war, dann ließ er es sich nicht anmerken, aber so offensiv war sie in der Öffentlichkeit noch nie mit ihm umgegangen. Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, dass Rätin Nor doch ein wenig angepisst aussah. Oh ja, du blöde Kuh, er gehört mir und ich werde ihn dir nicht einfach überlassen.
Hoheitsvoll rauschte sie danach ab, ohne noch einen Blick zurück zu werfen, die Hälfte der Leibgarde hinter sich und einen verdutzten Ehemann zurücklassend.
Marcos war wie vor den Kopf gestoßen. Was sollte das denn? Fragend wandte er sich seinem Schwiegervater zu, der sich gerade an der Seite von Pleto Grubik davonmachen wollte. Die niedliche Kasja Nor legte ihre Hand auf seinen Unterarm und sofort breitete sich eine angenehme Wärme aus. Aber gerade hatte seine Frau ihn hier stehen lassen, wie ein Gepäckstück und so recht wusste er noch nicht, wie es überhaupt dazu gekommen war. Gut, dann tröstete er sich eben mit einer echten Dame und bei den Göttern, sie war herrlich. War sie nicht genau die Art von Frau, der er vor einer Nacht noch abgeschworen hatte? Ein kleiner Flirt wäre ja wohl erlaubt, schließlich hatten Isene und er eine Vereinbarung, die doch ein wenig Lockerheit zuließ, oder, oder?! Leichte Panik stieg in ihm auf. Die süße Stimme der Rätin holte ihn allerdings in die Gegenwart zurück und er überließ sich ihrer zarten Gängelung.
„ Mein Prinz, ich war sehr erstaunt, zu erfahren, dass sie geheiratet haben und dann auch noch nach--- Limbat.“ Sie sprach den Namen seiner neuen Heimat so aus, als handele
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