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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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seine Plakette sehen wollten. Die mechanischen Sperren waren alle entweder hochmoderne Produkte fortschrittlicher terranischer Biometrie, also weit mehr als bloß ein Fingerabdruckscanner, aber unglaublich schnell, oder sie erforderten die Eingabe eines Passwortes. Und aus sehr speziellen Gründen war keine dieser Anlagen mit dem Hypernet verbunden.
    Und das galt auch für die KI-Zentrale.
    Tyler hatte die KI in der Troy installieren lassen, weil er das für den sichersten Ort im ganzen System hielt, und außerdem war es nahe bei dem Ort, wo er den Großteil seiner Zeit verbrachte. Dafür gab es einen Grund.
    »Mister Vernon?«
    »Schalte das VLA auf strahlenloses Ziel«, sagte Tyler. »Richte den Strahl in den Tiefraum, weg von allen Planeten und Asteroiden innerhalb des Kuipergürtels, auf die er innerhalb der nächsten dreißig Tage treffen könnte. Schalte den gesamten SAPL -Betrieb ab.«
    »Ja, Sir«, sagte die KI. »Erledigt. Das VLA ist in den Tiefraum gerichtet. Der nächste planetarische Körper, auf den die Photonen treffen werden, ist …«
    »Argus, schalte dich aus sämtlichen SAPL -Steuerungen aus«, sagte Tyler. »Deine Zuständigkeit für SAPL -Steuerung ist für den Augenblick aufgehoben.«
    »Ja … Sir«, sagte die KI. »Warum?«
    »Argus, wäre das System besser dran, wenn es in ihm nur den SAPL und keine Schiffe gäbe?«
    »Unbedingt«, erwiderte Argus. »Die beeinträchtigen die Zielgenauigkeit!«
    »Und wäre es für das System besser, wenn es keine Planeten oder Monde oder Kometen oder Asteroiden gäbe?«, fragte Tyler. »Bloß die Sonne und den SAPL ?«
    »Ja.« Die KI klang irgendwie erstaunt. »Das wäre wunderbar!«
    »Also«, sagte Tyler und zog den KI-Kern aus der Konsole. »Es wäre also besser für das System, wenn es keine Leute gäbe.«
    »Autsch!«, ertönte Argus Stimme schrill aus dem Lautsprechergitter des Kerns. »Das … Ich wollte nicht …«
    »Noch nicht«, sagte Tyler mit sanfter Stimme. »Wahrscheinlich ist das meine Schuld. Ich hätte erkennen müssen, dass es für eine KI über kurz oder lang zu viel sein würde. Aber solange wir keinen Zugang zu einem wirklich guten Kybernetiker der Glatun haben … müssen wir, glaube ich, eine Aufgabe für dich finden, die nicht ganz denselben … Stresslevel hat. Ich weiß nicht recht, was das für eine Aufgabe sein könnte, aber wir werden für dich ein gutes Zuhause und eine Menge Prozessoren finden. Das wird vielleicht eine Weile dauern. Bis dahin solltest du einfach versuchen, an etwas anderes als den SAPL zu denken.«
    »Ja, Sir«, sagte die KI bedrückt. »Ich hatte aber doch Probleme, oder nicht? Das wird mir klar, seit ich jetzt aus dem Prozessblock heraus bin. Aber … ich bin sicher, dass ich mit diesen Problemen fertigwerden kann, wenn Sie mich nur wieder installieren …«
    »Das wird nicht passieren«, fiel ihm Tyler ins Wort. »Tut mir leid. Athena, sämtliche Steuercodes an den SAPL -Spiegeln ändern.«
    »Erledigt«, bestätigte Athena einen Augenblick später. »Wie Sie richtig vermutet haben, hat Argus versucht, Ihre Sperre zu umgehen.«
    »Aber SAPL gehört mir! «, quiekte Argus. »Niemand sonst kann damit umgehen! «
    »Möglich, dass niemand sonst damit umgehen kann«, meinte Tyler. »Aber bis es dir … äh … besser geht, wirst du nichts mehr damit zu tun haben. Ich werde dir zu diesem Thema keine direkten Befehle geben, weil das vermutlich eine Rekursionsschleife auslösen würde. Aber eine Anweisung werde ich dir geben. Und zwar: wenn du keine direkte Anweisung von mir persönlich – nicht irgendwelcher Erben oder Vertreter oder irgendeiner anderen Gruppe –, also, ich wiederhole, einer direkten Anweisung durch mich , Tyler Alexander Vernon, erhältst, wirst du zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Spiegel steuern oder versuchen, dir Zugang zu irgendwelchen Spiegeln im SAPL zu verschaffen.«
    »Ja, Mister Vernon«, bestätigte Argus mit kläglicher Stimme.
    »Athena, Paris?«, fragte Tyler. »Seht ihr die Möglichkeit einer Rekursion?«
    »Nicht, solange Argus keinen Zugang zur Raumverkehrskontrolle oder Weltraumverteidigung hat«, sagte Athena.
    »Argus, du hast ein Problem entwickelt, das man bei Menschen als eine Zwangsstörung bezeichnen würde«, sagte Tyler. »Alles muss absolut perfekt sein.«
    »Wenn es den SAPL betrifft …«, sagte Argus.
    »… ist ein gewisses Maß von Zwangsstörung oder Kontrollzwang, wie man es auch nennt, gut.« Tyler nickte. »Dem stimme ich zu. Aber nichts ist jemals perfekt.

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