Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Sechshundert Meter lang, vierhundert Meter hoch, dreihundert Meter dick. Doppelt so lang wie ein Flugzeugträger, etwa ebenso lang wie eine Constitution . Der Pfropfen wird völlig herausgezogen und anschließend geschnitten werden müssen. Wir haben vor, die Zentrale innerhalb der Wand fast völlig abzudichten. Also werden wir ein fünfzig Meter dickes Segment aus Nickeleisen darüberstülpen. Vielleicht auch aus Stahl. Wir arbeiten an einigen wirklich großen Stahlprojekten. Aber Schweißen ist schwierig. Und anschließend machen wir uns daran, Material von dem Pfropfen abzubauen.«
»Ich dachte, es wären Shuttlehangars geplant«, erkundigte sich Senator Gullick. »Wie werden Sie denn die Shuttles rein- und rausbekommen?«
»Große Türen? Das wird länger dauern, als den Pfropfen herauszuziehen und zu schneiden. Ich hasse Kleinkram.«
10
»Das ist echt gewaltig«, staunte Tyler. »Obwohl es Kleinkram ist?«, fragte Nathan.
Das Rohr hatte einen Durchmesser von drei Metern und Eisenwände, die das Licht von den Weltraumanzügen reflektierten.
Tyler hatte gerade das erste Geschossrohr überprüfen müssen, dessen Herstellung gewaltigen Ärger bereitet hatte.
Das Grundkonzept war einfach, ein im Zickzack verlaufendes Rohr, das von dem noch im Bau befindlichen Magazin zur Außenseite der Kampfstation führte. Mit eingebauten Gravplatten, um die Geschosse zu bewegen. Da die Geschosse kaum bewegliche Teile enthielten und mit Ausnahme der Kondensatoren, selbst wenn sie getroffen wurden, nicht zum Explodieren neigten, auch dann nicht, wenn ein volles Rohr getroffen wurde, brauchten sie praktisch nur so eng im Rohr zu sitzen, dass es dicht war. Wenn man auf das nächste wechselte, war man schon wieder schussbereit.
Aber es gab … Probleme. Um sicherzustellen, dass kein feindliches Projektil ins Innere von Troy gelangte, brauchten die Rohre so etwas wie Feuertüren. Schon das Bohren der Rohre war höchst aufwendig gewesen. Und als man dann damit begonnen hatte, die Schutztüren einzubauen, hatte es eine Weile so ausgesehen, als
versetzte dieses Problem dem Projekt den Todesstoß. Aber mit Hilfe einiger speziellen Spiegel und Bots hatten sie es geschafft, auf beiden »Seiten« des Rohrs jeweils ein Stück aus der Wand herauszuschneiden. Indem sie etwas mehr wegschnitten, stellten sie am Ende zwei sich überlappende »Schiebetüren« her, die im geöffneten Zustand je fünfzehn Meter in die Stationswände hineinreichten. Sie wurden von Gravplatten bewegt, die mit Energie und Steuerorganen versorgt werden mussten, und die Unterseite der Türen und die Platte, auf der sie lagen, mussten völlig glatt sein und … Kleinkram eben.
Das Geschossmagazin würde noch eine Weile auf sich warten lassen. Nicht nur, weil für das Magazin mehr Raumkapazität als für die Wohnquartiere geplant war, weswegen wiederum ein größerer Pfropfen gezogen werden musste. Es musste auch mit Systemen ausgestattet werden, um die Geschosse in die Rohre zu befördern. Und zwar mit hoher Geschwindigkeit.
Wiederum Kleinkram.
In der endgültigen Ausbaustufe waren für Troy fünf Magazine geplant, jedes mit einer Kapazität von zweihundert tausend Geschossen, und von jedem Magazin sollten achtundvierzig Abschussrohre ausgehen.
Der Munitionskomplex war nur ein kleiner Teil von »Zone eins«. Fünf Zonen waren geplant, von denen jede unabhängig von den vier anderen operierte. Jede würde einen militärischen Teil mit Geschossmagazin, Laserbahnen, Kasernen, Shuttle- und am Ende auch Schiffshangars, Reparaturstationen, einer Leitstelle, Vorräten für Tausende, Support-Sektionen, Luft, Wasser und vor allem einen ungeheuer großen Bereich für Treibstofflagerung enthalten.
Es würde auch einen kleineren »Zivil«-Bereich für die Angehörigen des Militärpersonals und ziviles Support-Personal geben, sowie eine Abteilung für den »allgemeinen Support«. Dieser Bereich sollte organisch wachsen, so wie Kleinstädte im Umfeld von Garnisonen wachsen.
Bis alle fünf Zonen fertiggestellt waren, würde es eine Weile dauern. Zweihundert Jahre vielleicht. Kleinkram.
Für den Augenblick verfügten sie über ein Geschossrohr und ein Laserrohr. Aber der SAPL hatte auch klein angefangen. Jetzt bestand er aus achtundzwanzig Millionen Quadratmeter VLA-Spiegeln und konnte einundsiebzig Petawatt Energie erzeugen. Um so weit zu kommen, einschließlich der Produktion von BDA, VSA und VDA, war etwa die Hälfte des »Schutts« der erdnahen Asteroiden verbraucht
Weitere Kostenlose Bücher