Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Schmetterling …«
    »Ich glaube nicht, dass wir es schaffen«, sagte Hartwell. Sie hatten bei dem letzten Manöver ihren Kurs verlassen und würden gegen die Wand prallen!
    »O ihr Kleingläubigen«, sagte Dana
    »Fünfzig Mäuse, dass das Plasma wird, Sir.«
    Lieutenant Commander Carter »Booth« Bouthillier war der taktische Offizier des Kreuzers James Earl Carter , SC 6, der Constitution -Klasse. Wie alle anderen, die nicht direkt in das Gefecht verwickelt waren, sah er zu, wie dieser wahnsinnige Pilot der 142/C/33 wie ein Komet durch den Haupthangar raste.
    »Die Wette halte ich«, sagte Captain Russ Kepler. Der Kommandeur der Carter starrte mit verschränkten Armen auf den Gefechtsbildschirm. »Bis jetzt scheint sie es ganz gut zu machen.«
    »Die Wette halte ich«, sagte Booth. »Sie sollten nur wissen, dass die Frau am Steuer Engine Man mit Nebenausbildung als Coxswain ist.«
    »Mistkerl!«
    »Kollisionsalarm, bitte«, sagte Dana.
    Die Dreiunddreißig flog bereits mit drei G, selbst mit TSS. Wenn sie aufprallten, würde das recht unangenehm sein. Besonders für ihre Ladung.
    »Kollisionsalarm, aye«, bestätigte Hartwell. Er stemmte sich auf seine Sessellehnen. »War nett, Sie kennengelernt …«
    »Oh! Autsch!«, sagte Booth. »Das muss wehgetan haben!«
    »Und da waren schwangere Frauen an Bord«, sagte Captain Kepler. »Sehen Sie nach, ob die Sanitäter Hilfe brauchen.«
    »Wir sind noch intakt?«, sagte Dana und schüttelte den Kopf.
    »Ja, knapp«, erwiderte Hartwell. »Wir haben ein Leck, und im Laderaum tritt Luft aus.«
    »Paris, Vektor zum Shuttlehangar.« Dana schaltete wieder hoch. »Wir verlieren Luft und haben weiche Ladung. Engineering Mate, Maximaldruck auf Ladebucht.«
    »Maximaldruck Ladebucht, aye«, bestätigte Hartwell.
    »Roger, Dreiunddreißig«, sagte Paris. »Notfall erklärt. Direkter Vektor Bucht eins. Sanitätstrupp steht bereit. Gute Arbeit, Coxswain Parker. Sehr gute Arbeit.«
    »Danke, Paris.« Seit dem Aufprall steuerte sich der Shuttle wie ein Ziegelstein. Aber immerhin dümpelten sie weiter. Und wenn sie Bucht Eins erreichten, ehe sie die gesamte Bordluft verloren hatten, würde ihre Ladung überleben, und das war Aufgabe und Standard. »Wir bringen die Post.«
    »Damit schulden Sie mir fünfzig Mäuse, Taktikoffizier«, sagte Kepler und streckte die Hand aus.
    »Darf’s ein Scheck sein?«

8
    »Major To’Jopeviq! Herein! Herein!«
    Gelegentlich hatten die Rangora Phasen der Eugenik. Jede technisierte Zivilisation brauchte das, wollte sie längere Zeit überleben. Technologie bedeutete, dass die Schwachen die Zivilisation füllten, so wie Fett den Bauch eines Glatun Bankers. Um zu vermeiden, dass die Gesamtheit der Gesellschaft schwach, dumm und nutzlos wurde, mussten von Zeit zu Zeit die Schwachen, die Dummen und die Nutzlosen eliminiert werden. Sie waren ein Gift, von dem man sich befreien musste.
    Unter den Mannschaften von Sturmvektoren witzelte man, dass sie Teil jenes Eugenik-Programms waren. Sie mussten dumm sein, um ihre völlig freiwillige Arbeit zu tun. Sturmvektoren waren die primären Superschlachtschiffe der Rangora, ihre Aufgabe war es, den Widerstand des Feindes an den Toren zu brechen. Die Verluste, die sie dabei erlitten, gingen in die Zehntausende.
    Major Egilldu To’Jopeviq hatte fünf Sturmangriffe auf niedrigere Rassen überlebt. Beim letzten Angriff auf das Lho’Phirukuh System hatte er am Ende das Kommando über die fünfhundert Überlebenden des SV- Sternenbrecher innegehabt. Eingetreten in das Tor war die Sternenbrecher mit zehntausend Kämpfern.
    Der Major betrat das Büro des Raumgenerals und nahm nicht etwa Platz, sondern salutierte mit einem leichten metallischen Summen seiner rechten Armprothese und einem dumpfen Knall, als diese auf seine Brust traf.
    »Major Egilldu To’Jopeviq meldet sich wie befohlen zur Stelle«, sagte der Major. »Lang lebe das Imperium!«
    »Major, Major«, schalt Raumgeneral Chayacuv Lhi’Kasishaj ihn mit einem fröhlichen Zischen. Im Gegensatz zu dem Major entstammte der Raumgeneral einer der Dreißig Familien, die den Adel des Rangora-Imperiums bildeten. Obwohl er ein wenig außer Form war, hätte er dennoch den Major mit nur einem Wort unter einem Felsen begraben lassen können. Sein Büro war geschmackvoll, aber aufwendig dekoriert, wie es sich für einen Sohn der Familien gehörte. »Wir werden nicht von den Kazis beobachtet. Wir sind hier alles Freunde. Bitte, setzen Sie sich.« Der General stand auf und