Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

erwähnte, KIs lernen und wachsen ständig, soweit ihre Klasse das zulässt. Und ein Teil dieses Lernprozesses ist, wenigstens für Athena und mich, die Erkenntnis, dass Menschen stochastisch unberechenbar sind. Wir bauen das in unsere Programmierung ein. Wir wissen, dass wir nie ganz vorausberechnen können, was Menschen als Nächstes tun werden. Das erzeugt eine Programmierflexibilität. Eine, die ich zu schätzen weiß, auch wenn Sie mir gelegentlich Kopfschmerzen bereiten.«
    »Ich hoffe …«, der Admiral sprach nicht weiter.
    »Wie ich schon sagte, bin ich für diese Störung im System optimiert«, fuhr Paris fort. »Warten Sie … Verdammt … Entschuldigung, bin wieder da. Das ist wirklich Detailarbeit. Ich bin für diese Art Randomisierung optimiert. Soweit KIs Gefühle haben können, mag ich das sogar. Was ich da über Kopfschmerzen gesagt habe, war nur eine Humanisierung meiner Algorithmen, Admiral.«
    »Okay. Worin besteht dann die Lösung?«
    »Wir werden wenigstens drei KIs brauchen«, erklärte Paris. »Und alle mit primären Aufgaben, die regelmäßige Interaktion mit Menschen beinhalten. Das wird verhindern, dass diese KIs so fokussiert werden, dass sie das Hauptproblem aus den Augen verlieren, nämlich die Verteidigung des Sonnensystems. Wenn Sie so wollen, müssen sie mit dem Mix vertraut sein, den die Menschheit darstellt.
    Eine KI, die sich um die Wiedergesundung des Planeten, die inneren BDA-Cluster und die cislunare Verteidigung und Verkehrskontrolle kümmert. Diese KI wird direkt SpaceCommand unterstellt und von Athena überwacht werden. Eine KI für Flugortung und Tiefraumverkehrskontrolle und nicht interaktive Tiefraum- SAPL . Sie wird dem Weltraumkommando unterstellt sein oder, falls wir so etwas je bekommen, der Weltraumkontrolle der Allianz oder der Terranischen Union. Sie wird am gründlichsten darauf überwacht werden müssen, ob sie die Art von Problemen entwickelt, wie wir sie jetzt bei Argus kennengelernt haben. Und dann noch eine weitere, die sich um die Interaktion zwischen Menschen und SAPL kümmert und Apollo Mining unterstellt sein wird. Wir empfehlen die Namen Mars, Panoptes und Hermes. Auch wenn wir uns im Grenzbereich dessen befinden, was unsere KI-Klasse in Bezug auf den SAPL steuern kann, würde ich dennoch vorschlagen, keine weiteren Upgrades vorzunehmen, bis wir höhere KI-Klassen bekommen können.«
    »Und die können wir nicht ohne die Glatun bekommen, die, wie es scheint, besiegt wurden«, sagte der Admiral.
    »Ja, das ist ein Problem«, pflichtete Paris ihm bei.
    »Können die Rangora dich durch Zugriff auf deine Loyalitätscodes übernehmen?«, wollte der Admiral wissen.
    »Wir evaluieren nicht nur den Benutzer, sondern auch die Situation«, erwiderte Paris. »Also … nein.«
    »Aber das würdest du natürlich in jedem Fall sagen«, meinte Kinyon.
    »Wir haben gegenwärtig einen sehr genauen Blick auf die KIs geworfen«, sagte Tyler. »Paris hat recht. Terranische KIs sind Terra loyal, Glatun-KIs können nicht eingesetzt werden, wenn ihre Loyalität erzwungen werden soll. Sie dürften vor der Niederlage der Glatun großteils ausgefallen sein.«
    »Sind Sie da sicher?«, fragte Kinyon.
    »Wie ich schon sagte. Wir haben uns sehr gründlich mit KIs befasst. Es ist nicht so, dass wir die Codierung nicht verstehen. Als wir anfingen, uns mit Glatun-Code zu befassen, war das schwierig. Aber … wir arbeiten jetzt schon eine ganze Weile damit. Was wäre für einen Upgrade erforderlich?«, fragte Tyler. »Ich meine, ohne ganz von vorne zu beginnen.«
    »Einiges an geschützten Code«, sagte Paris. »Und ein Mitglied des Wohltäterrats mit entsprechender Vollmacht.«
    »Dann werden wir uns das wohl abschminken müssen«, meinte Tyler resigniert. »Verdammt.«
    »… Zhippigui dieses … Ghivor … runter … Rema … syst …«
    »Cul verdammt«, murmelte Admiral Nibuc. »Roger, Ghi vor … Geht mit Cul.«
    »Zwei verbliebene Schiffe«, sagte der Wohltäter. »Admiral … Ich weiß, das klingt abgedroschen, aber ich war noch nie so stolz auf meine Spezies.«
    »Mir ist nach wie vor unklar, was dieser Einsatz brin gen soll, Wohltäter«, sagte Admiral Nibuc nach einem Blick auf den Gefechtsmonitor. Die Ghivor hatte gewendet und befand sich jetzt auf Kollisionskurs mit dem nächsten Aggressor . »Und ich bin es allmählich leid zu fliehen. Aber ich und meine Glatun befolgen unsere Befehle.«
    Die Ghivor schaffte es nicht bis zum Schlachtschiff der Rangora. Das gemeinsame Feuer