Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Zuschauern erklären, was hier in New Hampshire anders ist? Könnte es sein, dass Ihre Soldaten einfach nicht richtig zielen, weil diese Leute hier wichtig sind und Stammesangehörige in Afghanistan nicht?«
»Sie meinen, dass das hier amerikanische Bürger sind, und afghanische Terroristen nicht, Ma’am? Das erklärt sich von selbst.«
»Ich glaube, ich habe gesagt, sie seien wichtig , Captain.«
»Waren Sie in Afghanistan, Ma’am?«
»Nein, war ich nicht, Captain. Ist das wichtig?«
»Nur wenn es auf Details ankommt, zum Beispiel weshalb es schwieriger ist, jemanden zu treffen, der bäuchlings im Schnee liegt, sich tarnt, jede Deckung ausnutzt
und ein ausgebildeter Scharfschütze ist, als einen Eingeborenen, der auf freiem Feld aus der Hüfte feuernd und schreiend auf einen zugerannt kommt. Ich weiß nicht, wer Ihnen weisgemacht hat, dass die Taliban erstklassige Gebirgskämpfer sind, Ma’am, aber das stimmt jedenfalls nicht. Zumindest nicht mehr. Hier haben wir mit Leuten zu tun, die die Wälder nicht nur wie ihre Hosentasche kennen, sondern die darüber hinaus in vielen Fällen ehemalige Angehörige der US-Streitkräfte sind. Und bis vor kurzem war das hier eine ganz arme Gegend. Die haben gejagt, um Fleisch auf den Tisch zu bekommen. Das fördert die Zielsicherheit, Ma’am. Und worauf sie jetzt zielen, und zwar ziemlich sorgfältig, wie ich hinzufügen möchte, sind meine Leute. Die, ja, die nicht sonderlich erpicht darauf sind, diesen Auftrag hier zu erledigen, aber die ihre Befehle ausführen.«
»Verstehe«, sagte die Reporterin. »Und wenn sie den Saft eingesammelt haben?«
»Dann verarbeiten wir ihn«, erklärte der Captain, der jetzt sichtlich anfing, ungeduldig zu werden. »Man gießt ihn in große Pfannen und kocht ihn über einer offenen Flamme. Wir werden dazu hauptsächlich Holz aus der Gegend benutzen.«
»Holz?«, wiederholte die Reporterin. »Ist das nicht ein wenig … wird dabei nicht eine Menge Kohlendioxid freigesetzt?«
»Kohlendioxid?«
»Ja, Captain, Kohlendioxid.«
»Sie sprechen hier von der globalen Erwärmung? Ja, es wird eine Menge Kohlendioxid freigegeben. Und sogar schlimmer noch als der Rauch von den Feuerstellen ist, was aus dem Saft herausgekocht wird! Das ist so ziemlich das schlimmste Treibhausgas auf der Welt!«
»Ich dachte … wird dabei denn nicht nur Dampf abgegeben?«
»Wasserdampf!«, brüllte der Captain beinahe. »Schlagen Sie’s nach! Das ist das stärkste Treibhausgas auf der ganzen Welt! Wir sind hier oben und versuchen zu verhindern, dass Atombomben auf unsere Städte geworfen werden, und versuchen, Saft zu sammeln, SAFT! Und das UNTER BESCHUSS, und Sie machen sich Sorgen um KOHLENDIOXID? Sind Sie total VERRÜCKT? Nach den Schäden an Fahrzeugen haben Sie mich nicht gefragt! Nur zu, fragen Sie mich nach beschädigten Fahrzeugen, Miss Klugscheißer!«
»Haben …«, stammelte die Reporterin. So etwas war zwar Gold für die Quoten, aber mitzuerleben, wie ein schwer bewaffneter Soldat offenbar durchdrehte, war ein wenig beunruhigend. »Haben die Aufständischen IEDs gelegt? Entschuldigen Sie, ich muss das unseren Zuschauern erklären, IEDs sind Improvised Explosive Devices , also Sprengkörper, wie sie von den Taliban benutzt werden.«
»NEIN!«, brüllte der Captain. »Die haben keine IEDs eingesetzt. Aber eines unserer nicht besetzten Humvees ist von einem LASER-Gewehr getroffen worden. Wir haben nicht einmal Lasergewehre! Die Typen, die meine Jungs so zielsicher und so rücksichtsvoll in die Schenkel geschossen haben, haben LASERGEWEHRE! Die sind in der Überzahl, übertölpeln uns immer wieder und haben übermächtige Bewaffnung. Und Sie machen sich Sorgen wegen KOHLENDIOXID!«
»HALT, WER DA?«
»Sergeant der Wache, du Arschloch.«
»Parole geliefert.«
»In einer beschissenen Situation.«
»Passieren.«
»Ich habe wirklich dieses Gefühl.«
»Dass die Hügel hier Augen haben?«
»Nein, du Schwachkopf. Dass die hier etwa fünfmal so viel Ortsansässige in den Hügeln verteilt haben, die nur darüber nachdenken, wie sie uns zum Abziehen veranlassen können, ohne sich die Mühe zu machen, uns umzubringen.«
»Ja, das Gefühl habe ich auch. Da wäre ich lieber bei den Taliban.«
»So weit würde ich nicht gehen. Aber ’ne beschissene Situation ist das schon.«
»Stimmt.«
»Bingo.«
Der Sergeant zählte kurz an seinen Fingern ab.
»Dick, hast du gerade ›Bingo‹ gesagt?«
»Ne. Ich hab ›stimmt‹ gesagt. Der Typ, der
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