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Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)

Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)

Titel: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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entsprach, auch wenn die physiologischen Unterschiede groß waren. Sie
sahen so ähnlich wie Kalmare aus. Die weiblichen Horvath legten ein einziges Ei in ein Nest, das dann von einem ausgewählten männlichen Horvath befruchtet wurde. Der Reifeprozess dauerte sechs Monate. Das Nest wurde vom Mann behütet; die Frau legte ihr Ei und zog ab. Nach dem Schlüpfen wurden die Jungen in eine Art Krippe gebracht, wo sie im Lauf von zwanzig Jahren eine Reihe von Mauser-Prozessen durchliefen, dann wurden sie als Erwachsene entlassen. Den größten Teil der Aufzucht übernahmen die Männer, und zwar beinahe ausnahmslos solche, die nicht mit den Jungen verwandt waren. Im Rahmen des technischen Fortschritts wurden sie mehr und mehr von Robotern ersetzt. Die Kinderpflege gehörte bei den Horvath nicht gerade zu den besonders erstrebenswerten Arbeitsplätzen.
    Das Thema interessierte ihn, und er sprang zu den Glatun und erlitt den Schock seines Lebens. Eine der großen Fragen, die man sich auf der Erde zum Thema Glatun stellte, war, welchen Artikel man verwenden sollte. Im Allgemeinen benutzte man für die Glatun das männliche Geschlecht. Aber mittlerweile hatte man festgestellt, dass sie allem Anschein nach nicht über entsprechende Fortpflanzungsorgane verfügten. Und sie reagierten auch widerspruchslos auf neutrale Geschlechtsbegriffe wie »es«.
    Er dauerte nicht lange, um festzustellen, dass sie alles drei waren. Oder besser gesagt, die Glatun, mit denen man auf der Erde zu tun hatte, waren Wirte für beiderlei Geschlecht. Männliche und weibliche Glatun waren nicht vernunftbegabte Parasiten, die in einem Brutbeutel in den vernunftbegabten Neutra der Glatun existierten. Sie vermehrten sich mehr oder weniger auf Kommando, wobei
das weibliche Wesen ein Ei freisetzte und das männliche Wesen es befruchtete. Das Junge wurde dann im Beutel großgezogen. Wenn es männlichen oder weiblichen Geschlechts war, blieb es quasi abgeschaltet dort, bis zu einer Zeremonie, wo es auf ein junges Neutrum übertragen wurde. War es ein Neutrum, wurde es bis zu einer gewissen Größe aufgezogen, aus dem Beutel freigesetzt und dann von seinem »Elter«-Neutrum bis zum Erwachsenenstadium großgezogen.
    »Okay, das ist echt bizarr«, murmelte Tyler.
    Er beschloss, sich noch etwas näher mit den Glatun zu befassen, und bekam den nächsten Schock.
    Die Glatun waren eine der älteren Spezies in der Region; sie waren vor etwa dreißigtausend Jahren von den Ormatur durch das neue Glatun-Tor kontaktiert worden. Zu der Zeit gab es in den unmittelbar angrenzenden Sternsystemen sehr wenige vernunftbegabte Rassen, sogenannte Sophonten, und die Glatun hatten sich im Zeitraum von etwa sechstausend Jahren ausgebreitet und die zweiunddreißig Sonnensysteme übernommen, die heute die Glatun-Föderation bildeten. Dabei waren sie auf weitere Rassen von Sophonten gestoßen, die sie mehr oder weniger in die Föderation absorbiert hatten. Daneben waren sie auch auf einige Rassen gestoßen, die sich der Absorption widersetzt hatten und stattdessen Handelspartner geworden waren.
    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt war die Glatun-Föderation der wichtigste Handelsknotenpunkt zwischen vierzehn verschiedenen Rassen, von denen sich wiederum einige stark ausgebreitet hatten. Die Glatun waren reich, selbst nach galaktischen Maßstäben, und mit dem Reichtum hatten sich Probleme eingestellt. So gab es eine ständige Unterschicht von Arbeitslosen, die dreißig
Prozent der Bevölkerung ausmachte, ihr Militär war für ihre Größe dürftig, es verfügte über weniger als null Komma null drei Prozent ihres Bruttosozialprodukts, und ihr Handelsbilanzdefizit erreichte astronomische Höhen.
    »Die essen ihr Saatgetreide«, murmelte Tyler. »Wenn man einen hinlänglich mächtigen Kumpel hat, der sich um einen kümmert, kann man es sich leisten, Franzose zu sein, aber …«
    Tyler warf einen Blick auf ein Diagramm ihrer strategischen Situation und bekam fast einen Herzinfarkt. An den Grenzen der Glatun-Föderation gab es neun »expansionistische« Gruppen. Das schloss natürlich die Erde und die Horvath ein, die in Wirklichkeit beide keine militärische Gefahr darstellten. Die Rangora, die Ogut, die Barche und die Ananancauimor hingegen verfügten jeweils über Streitkräfte, die denen der Glatun zahlenmäßig erheblich überlegen waren. Technisch waren sie ihnen alle unterlegen, aber …
    »Menge stellt eine Menge an sich dar«, murmelte Tyler. Er war nicht sicher, ob die Erde sich nicht

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