Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
geflogen. Sie hatten einige interessante Systeme gefunden, aber nichts, das es sich gelohnt hätte, zu kolonisieren oder auf andere Weise zu verwerten. Keine Zivilisationen, keine bewohnbaren Planeten.
Die Trinidad hatte die dritte Verbindung nach Wolf 359 genommen, und Steve freute sich schon darauf, seinen Bericht abzuliefern. Keine Zivilisationen oder unmittelbar bewohnbare Welten. Dafür verfügte 359 über etwas noch wesentlich Interessanteres.
Die kartographische Erfassung eines Sternsystems war zeitraubend. Und wenn man das erste Mal durch ein Tor ging, wusste man nur, dass der Raum in der unmittelbaren Umgebung des Tors vermutlich frei war. Man wusste nicht, ob es auf der anderen Seite Feinde gab. Man konnte unversehens in ein Feuergefecht geraten oder gegen einen Asteroiden prallen. Das war ein wenig nervenaufreibend. Aber wenn man problemlos durchkam, musste man sich an die Arbeit machen.
Zuerst lokalisierte man die größeren Planeten und deren großen Monde. Anschließend suchte man nach Störungen, die vielleicht auf weitere Planeten deuteten, und scannte nach großen Asteroiden. All die kleinen zu lokalisieren, überließ man einer späteren Forschungscrew, falls es jemals eine solche geben sollte. Wenn es in dem System etwas Interessantes gab, musste man sich vorsichtig herantasten, um dann genauer hinzusehen.
Wolf 359 hatte etwas Zeit in Anspruch genommen. Das eine System, das gegenwärtig mit ihm verlinkt war, war schneller gegangen. Im Großen und Ganzen nada . Dennoch waren sie drei Monate unterwegs gewesen, atmeten inzwischen fast reines CO 2 und tranken Abwasser.
»Eingehender Anruf vom Chef«, meldete Mathilda. »Willst du übernehmen?«
Mathilda und die Ringe, die sie beide trugen, waren eine Folge der Nachwirren der Schlacht gegen die Horvath. Die Erde hatte gewaltige Schläge einstecken müssen,
und die Moral war auf dem Tiefpunkt angelangt. Kein geringerer als der Präsident hatte das Steve gegenüber so ausgedrückt: »Die Leute brauchen jetzt sofort ein paar Helden, Major. Also, ziehen Sie los und seien Sie ein Held.«
In Wahrheit hatte das Very Scary Array das Horvath-Schiff in Schlacke verwandelt. Und es gab eine Menge Kommentatoren, die das so ausdrücken wollten. Aber Menschen fiel es schwer, sich dafür zu begeistern, dass ein Ding, das im Grunde nichts anderes als ein Bergwerkslaser war, einen Krieg gewonnen haben sollte. Da konnte man sich viel leichter für zwei tapfere Männer in einer fliegenden Maschine begeistern.
Da Tyler sofort wieder in die Rolle untergetaucht war, nun ja, der reichste Mann der Welt zu sein, und somit von der Bildfläche verschwunden war wie das Murmeltier Punxsutawney Phil an einem sonnigen Tag, fiel es Steve zu, sich wie ein kleines Hündchen herumreichen zu lassen. Das einzig Positive für den überzeugten Junggesellen war, dass … also, dass es nicht besonders schwierig war, Damenbekanntschaften zu machen. In der guten alten Zeit hatte das auch für Astronauten gegolten, aber seit den Apollo-Einsätzen war der Lack vom Astronautenberuf etwas abgeblättert.
Die ganze Geschichte hinsichtlich der »brunftigen Blondinen«, die allmählich wieder unter Kontrolle kam, war eine andere Sache. Manchmal waren die Damen einfach ein wenig zu entgegenkommend.
Nicht so auf seiner »Triumphreise«. Und man reichte ihn nicht bloß in den USA herum, man schickte ihn in jede größere Stadt auf der ganzen Welt. Und so hatte er Mathilda kennengelernt. In Melbourne hatte er darauf bestanden, einmal einen Tag Freizeit zu bekommen. Den Ninety-Mile Beach sollte sich niemand entgehen lassen.
Zu behaupten, die Muscheln am Ninety-Mile Beach seien Weltklasse, war eine leichte Untertreibung.
Steve versuchte, unerkannt zu bleiben. Dazu trug besonders eine verspiegelte Sonnenbrille bei.
Als daher eine Rothaarige geradewegs auf ihn zusteuerte, war das eine leichte Überraschung. Einen Meter achtzig groß – er hatte etwas für Damen von Gardemaß übrig –, blaue Augen und eine Traumfigur. Vermutlich erkannte sie ihn und befand sich nicht »in jenem Zustand«, wie man das höflicherweise bezeichnete. Aber er hatte nicht vor, ein solches Angebot abzulehnen …
»Du musst wohl der schlechteste Pilot in der Geschichte der Astronautik sein«, sagte Mathilda. Dann begann Dr. Mathilda Burns, Professor für Astronomie an der University of Melbourne, jeden einzelnen Fehler zu rekonstruieren, den er und Tyler während der Schlacht begangen hatten.
Woraus eine »Habe
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