Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
Dana.
»Allmählich bin ich diese Trainingsüberprüfungen echt leid«, sagte MM1 Hartwell. »Weil die mich von wichtigeren Aufgaben abhalten, wie zum Beispiel sicherzustellen, dass die Myrms starten. Und nicht mitten im Weltraum ausfallen. Die sind frisch vom Fabber in Wolf, aber sie haben immer noch Macken. Also ist es wichtig, dass Sie EVA-qualifiziert werden. Und zwar schnell.«
»Jawohl.«
»Aber die EVA-Quali ist zusätzlich zu Ihren anderen Pflichten«, fuhr Hartwell fort. »Ihre ›primäre‹ Aufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass Boot Nummer neunundzwanzig einsatzfähig ist. Wenn ich Sie also während der Dienstzeit suche, sollten Sie dort sein, im Boot.«
»Im Boot, jawohl.«
»Außerdem werden Sie natürlich zu Wachen eingeteilt«, sagte Hartwell. »Aber wir setzen die Wachen nicht hintereinander an, also brauchen Sie sich darüber die nächste Woche über keine Gedanken zu machen. Von hier aus gehen wir jetzt zur Neunundzwanzig, und Sie bekommen Ihr neues Zuhause zu sehen.«
»Roger, Engineering Mate.« Dana unterdrückte ein Lächeln.
»Freuen Sie sich, dass Sie endlich Ihr Boot zu sehen bekommen?«, fragte Hartwell und stand auf.
»Deshalb bin ich schließlich hier.«
»Sie werden bald weniger begeistert sein«, meinte Hart well. »Neunundzwanzig ist unter anderem das Kommando boot. Bis Sie alle Qualis haben, wird es deshalb nicht ›Ihr‹ Boot sein. Der derzeitige Maschinist ist Engine Man Andrew Jablonski. Er wird Ihre Qualis und auch Ihre War tungsarbeiten am Boot überwachen, weil Coxswain’s Mate Glass und der Skipper, Lieutenant Commander Martin Longwood, keine Lust haben, in ein Boot zu steigen, das von einem ET freigegeben worden ist. Aber sehen Sie zu, dass Sie sich Ihre Motivation so lange wie möglich erhalten. Unter anderem, um diese Motivation etwas zu reduzieren, steigen wir nicht ohne Anzug in diese Kisten. Kommen Sie mit Ihrem Anzug hierher zurück. Wir beginnen jetzt mit den Grundqualis.«
»Jawohl, Engineering Mate«, sagte Dana, jetzt leicht nervös.
»Und das dürfte, wie mir gerade klar wird, ein Problem sein.« Hartwell gab sich sichtlich Mühe, keine Verwünschung auszustoßen. »Das Anlegen von Anzügen ist zwar gewöhnlich kein Problem …«
»Ich habe damit kein Problem«, log Dana.
»Aber die Space Navy hat Probleme, wenn sich nackte Leute unterschiedlichen Geschlechts allein im selben Raum befinden«, sagte Hartwell. »Bis Sie zurückkommen, werde ich mir da etwas ausdenken.«
»Früher war das kein Problem«, meinte Chief Petty Officer Elizabeth Barnett verstimmt. »Wir hatten beinahe zwölf Prozent weibliches Personal, und wenn eines der Mädels sich im Dienst ausziehen musste, dann durfte sie das wenn nötig auch in einem Raum voll Kerlen. Diese gottverdammten Horvath! «
Barnett war groß und größtenteils schlank. Der Bereich, in dem sie nicht schlank war, ließ in Dana einen Anflug von Neid aufkommen. Dana selbst war zwar nicht gerade platt, aber auch nicht mit einer übermäßigen Oberweite ausgestattet.
»Roger, Chief«, sagte Dana. Sie nahm die einzelnen Teile ihres Anzugs und fing an, sorgfältig die Dichtungen zu überprüfen. Dass man einen Chief Petty Officer aus unerfindlichen Gründen lediglich mit »Chief« ansprach, hatte Sean Sumstine ihr beigebracht.
»Wollen Sie eine Checkliste?«
»Ich ziehe vor, das selbst zu machen«, sagte Dana, die sich ziemlich sicher war, dass sie ihre Handschuhdichtungen gründlich inspiziert hatte. »Die einzige Person, die ich umbringen werde, wenn ich Mist baue, bin ich.«
»Nicht unbedingt«, meinte Barnett und ließ sich am Schreibtisch nieder. Der ›Ablauf‹, wie sich das in der Sprache der Space Navy nannte, war vom Divisionshangar in Danas Quartier verlegt worden. Es hatte sich auch als notwendig erwiesen, den Bosun von Rotte A herbeizuzitieren und ein Navopak aus dem Lager zu holen. »Wenn ein Ablauf sich kritisch entwickelt, wenn Sie einen Ausfall haben, dann zieht das Kreise. Sie werden das immer wieder hören: Im Weltraum gibt es keine kleinen Fehler. Ich verbringe die Hälfte meiner Zeit mit Ausbildung und der Beurteilung von Zwischenfällen. Mehr als die Hälfte. Anzugausfälle. Bootsausfälle. Ungenaues Steuern. Noch mehr ungenaues Steuern. Die Hälfte der verdammten Coxswains ist jetzt gesperrt und muss bei einer Untersuchung aussagen, weil wir noch einen Myrm verloren haben. Wegen eines Fahrerfehlers, wie es aussieht. Er ist einfach mitten in einen SAPL -Strahl hineingeflogen. Konnte
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