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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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des Treibstoffs, den das Trägheitsstabilisierungssystem bei einer Reisebeschleunigung von neunzig G. braucht. Wir haben mit dem Eisenbrocken schon eine Menge Treibstoff verbraucht, aber nur etwa fünf Prozent unseres Tankinhalts. Wir haben also genug. Genug, um damit bis zum Jupiter zu kommen. Aber nicht zurück.«
    »Puh«, machte Dana und atmete erleichtert auf. Eine Sekunde lang hatte sie Angst gehabt, sie könnten den Holländer machen.
    »Holländer« war Raumfahrerjargon für »in den Weltraum abtreiben« und ging natürlich auf den Fliegenden Holländer zurück.
    »Haben Sie bei Ihren Berechnungen die Beschleunigung der Columbia berücksichtig?«, fragte Hartwell ein wenig später.
    »Nein, EM. Ich ziele auf einen Punkt vor deren augenblicklicher Position.«
    »Paris?« Hartwell seufzte. »Paris?«
    »Hier Athena«, antwortete eine weibliche Stimme. Sie klang warm und weise, und Dana spürte, wie ihr ein Schauder über den Rücken lief. Es klang so, wie man sich wünschte, dass seine Mutter klang.
    »Erbitte etwas Hilfe für einen Flugplan, Athena«, sagte Hartwell.
    »Ihr Flugplan ist suboptimal, Engineer Trainee Parker«, erwiderte Athena, ohne auch nur einen Hauch von Tadel in der Stimme. »Das überrascht nicht, da Sie ja den kompletten Coxswainkurs noch nicht abgeschlossen haben. Tatsächlich ist er sogar gar nicht schlecht, schließlich haben Sie ja nur geraten. Sie hätten Ihr Ziel um etwa fünfzigtausend Kilometer verfehlt, aber bei der Leistung des Myrmidon hätten Sie leicht wieder aufholen können. Ein modifizierter Flugplan ist an Ihr Bordsystem übermittelt worden. Sie werden in siebzehn Minuten mit dem Wendemanöver beginnen. Sie haben dann sechs Minuten, um das Manöver zu beenden. Das ist bei dem Geschick, das Sie während des bisherigen Ablaufs gezeigt haben, mehr als genug Zeit. Sie werden das gut machen. Der Shuttlepilot verfügt über wesentlich mehr Erfahrung mit Andockmanövern. Er wird deshalb das Dockingmanöver durchführen.«
    »Roger, Athena.« Dana lächelte.
    »Sie machen das erstaunlich gut, junge Dame«, sagte Athena. »Und Sie werden wahrscheinlich viele Leben retten. Der Shuttle hätte zusätzliche vier Stunden gebraucht, um die Troy zu erreichen. Der Schätzung nach werden die Horvath in allerhöchstens zwei Stunden aus dem Tor austreten.«
    Dana nahm ein paar schnelle Berechnungen vor und versuchte, nicht zu kichern. Die zwei Stunden würden gerade für das Rendezvous, die Übernahme aller Passagiere und den Rückflug zur Troy ausreichen.
    »Vielen Dank für deine Unterstützung, Athena«, sagte Dana und gab sich alle Mühe nicht zu hyperventilieren.
    »Sehr gerne, Engineer Trainee Parker. Ich werde Sie mit Columbia Siebzehn in Verbindung bringen, wenn Sie auf Annäherung sind. Gott stehe Ihnen bei.«
    »Wow«, machte Dana.
    »Ja«, sagte Hartwell. »Mir war nicht klar, dass wir in Athena-Raum sind. Die ist schon etwas Besonderes.«
    »Gott stehe Ihnen bei?«, wunderte sich Dana. »Sie klingt wie meine Tante Marge. Äh … und was heißt Athena-Raum?«
    »Paris ist für die Raumverkehrskontrolle um Troy und das Tor zuständig«, erläuterte Hartwell. »Athena kümmert sich um den Rest des Systems. Beides sind KIs des US-Militärs. Argus ist die KI von Apollo Mining und für den SAPL verantwortlich. Es gibt Überlegungen, eine einheitliche KI für die RVK einzurichten, aber die Verhandlungen darüber ziehen sich jetzt schon Jahre hin. Außerdem würden die dann wissen wollen, wo der KI-Kern untergebracht ist. Und wenn der erledigt wird, dann ist Schluss mit Raumverkehrskontrolle.«
    »Wo ist Athena?«, wollte Dana wissen.
    »Geheim«, sagte Hartwell. »Und das heißt echt geheim. Es wird von drei oder vier Standorten gemunkelt, aber genau weiß das niemand. Und so ist uns das auch recht. Wenn die Gefechtshandlungen sich von Paris entfernen, schaltet Athena sich ein. Sobald Troy einmal so weit ist, dass sie kämpfen kann, meine ich.«
    »Nähern uns Wendepunkt«, sagte Dana.
    »Konzentrieren Sie sich ruhig«, schmunzelte Hartwell.
    Es gab die Möglichkeit ein kompliziertes, schräges Wendemanöver unter Antrieb durchzuführen, das weniger Zeit in Anspruch nahm und äußerst effizient war. Athena hatte ganz offensichtlich die Qualität des Coxswains in Betracht gezogen und sich für ein weniger schwieriges Manöver entschieden.
    Dana nahm Energie weg und gierte den Shuttle sorgfältig herum, bis er auf Vektor war.
    »Zwei Minuten bis Energieeinsatz«, sagte sie und genoss die

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