Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
»Wahlkampffinanzierung« – im Rahmen der gesetzlich festgelegten Grenzen zur Verfügung gestellt. Und auch diverse Grauzonen genutzt.
Er hätte sich fast keine Sorgen zu machen brauchen. Die neuen Kongressabgeordneten und Senatoren wollten das Geld, keine Frage. Sie wollten schließlich wiedergewählt werden. Aber gegenüber dem Mann, der mit dem SAPL nicht nur die einzige Verteidigung für die Erde geschaffen hatte, sondern auch persönlich den Horvath eine Schlacht geliefert und in ihr beinahe an Dekompression gestorben wäre, gaben sie sich fast unterwürfig.
»Wir sind dabei, einen der Manövrierhebel zu bauen.« Tyler wies mit einer Kopfbewegung auf den rot glühenden Fleck in der Metallwand. »Theoretisch gehören die nicht zum Leistungsumfang. Wir sind während des Baus auf die Idee gekommen, dass Troy sie braucht.«
»So wie die Hörner«, sagte die Kongressabgeordnete McEntyre und nickte. Sie hatte kürzlich die Wahl im Dritten Distrikt von Maryland gewonnen, das den Lake Baltimore einschloss, und war Veteranin des Irakkriegs. Als Souvenir hatte sie sich aus dem Nahen Osten eine große Narbe an der rechten Wange und eine Prothese am rechten Arm mitgebracht. Das Motto ihrer Kampagne war »Verteidigung geht vor« gewesen.
»Tatsächlich wird es eine ganze Menge Energie und auch eine Menge Gravplatten erfordern, sie zum Arbeiten zu bringen«, erläuterte Tyler. »Wir werden Troy erst dann rotieren können, wenn wir etwa sechzig Tonnen Gravplatten und die von ihnen benötigte Energie zur Verfügung haben. Das sind etwa sechzig Terawatt pro Minute. Um Ihnen einen Vergleichswert zu liefern – die Erde verbraucht pro Jahr insgesamt vier Terawatt. Und die Rotationsgeschwindigkeit wird nur etwa zehn Meter pro Sekunde betragen.«
»Falls das bis jetzt noch niemand erwähnt hat«, sagte Senator Gullick, »wir sind für die Kraftwerke dankbar,
die Apollo Mining installiert hat. Alles ist noch ziemlich chaotisch, aber billige Energie ist hilfreich.«
»Ich wünschte, ich könnte mehr tun.« Tyler zuckte die Achseln. »Aber das war nur gute langfristige Investitionspolitik. Ich gebe zu, meine Aktionäre haben ein mächtiges Geschrei erhoben, weil ich die Kraftwerke nur über fünfzig Jahre amortisiere. Aber so lange sollten sie auch halten. Und sobald Wolf ans Netz geht, werde ich den Preis für Elektrizität sogar noch weiter senken können.«
»Das ist wichtig.« Senator Lamarche nickte. »Seit es die neuen Nanokondensatoren gibt, werden immer mehr Elektroautos gebaut. Die verbrauchen eine Menge Energie. Kohle ist natürlich ebenfalls ein sehr wichtiger Energiefaktor …«, fügte er schnell hinzu. Er war Senior Senator von Pennsylvania, wo immer noch eine Menge Kohle abgebaut wurde.
»Selbstverständlich.« Tyler unterdrückte ein Grinsen.
»Ich hatte tatsächlich an Betonwerke gedacht«, sagte Senator Gullick. »Die brauchen gewaltige Energiemengen, und wir können sie nicht schnell genug bauen. Und dort drüben?«, fragte er und deutete auf eine Stelle an der Wand, wo sich Dutzende von Schleppern zusammengeschart hatten.
»Das war der Grund, weshalb ich diesen Ausflug ausgerechnet heute machen wollte«, sagte Tyler. »Dort werden wir die schlüsselfertig gelieferte Einsatzzentrale installieren. Sie verfügt über Mannschaftsquartiere, Shuttlehangars und das Kommandozentrum, das nur zehn Prozent des ursprünglich dafür vorgesehenen Raums benötigen wird, sowie Versorgungsdocks. Wir haben den Pfropfen dafür geschnitten und werden ihn jetzt ziehen.«
»Pfropfen?«, fragte die Abgeordnete McEntyre.
»Zuerst haben wir ein dreihundert Meter tiefes Loch mit einem Durchmesser von dreißig Metern in die Wand gebohrt«, sagte Tyler. »Das war das erste Mal, dass ich froh darüber war, dass wir Troy nicht auf volle Größe aufgeblasen haben. Wir haben auf der Außenseite der Kommandozentrale immer noch einen reichlichen Kilometer Nickel. Anschließend haben wir einen Reflektorspiegel installiert und von der Innenseite des Lochs aus weitergeschnitten, um die Rückseite herauszuschlitzen. Und in der Zwischenzeit haben wir die Ränder ausgeschnitten.«
»Wo sind die Schnitte?«, erkundigte sich Senator Gullick.
»Hier.« Tyler reichte ihm ein Fernglas. »Wenn Sie unten links auf die Ansammlung von Schleppern sehen, sollten Sie das ursprüngliche dreißig Meter große Loch erkennen können.«
»Oh mein Gott.« Der Senator lachte. »Das ist ein Punkt.«
»Ja«, sagte Tyler. »Und die Schnittlinien sind
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