Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
bekannten Verteidigungsanlagen im Tuxughah-System sowie der bekannten und vermuteten Glatun-Streitkräfte in anderen Systemen weitere Verluste. Dabei kommt sie auf Zahlen, wonach die Rangora-Flotte entweder gewaltige Verluste erlitten oder sogar völlig vernichtet worden ist.«
»Verstehe.« Der Präsident legte den Bericht beiseite. »Das scheint mir ein wenig übertrieben.«
»Der Geheimdienst des Verteidigungsministeriums betrachtet Rangora-Berichte und bekannte Glatun-Streitkräfte und unterstellt, dass alle darin nicht erwähnten Systeme so wenig Widerstand geleistet haben, dass die Rangora sie einfach überrannt und den Sieg bereits errungen haben«, fuhr Athena fort. »Da einige der erwähnten Systeme sich tief im Inneren des Glatun-Territoriums befinden, folgern sie daraus, dass die Glatun überrannt worden sind. Dabei übersehen sie die Möglichkeit, dass es sich um eine gezielte Fehlinformation der Rangora handeln könnte. Der Bericht des Nationalen Geheimdiensts folgert aus meiner ersten Analyse der Propaganda der Rangora, dass nicht ausdrücklich erwähnte Systeme sich noch im Besitz der Glatun befinden. Und die CIA verlässt sich auf eine Analyse des Außenministeriums, wonach die Glatun geradezu hyperkompetent und daher unbesiegbar sind.«
»Ich glaube, die Berichte können wir in den Papierkorb werfen«, sagte der Präsident. »Und deine Beurteilung?«
»Liegt irgendwo dazwischen, Sir«, sagte die KI. »Ich meine, dass die Rangora schwere Verluste erlitten haben, aber sowohl in strategischer Hinsicht als auch infolge wachsender Verluste der Glatun auf der Gewinnerstraße sind und dass die Entscheidungsschlacht, wenn sie nicht bereits stattgefunden hat, in Kürze stattfinden wird.«
»Wann müssen wir mit einem Angriff rechnen?«
»Ganz sicher, wenn es den Rangora gelingt, das Glalkod-System einzunehmen«, sagte Athena. »Oder kurz danach. Nach meiner Analyse war es für die Rangora ein ziemlicher Schock, dass die Sturmflotte der Horvath vernichtet worden ist. In Anbetracht des kurzen Zeitraums, in dem Terra erst mit dem Rest der Galaxis in Kontakt ist, hätten wir nicht in der Lage sein dürfen, dreißig Schlachtschiffe der Devastator -Klasse aufzuhalten. Und wie Sie sich vielleicht erinnern, wäre uns das ja auch beinahe nicht geglückt.«
»Ja, ich erinnere mich.« Der Präsident nickte.
»Also sind sie vermutlich damit befasst, unsere Verteidigungsanlagen und Strategien neu zu bewerten«, sagte Athena. »Die Frage ist, wann und wo sie ihre Streitkräfte gegen uns einsetzen werden. Und dazu kann ich nicht einmal vage Vermutungen äußern. Jedenfalls nicht, bevor sie Glalkod eingenommen haben. Wenn wir erfahren, dass jenes System gefallen ist, müssen wir davon ausgehen, dass wir kurz darauf angegriffen werden.«
»Wir haben die Sternenbrecher verloren?«, sagte Major To’Jopeviq.
»Das ist nicht für die Veröffentlichung bestimmt«, erwiderte General Chayacuv Lhi’Kasishaj. »Aber, ja, sie wurde bei Tuxughah völlig vernichtet. Die Glatun leisten engagierteren Widerstand, als wir das nach unserer optimistischsten Analyse angenommen hatten, aber durchaus innerhalb des vorhergesehenen Bereichs. Ihre Bevölkerung ist schwach, aber ihr Militär hält die Front recht tapfer. Wir haben diesen Krieg mit zweiundsechzig Sturmvektoren begonnen, von denen viele unter strenger Geheimhaltung gebaut worden sind. Tatsächlich haben wir es geschafft, über zweihundert Schiffe zu bauen, bei denen wir uns einigermaßen sicher waren, dass die Spione der Glatun sie nicht bemerkt haben. Das Gleiche gilt für eine Anzahl geheimer, vorgeschobener Stützpunkte entlang der Grenzen des Glatun-Territoriums. Diese Flotte, ganz besonders die Sturmvektoren, hat bei der Einnahme eines Tors nach dem anderen schwere Schläge hinnehmen müssen. Aber die Kernwelt von Ghalhegil verfügte über keine festen Verteidigungsanlagen. Sie haben ihre Flotte dort versammelt, und wir haben sie ausgelöscht. Die Glatun-Kriegsmarine existiert praktisch nicht mehr.«
»Und welche Verluste haben wir erlitten?«, wollte To’Jopeviq wissen.
»Das braucht Sie nicht zu interessieren«, sagte General Lhi’Kasishaj. »Was Sie zu interessieren hat, ist das Thema Terra. Man hat mich gefragt, was nötig sein wird, um deren Verteidigungsanlagen auszuschalten.«
»Das … kommt darauf an«, erwiderte To’Jopeviq. »Wir haben aus dem System keine neueren Erkenntnisse mehr. Wir können daher nicht mit Sicherheit sagen, welche Fortschritte sie
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