Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
der Gegend von Trois Riveaux in der Provinz Quebec, einem wichtigen Anbaugebiet für Ahorn. Entschuldigen Sie bitte, Sir? Excuséz moi, Monsieur? «
»Quoi?«, fragte der dick eingemummte Mann, ohne seinen Schal vom Mund zu ziehen. Die angenehmen Temperaturen des vorangegangenen Tages waren kräftig gesunken.
» Vous travaillez dans l’industrie du sucre d’érable? Arbeiten Sie in der Ahornzuckerbranche?«
»Oui.«
»Und was halten Sie von der Forderung der Horvath, unseren gesamten Ahornzucker auszuliefern?«
Aus dem Mann platzte ein Strom von Quebecois heraus, der so schnell war, dass selbst die in Quebec beheimatete Reporterin ihn nicht verstehen konnte.
»Vielleicht für unsere Englisch sprechenden Zuschauer?«, bat sie verzweifelt.
»Der Teufel soll die englischen Zuschauer holen«, sagte der Mann immer noch in seinem Quebecois -Akzent. »Pah! Ich habe gesagt, dass diese beschissenen Aliens merde fressen sollen! Endlich bezahlt man uns für unseren Zucker, was er wert ist, und die wollen, dass wir ihn ihnen umsonst geben? Die sollen mich am Arsch …!«
»Bei der Übertragung aus Trois Riveaux sind technische Schwierigkeiten aufgetreten. Aber wir machen weiter mit Madeline Bathsome in Ontario, die einen weiteren Interviewpartner hat. Und zwar …?«
»Mr. Duncan McKenzie, den Besitzer einer großen Ahorndestillerie hier in Chapleau . Guten Tag, Mr. McKenzie.«
»Guten Tag, Mädel.«
»Also, wie läuft die Ahornernte?«
»Tja, wenn man kein totaler Schwachkopf ist, dann zapft man jetzt noch nicht. Aber gut sieht es nicht aus.«
»Wirklich?«
»Ach. Schrecklich. Das Wetter passt überhaupt nicht. Auf die Weise kriegen wir nicht viel Saft. Unter keinen Umständen. Und diesen Winter hat es schon eine Menge Verletzungen gegeben. Leute, die auf dem Eis ausgeglitten sind und so. Ich habe mir total den Rücken verrenkt. Beim Holz schleppen. Ich komme kaum aus dem Bett.«
»Sie … sehen aber ganz gesund aus.«
»Tut schrecklich weh. Ich brauche eine Kernspin-Untersuchung. Aber es dauert Monate, bis man einen Termin
kriegt. Vielleicht komme ich bis zum Sommer nicht auf die Beine.«
»Und Sie …«
»Ich zapfe die meisten Bäume auf meinem Land selbst an, ja. Vermutlich ernte ich dieses Jahr gar nichts. Eine Schande ist das.«
»Wir sind in Littleton, New Hampshire, und sprechen mit Captain Michael ›Werwolf‹ Wolff, dem Kommandeur der Bravo Company, Fourth Bataillon, 31 st Infantry. Captain, Sie sind auf bewaffneten Widerstand gestoßen, wie ich höre.«
»Ja, Ma’am«, sagte der Captain. Er hatte seinen Helm festgezurrt und trug über der Winteruniform Körperpanzer. »Ein wenig. Wir hatten ein paar Fahrzeugschäden, drei Mann im Lazarett und einen leicht Verwundeten. Ohne die Männer mitzuzählen, die wegen Kälteverletzungen behandelt werden.«
»Sind Sie stark unter Beschuss geraten?«
»Nicht besonders stark, Ma’am«, erwiderte der sichtlich frustrierte Captain. »Hauptsächlich das, was man als Störfeuer bezeichnet. Gerade genug, dass die Männer den Kopf einziehen und nicht dazu kommen, Bäume anzuzapfen. Gelegentlich gab es auch Feuer von Scharfschützen. Deswegen liegen meine Jungs auch im Lazarett, und darüber bin ich nicht gerade erfreut. Glücklicherweise hat es bisher keine Todesfälle gegeben.«
»Haben Ihre Soldaten das Feuer erwidert?«
»Ja, Ma’am. Aber es ist schon traurig, wenn Amerikaner gegen Amerikaner kämpfen müssen. Und das um Ahornsirup.«
»Und haben Ihre Männer einen Feind getötet oder verletzt?«
»Mir fällt es schwer, den Begriff ›Feind‹ zu benutzen, Ma’am. Aber wenn Sie die lokalen Aggressoren meinen, nein, nach meiner Kenntnis nicht, Ma’am.«
»Ihre Soldaten sind beschossen worden. Und Sie haben das Feuer erwidert. Und Sie haben niemand von den … lokalen Aggressoren getroffen?«
»Nein, nach meiner Kenntnis nicht, Ma’am.«
»Captain, wir haben ein paar Erkundigungen über Ihre Einheit eingezogen. Sie hat in Afghanistan gegen die Taliban und paschtunische Stammeskrieger gekämpft. Es heißt, Ihre Einheit gehöre zu den besten Gebirgstruppen der Welt. Und diese Einheit, größtenteils mit denselben Soldaten, hat in Afghanistan eine beeindruckende Zahl von Feinden getötet. Und jetzt sagen Sie, dass sie keinen der … lokalen Aggressoren getötet oder verletzt haben.«
»Scheint nicht der Fall zu sein, Ma’am.«
»Das ist aber nicht gerade logisch, Captain.«
»Tut mir leid.«
»Vielleicht könnten Sie unseren
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