Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
der Luft schwebenden Glasscheiben.
»Sie werden das sicher sehr bequem finden«, beruhigte ihn Chup. »Es wird auf Ihre gewohnte Oberflächenschwerkraft eingestellt. Die Beleuchtung wird nahezu natürlichem Sonnenlicht angepasst. Mit Ihren Badebedürfnissen hatten wir gewisse Probleme, aber ich denke, Sie werden damit zurechtkommen. Außerdem haben wir einen Kochbot mit einer Vielzahl von Erdgerichten programmiert, falls Sie den Zimmerservice benutzen oder eines unserer verschiedenen erstklassigen Restaurants besuchen möchten.«
»Vielen Dank«, nickte Tyler.
»Unser Wunsch und Bestreben ist, dass Sie sich wohlfühlen«, versicherte die Raupe. »Es ist zugegebenermaßen
immer eine große Herausforderung, die Bedürfnisse einer neuen Spezies zu ergründen, aber wir geben uns alle Mühe. Wir waren außerstande, Konkubinenbots zu konstruieren, aber …«
»Kein Problem«, sagte Tyler und dachte: »Hohes Trinkgeld.«
»Vielen Dank, Mr. Vernon«, sagte die Raupe. »Haben Sie sonst noch Wünsche?«
»Im Augenblick nicht«, antwortete Tyler. »Ich werde mich jetzt einfach … ausruhen.«
»Da Sie noch dabei sind, sich an Ihre Implants und die Gegebenheiten hier zu gewöhnen«, meinte Chup, »kann ich unsere KI so einstellen, dass sie Sie überwacht. Auf diese Weise brauchen Sie es nur zu sagen, wenn Sie etwas benötigen. Es wird natürlich nichts vom Ergebnis dieser Überwachung an die Öffentlichkeit gelangen. Wir nehmen es mit der Intimsphäre unserer Gäste sehr genau.«
»Ja, bitte«, sagte Tyler.
»Dann lasse ich Sie jetzt allein, damit Sie sich ausruhen können.« Die Raupe schlängelte sich aus dem Zimmer.
2
Tyler streckte sich auf der seltsam geformten, aber überraschend bequemen Couch aus und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Seit er vor zwanzig Stunden in Manchester den Trampfrachter bestiegen hatte, hatte er keine Gelegenheit gehabt, sich zu entspannen.
Manchester, New Hampshire, entwickelte sich zur Überraschung aller zum größten Weltraumhafen der Erde. Im Gegensatz zu Burlington hatte es im Krieg kaum Schäden genommen und lag im Mittelpunkt mehrerer wichtiger Anbaugebiete von Ahornsirup. Da die Erde immer noch nur Ahornsirup exportierte, landeten die Händler dort.
Die Horvath hatten sich damit abgefunden, den Ahornsirup nicht zu bekommen, waren aber fest entschlossen, an den Produktionsstätten für Schwermetall in Russland und Südafrika festzuhalten, selbst wenn das kriegerische Auseinandersetzungen nach sich ziehen sollte. Die kanadischen Produktionsgebiete überlappten sich mit den Ahornregionen, deshalb wurde über die dortige Produktion noch verhandelt. Und dann hatten sie die Metalle aufs Tapet gebracht, die Tylers Firma seit kurzem von Asteroiden abbaute. Die Horvath behaupteten einfach, sämtliche Schwermetalle im Sol System gehörten ihnen. Da man Souveränität im Grunde genommen nach dem Prinzip »Wer die Macht hat, hat das Recht«
definieren kann, standen sie juristisch betrachtet auf festem Boden. Tylers Position war, dass sie diese Metalle dann besaßen, wenn sie sie halten konnten. Und diesem Zustand wollte er sehr bald ein Ende machen.
Er beschloss, dass es jetzt Zeit war, mit diesem Implant klarzukommen. Und dabei dachte er an die Horvath.
Im selben Augenblick begannen Informationen hereinzuströmen. Nicht überwältigend, aber komplett und etwa so organisiert, wie er es brauchte. Ihm war schnell klar, dass das System nicht nur auf seine vordergründigen Gedanken, sondern auch auf tiefer liegende Konzepte reagierte. Da seine Besorgnis vorwiegend der Bedrohung der Erde durch die Horvath galt, konzentrierten sich die Informationen auf ihre strategische Position in der galaktischen Region sowie ihre militärischen und industriellen Fähigkeiten und Ressourcen. Es überstieg weder seine Aufnahmefähigkeit noch waren die Informationen ungeordnet. Er war sich nicht einmal ganz sicher, woher sie kamen. Er erkannte schnell, weshalb die Firewalls der Erde für die Aliens so wirkten, als »würde man durch ein offenes Fenster blicken«. Man dachte einfach an das, was man wissen wollte, und schon war es da.
»Wow«, murmelte Tyler. »Ich muss meine Google-Aktien verkaufen.«
Während er bestimmte Teile von Informationen untersuchte, wurden weitere zugänglich. Eine Weile befasste er sich mit den Fortpflanzungsgewohnheiten der Horvath und deren kulturellen Implikationen. Die Horvath hatten zwei Geschlechter, männlich/weiblich, was in etwa den Gegebenheiten auf der Erde
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