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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Handschuhs entlang, überprüfe nach Graten, Unregelmäßigkeiten oder Schnitten, aye …«
    Als Standard war für das Anlegen eines kompletten Anzugs fünfunddreißig Sekunden vorgesehen, etwa die maximale Zeit, die jemand im absoluten Vakuum überleben konnte. Der ursprüngliche »Ablauf« dauerte fast dreißig Minuten, und am Ende schwitzte Dana in ihrem Anzug und fragte sich, ob sie wirklich in der Space Navy sein wollte.
    Der neue Chief Petty Officer, der im Haupthangar den Holländer gemacht hatte, hatte vielleicht Probleme mit den Details gehabt. Das war bei Chief Barnett nicht der Fall. Chief Barnett hatte vermutlich sogar eine Aufgabenbeschreibung und Standards dafür, wie man auf die Toilette geht.
    »Und jetzt sind Sie ein richtiger Junior Space Eagle«, sagte sie. »Wenigstens sobald Sie gelernt haben, das in dreißig Sekunden zu schaffen.«
    »Roger, Chief.« Die Glasglocke ihres Helms verschluckte fast Danas Stimme.
    »Ich habe das Inspektionsdokument an Ihre Mailbox geschickt«, sagte Chief Barnett. »Benutzen Sie es. Wenn Sie mir demonstrieren können, dass Sie die Aufgabe unter vorgegebenen Bedingungen standardgemäß erledigen können, haben Sie ›Inspektion und Teile‹ bestanden. Melden Sie sich in einer Woche wieder bei mir.«
    »Melde mich in einer Woche wieder, aye, Chief.«
    »Und jetzt sind Sie so weit, dass Sie Ihr Boot zu sehen bekommen.«
    »Ich werde das ohne Handschuhe und Helm machen«, sagte Hartwell und betätigte den mit ›Hangar 142/C‹ beschrifteten Schleusenmechanismus. »Weil ich die Quali dafür habe, sie anzulegen, wenn es ein Problem gibt. Sie werden zugeknöpft im Anzug bleiben müssen.«
    »Roger, Engineering Mate«, sagte Dana.
    Die »Leoparden«-Anzüge waren nicht wie die Anzüge des Michelin-Mannes von früher, sondern ein echtes Wunderwerk der modernen Technik, das ohne Unterstützung der Glatun nicht möglich gewesen wäre.
    Sie bestanden aus extrem dünnen Schichten und trugen sich eher wie Latex als wie die aufgedunsenen NASA -Anzüge. Normalerweise hätte das zur Folge gehabt, dass der Benutzer wegen der Ausdehnung im Vakuum in einer Art Seesternhaltung fixiert wurde. Das Vakuum »sog« an Leuten in einem Weltraumanzug, und das hatte zur Folge, dass sie am Ende sämtliche Gliedmaßen von sich streckten. Die Anzüge verhinderten das, weil sie im Grunde so etwas Ähnliches wie eine schwach angetriebene Panzerung waren. Die innere Schicht war ein Material aus irdischer Produktion, das in hochwertigen Taucheranzügen benutzt wurde. Sie war glatt genug, um sie leicht über die bloße Haut ziehen zu können, wodurch man die Anzüge schnell anlegen konnte. Die nächste Schicht war ein dem menschlichen Kapillarsystem nicht unähnlicher Komplex aus Wärmetransferrohren, der es dem Träger ermöglichte, die Temperatur im Anzug bei unterschiedlichsten Weltraumbedingungen unter Kontrolle zu halten. Die Schicht absorbierte auch ausgeschwitztes CO 2 und andere Gase von der Haut und führte O 2 zurück, um eine Verschlechterung der Atemluft zu verhindern.
    Darauf folgte eine dünne Schicht aus gewebten Karbon-Nanorohren. Und darüber befand sich das Glatun-Material »Autoplex«. Im Wesentlichen verstärkte es die Bewegungen des Benutzers gerade so weit, dass die Saug wirkung des Vakuums ausgeglichen wurde. Man konnte das Material auch »hochfahren«, ganz erheblich sogar, aber es reichte jedenfalls aus, um das Problem der Bewegung im Weltraum zu lösen.
    Darüber kamen zwei weitere Schichten aus Karbon-Nanorohr, die Beschädigungen des Anzugs verhinderten. Diese beiden Schichten waren so fein gewebt, dass flüchtige Stoffe wie beispielsweise Blut oder Sauerstoff nicht entweichen konnten.
    Ein Wunder der modernen Technik, und Dana begann bereits, es zu hassen.
    »Oh, yeah«, sagte Hartwell, als die innere Schleusentür sich öffnete. »Mikro Grav.«
    »Jawohl«, sagte Dana, als die gelbe Mikro-Grav-Diode zu blinken begann.
    Die Schleuse hatte Schwerkraft. Hartwell griff in den Korridor, packte dort eine Haltestange und zog sich hinauf und hinein in die Mikrogravitation.
    »Vorsicht«, sagte Hartwell und zog sich langsam Hand über Hand den Korridor entlang. »Nicht zu viel Kraft einsetzen. Die Shuttles sind unter Grav, aber sie sind überall konfiguriert, also haben sie die Korridore in Mikro gelassen.«
    »Roger.« Dana griff nach oben und schaffte es mit Mühe, die Haltestange zu packen. Aber indem sie sich einfach nach vorne aus der Schleuse herauszog, konnte sie ohne große

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