Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
damit man mich an unsere Wohltäter ausliefern kann, oder kann ich mich weiterhin frei bewegen?«
»Ich hoffe bei dieser notwendigen Maßnahme auf Ihre Unterstützung«, sagte der Präsident.
»Wären Sie damit zufrieden, wenn ich mich neutral verhalte?«, fragte Tyler. »Mich persönlich betrübt zwar diese Einstellung unserer Regierung zutiefst, aber jeder bewaffnete Widerstand wäre nicht nur kontraproduktiv, sondern würde auch bedeuten, dass anständige Amerikaner andere anständige Amerikaner töten. Das ist wirklich ein äußerst trauriger Tag.«
»Schlagfertig.«
»Vielen Dank. Ich war einmal Schriftsteller.«
»Ich meine es völlig ernst, wenn ich sage, Truppen schicken.«
»Davon bin ich überzeugt. Und ich meine es auch sehr ernst, dass das äußerst traurig wird.«
7
»Hier spricht Courtney Courtney von CNN. Ich befinde mich im wunderschönen Northfield, Vermont, wo jetzt die Temperatur nach ein paar ungewöhnlich kalten Tagen auf angenehme acht Grad angestiegen ist und man den Frühling schon in der Luft riechen kann! Ich bin bei der Company A des First Bataillon 87th Infantry der Tenth Mountain Division der Army. Die Kompanie hat den Auftrag, Ahornbäume vor Ort anzuzapfen, um Sirup für unsere Horvath-Freunde zu liefern! Ich unterhalte mich mit Specialist Benjamin Putman, dem Ahorn-Zapfexperten der Kompanie. Sagen Sie, haben Sie eine besondere Schule besucht, um das Anzapfen von Ahornbäumen zu lernen?«
»Ja, Ma’am«, erwiderte der Soldat mit einem einfältigen Lächeln. »Die Mama-Schule.«
»Wie bitte?«
»Ich stamme aus der Gegend hier, keine dreißig Meilen von diesem Ort entfernt, Ma’am. Ich bin in Caledonia County geboren und dort auch aufgewachsen.«
»Sie haben die Verarbeitung von Ahornsirup also von Ihrer Mutter gelernt«, sagte die Reporterin mit einem angedeuteten Lächeln. »Ja, ich glaube, dann sind Sie wohl Experte. Aber mal eine persönliche Frage. Da Sie aus dieser Gegend sind, was halten Sie davon, dass man
das Militär hierherschickt, um, na ja, im Grunde genommen, um diesen Saft zu holen?«
»Ich befolge meine Anweisungen, Ma’am«, erklärte er. »So wie jeder andere Soldat, der je einen Befehl befolgt hat, der den Leuten vielleicht nicht passt. Ich muss da an die SS denken.«
»Aber so schlimm ist es doch nicht, Specialist .«
»Wenn Sie meinen, Ma’am«, meinte der Mann. »Andererseits denke ich, Sie sollten da vielleicht ein wenig in den Geschichtsbüchern nachlesen. Die SS hat auch nicht gleich damit angefangen , sechs Millionen Juden umzubringen. Angefangen haben die, indem sie ihnen ihre Häuser und ihre Geschäfte weggenommen haben. Später kamen dann die Gaskammern.«
»Vielleicht sollten wir uns auf Ahornsirup konzentrieren und wie er verarbeitet wird«, kehrte die Reporterin zu ihrem Thema zurück. »Ich habe gehört, das sei nicht sonderlich schwierig.«
»Na ja, sonderlich schwierig ist es nicht, aber auch nicht sonderlich einfach, Ma’am.«
»Wie wär’s, wenn Sie uns zeigen, wie es geht?«
»Also, da nimmt man zuerst einen Bohrer mit dem richtigen Durchmesser und klopft gegen den Baum.« Der Soldat pochte mit den Fingerknöcheln an den Ahornbaum. »Der hier hat keine zehn Zoll Durchmesser, also kann man den Bohrer nur einmal ansetzen. Man bohrt also gerade so weit hinein, dass man ins Holz kommt. Zu weit bohren sollte man nicht. Gerade genug, dass man durch die Rinde kommt und den Hahn ansetzen kann. Dann nimmt man den Hahn und einen Hammer, und dann schlägt man … oh … Sch… ade.«
»Was ist denn?«
»Da, sehen Sie, wie das Holz gesprungen ist? Das ist schlecht. Bei einem solchen Sprung bekommt man es nicht dicht. Dieser Baum ist für dieses Jahr praktisch nicht mehr zu gebrauchen. Oh … verflixt!«
»Was?«
»Das habe ich vergessen! Wenn es zu warm ist, springen die Bäume, wenn man versucht, den Hahn einzusetzen! Ich muss sehen, wie der Rest der Kompanie klarkommt. Sie haben den ganzen Morgen Hähne gesetzt. Wenn die alle die Bäume gespalten haben …!«
»So, da haben wir’s«, sagte die Reporterin mit zusammengebissenen Zähnen. »Selbst Experten für diese Geschichte können … Fehler … machen. Ich bin Courtney Courtney von CNN …«
»Und … danke, das war’s.«
»Die werden New York plattmachen.«
»Ja. Aber Atlanta steht gaaanz unten auf der Liste.«
»Ich bin nicht aus Atlanta.«
»Aber ich.«
»Hier spricht Desiree Romane vom Canadian Broadcasting Service. Ich unterhalte mich mit Menschen in
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