Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
verfügbaren Archive angesehen hatte, habe ich mein System darauf angesetzt, mehr zu finden. Dass ich in Ihr persönliches System eingedrungen war, ist mir erst klargeworden, als ich sah, dass ein Großteil der Zeichnungen gar nicht fertiggestellt war. Aber ich nehme an, dass Sie nicht viel Zeit hatten. Ihre persönlichen und geschäftlichen Finanzen befinden sich in einem ziemlichen Chaos. Noch einmal, ich muss Sie schon wieder um Entschuldigung bitten. Aber wie gesagt, es ist ziemlich schwierig, nicht hinzusehen.«
»Kein Problem«, wehrte Tyler ab und biss die Zähne zusammen. »Um das Thema zu wechseln, war der Handel ergiebig?«
»Nein«, gab der Glatun zu. »Da die Horvath die Kontrolle über Ihre ohnehin nicht gerade üppig vorhandenen Schwermetalle haben, hat Ihre Welt praktisch nichts anzubieten. Trotzdem müssen wir jedes Mal, wenn eines unserer Schiffe hierherkommt, zuerst mit Mitgliedern Ihrer wichtigeren Regierungen zusammenkommen. Und die fragen uns jedes Mal, ob wir, also wir Händler, etwas wegen der Horvath unternehmen können. Nein, können wir nicht. Dann treffen wir uns mit maßgebenden Firmenvertretern, die Dinge eingesammelt haben, die wir nach deren Meinung vielleicht gebrauchen können, und dann handeln wir. Das läuft immer nach demselben Schema ab. Und, seien wir mal ehrlich, was bekomme ich schon für Eingeborenenkunst?«
»Die Venus von Milo ist doch wohl kaum Eingeborenenkunst!«, widersprach Tyler. Er hatte das in den Nachrichten gesehen. »Ganz zu schweigen von den Gemälden.« Er hielt inne und seufzte. »Tut mir leid, ich verstehe die Lage wirklich. Wahrscheinlich in mancher Hinsicht besser als diese ›maßgebenden Firmenvertreter‹.«
»Mhm. Nach Ihrem Comic zu schließen, würde ich sagen, dass das der Fall ist, aber wie genau?«
»Schlagen Sie mal Kontakte der Polynesier mit dem Westen nach«, empfahl Tyler. »Ich nehme an, das ist …«
»Ja, die Ähnlichkeit ist vorhanden. Wir sind zwar nicht Krankheitsträger, aber …«
»Sie tauschen Stahlnägel gegen Perlen«, fiel Tyler ihm ins Wort. »Also, früher haben Sie das getan. Jetzt erhalten unsere Wohltäter, die Horvath, die Perlen als Honorar
dafür, dass sie unser System verteidigen. Und was wir zu verkaufen haben, sind nur Kokosnussschalen und Schnitzereien.«
»Glauben Sie wirklich, dass die Horvath Ihre Wohltäter sind?«, fragte Wathaet.
»Natürlich glaube ich das«, lächelte Tyler. »Unsere Horvath-Wohltäter, die unsere Systeme als ebenso durchlässig empfinden wie Sie und die jetzt dieses Gespräch über mein Handy abhören, sind unsere Freunde! «
»Ah«, sagte der Glatun und machte dann ein Geräusch, das ein wenig an ein Niesen erinnerte. »Keine Sorge. Die Horvath hören ganz sicherlich kein Gespräch ab, an dem ich beteiligt bin.«
»Echt?«, fragte Tyler. »Echt. Die Horvath-Systeme sind besser als die Ihren. Aber die Informationssysteme auf einem sogenannten Horvath-Schlachtkreuzer, der nicht viel größer ist als die Landebarkasse eines Glatun-Admirals, wären nicht einmal meinem Schiff gewachsen. Und ich gebe zu, dass ich nicht gerade Systeme der Galaxisklasse habe. Die Horvath hören ganz bestimmt nicht zu.«
»Das ist etwas anderes.« Tyler lächelte erneut. »Natürlich sind wir arm. Sie stehlen unsere sämtlichen Metalle. Was ich nicht kapiere, ist, weshalb die Glatun sie nicht rauswerfen, damit die Glatun-Händler die Metalle bekommen.«
»Abgesehen von der Sicherheit unseres Handels bemüht sich unser Militär sehr, nichtstrategische Verwicklungen zu vermeiden«, erklärte Wathaet. »Das war nicht immer so, und in unserer Geschichte gibt es durchaus Beispiele für militärisches Abenteurertum und Kolonialismus. Aber das haben wir im Großen und Ganzen aufgegeben.«
»Das kann ich ebenfalls verstehen«, nickte Tyler. »Ich weiß, ich klopfe damit auf den Busch, aber haben die Leute Ihnen, nun ja, alles gezeigt, was wir zum Tausch anbieten könnten?«
»Was meinen Sie damit?«, sagte der Glatun und hob dann die Hand. »Sie sind jetzt dran.«
»Verdammt.« Tyler stand auf und versuchte, sich daran zu erinnern, was er hatte sagen wollen.
Er schaffte es, ein paar Bemerkungen von sich zu geben, und setzte sich dann schnell wieder hin.
»Sie haben da etwas gesagt, über alles, was Sie anzubieten hätten«, sagte Wathaet. »Ihre industriell produzierten Gegenstände sind ziemlich primitiv und im Vergleich mit Fabbern aufwendig herzustellen. Für uns nicht wirtschaftlich. Und für Dinge,
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