Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Hundeführer gearbeitet. Die offizielle Dienstbezeichnung lautete »Eingreiftruppe«. Er hatte auf den Kriegsschauplätzen im Mittleren Osten zwei Partner verloren, einen im Irak und einen in Afghanistan. Das IED, das Ranger erwischt hatte, hatte ihn ebenfalls erfasst, und deshalb saß er vor einem Computer, statt mit dem Rest der Truppen in den Hügeln auszuschwärmen. Lovey-poo war mit ihm in den Ruhestand gegangen und war auf dem besten Weg, der Spitzendeckhund in New England zu werden.
Drei aus Lovey-poos Harem kamen lautlos in den Flur getrottet, als Jonathan die Tür erreichte. Mindy war die Letzte, weil sie hochgradig trächtig war.
»Sitz«, sagte Jonathan, ohne sich umzusehen. Die Hinterteile der drei Hündinnen senkten sich auf die Bodendielen, als wären sie synchronisiert. Er hatte einen Blick durch das Fenster neben der Tür geworfen und gesehen, dass sein Besucher ein kleinwüchsiger Mann mit Pelzmütze
war. Wahrscheinlich einer der Nachbarn, obwohl er ihn nicht gleich erkannte. Und es war eine bitterkalte Nacht, um draußen zu sein.
»Hi, ich bin Vernon Tyler.« Tyler beugte sich vor und sah sich die vier sehr großen Schäferhunde an. Alle vier waren gebaut wie Footballspieler, wenn es so etwas bei Hunden gegeben hätte. Am meisten beunruhigte ihn, dass sie einfach dasaßen . Ganz still. Das war nie ein gutes Zeichen. »Ich wollte fragen, ob wir uns kurz unterhalten können.«
»Schöne Hunde«, sagte Tyler und nahm einen Schluck Tee. »Äh … Schäferhunde?«
»Deutsche Schäferhunde«, erklärte Jonathan mit einem Achselzucken. »Manche Leute hören das Wort ›Hund‹ im Namen nicht gern. Lovey-poo ist ein Zuchthund. Die Deutschen sind einfach spitze. Die Hündinnen sind Amerikaner. Anna, Gretchen, Mindy, das ist Mr. Vernon.« Alle drei Hündinnen setzen sich auf, jaulten und legten sich wieder hin.
»Ich habe gehört, Sie züchten«, sagte Tyler und lachte. »Das trifft es wohl nicht ganz. Sind das Schutzhunde?«
»Mhmmmm …«, machte Jonathan. »Welchem Umstand verdanke ich die Ehre Ihres Besuchs, Mr. Vernon?«
»Ist mir peinlich, Sie zu so später Stunde zu belästigen«, erwiderte Tyler unwillkürlich. »Aber ich habe einen langen Tag hinter mir und noch eine gehörige Strecke vor mir, ehe ich mich schlafen lege und so. Ich versuche, die Stimmung unter den Clans herauszubekommen. Sie sind hierher zurückgezogen, sind zwar nicht neu in der Gegend, aber es ist nicht genau dasselbe, als wenn ich mit einer der Familien sprechen würde, die nie weggegangen
sind. Ich habe festgestellt, dass ich … ehrlichere Antworten bekommen habe. Soweit es solche gibt. Wie sehen Sie die Dinge?«
Er brauchte gar nicht zu sagen, »dass die Horvath den Ahornsirup verlangen«. Das war so ziemlich der einzige Gesprächsgegenstand im größten Teil von Maine, Massachusetts, Vermont und New Hampshire.
»Ich habe Freunde und Familie, die in Boston leben, Mr. Tyler«, sagte Kolasinski im näselnden Tonfall von New England. »Also fällt es mir ein bisschen schwer, einfach zu sagen: ›Erledigt doch die ganze Welt, wenn ihr Lust habt, aber unseren Ahornsirup geben wir nicht her.‹ Es ist ja nur … Ahornsirup .«
»Richtig«, nickte Tyler.
»Und wie sehen Sie die Dinge?«
»Alle in der US-Regierung, alle in den Medien und die Glatun und die Horvath wollen wissen«, sagte Tyler, »wie ich die Dinge sehe. Das ist etwas ganz anderes, als mir meinen Lebensunterhalt mit Bäume fällen zu verdienen. Und die Antwort ist … ich versuche rauszukriegen, was die Clans denken.«
»Okay«, sagte Kolasinski schmunzelnd. »Eine Frage noch, und dann versuche ich, die Ihre zu beantworten. Wieso Clans?«
»New England ist nun wirklich alles andere als einheitlich«, erklärte Tyler und seufzte dabei. »Und die Ahornregionen in Kanada, wo ich ebenfalls war, sind das auch nicht. Alte Farmerfamilien, die bis in die Revolutionszeit zurückreichen und teilweise noch weiter. Hippies, die hierhergezogen sind, weil das Land billig ist und die Leute freiheitlich gesinnt. Südstaatler wie ich, die hierhergezogen sind, um unter relativ konservativen Nachbarn zu leben. Kommunen. Milizen. Moderne
Linke, schwule Bed-and-Breakfast -Besitzer. Leute, die ihre Unabhängigkeit erklären und alle Linken rausschmeißen wollen.
Meine Landkäufe und die Horvath haben dazu geführt, dass so ziemlich jeder weggezogen ist, der diese Gegend nicht liebt. Und die Glatun-Credits, die hier in das Land geflossen sind – das ist mehr
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