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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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bestellten die Ozeane. Die Wächterin flog ihre Runden voller Elan. Es war gut, wieder etwas zu tun, und sie war voller Hoffnung. Die Zerstörer und Feuerballons und Läufer würden von nun an ihren eigenen Albträumen gegenüberstehen – Albträumen von über fünfzig weit verstreuten Planeten.
    Von Alt-Poseidon kamen Vampir-Aale und Nessies und schwimmende Knäuel Netztang, durchsichtig und rasiermesserscharf und tödlich.
    Von Aquarius klonte Tuf schwarze Räuber und die schnelleren roten Räuber, giftige Bausch-Welpen und duftende, fleischfressende Damenwurz.
    Von Jamisons Welt kamen Sanddrachen und Düstere Jäger aus den Tanks, außerdem ein Dutzend verschiedener Arten leuchtend bunter Wasserschlangen, große und kleine.
    Von der Alten Erde selbst lieferte die Zellbibliothek große Weiße Haie, Barrakudas, Riesenkraken und halb intelligente Schwertwale.
    Sie säten auf Namor die monströsen Grauen Kraken von Lissador und die kleineren Blauen Kraken von Ance aus sowie Wassergallertekolonien von Noborn, daronnianische Spinngeißeln und Blutschnüre von Cathaday, Wasserlebewesen so groß wie der Festungsfisch von Dam Tullian, der Spottwal von Gulliver und die Ghrin’da von Hruun-2 oder so klein wie die Blasenflossen von Avalon, die parasitären Caesni von Ananda und die tödlichen nestbauenden, eierlegenden deirdranischen Wasserwespen. Um die schwebenden Feuerballons zu jagen, brachten sie zahllose Luftlebewesen mit: Peitschenschwanz-Mantas, hellrote Klingenflügler, Schwärme von Spöttern, halb-aquatische Heuler und ein schreckliches blaßblaues Ding – halb Pflanze und halb Tier und völlig gewichtslos –, das mit dem Wind trieb und wie ein lebendes, hungriges Spinnennetz in den Wolken lauerte. Tuf nannte es den Schleier-der-weint-und-flüstert und wies Kefira Qay an, nicht durch Wolken zu fliegen.
    Pflanzen und Tiere und Wesen, die beides und keins von beidem waren, Jäger und Parasiten, Kreaturen dunkel wie die Nacht oder leuchtend und prächtig oder völlig farblos, Dinge, so fremdartig und wunderschön, dass es keine Worte dafür gab, oder zu abscheulich, um sie sich auch nur ausdenken zu können, von Planeten, die hell in der Geschichte der Menschheit leuchteten, oder von anderen, von denen man nur selten hörte. Und noch viel mehr. Tag für Tag rasten die Basilisk und die Mantikor über die Meere von Namor, zu schnell und zu tödlich für die Feuerballons, die auftauchten, um sie anzugreifen, und warfen ungestraft ihre lebenden Waffen ab.
    Nach jedem Arbeitstag kehrten sie zur Arche zurück, wo Haviland Tuf mit einer oder mehreren seiner Katzen die Einsamkeit suchte, während Kefira Qay für gewöhnlich Torheit mit in den Kommunikationsraum nahm, um sich die Berichte anzuhören.
    Wächter Smitt berichtete von der Sichtung seltsamer Wesen in der Meerenge von Orange. Keine Anzeichen von Zerstörern.
    »Ein Zerstörer wurde vor Batthern gesehen, verstrickt in einen schrecklichen Kampf mit einem riesigen, tentakelbestückten Ding, das doppelt so groß war. Ein Grauer Krake, sagen Sie? Sehr gut. Wir sollten diese Namen lernen, Wächterin Qay.«
    »Die Mullidor-Gestade berichten, dass sich eine Familie Peitschenschwanz-Mantas auf den Felsen vor der Küste angesiedelt hat. Wächter Horn sagt, dass sie die Feuerballons aufschlitzen wie lebende Messer – dass die Ballons taumeln und zusammenfallen und hilflos abstürzen. Wunderbar!«
    »Heute hörten wir etwas von Indigo-Strand, Wächterin Qay. Eine seltsame Geschichte. Drei Läufer kamen aus dem Wasser gerannt, aber es war kein Angriff. Sie waren wahnsinnig, taumelten herum, als hätten sie große Schmerzen, und Fetzen einer blassen, schaumigen Substanz hingen von jedem Gelenk und aus jeder Öffnung. Was ist das?«
    »Ein toter Zerstörer ist heute vor Neu-Atlantis angespült worden. Ein weiterer Kadaver wurde von der Sonnenklinge auf ihrer westlichen Patrouille gesehen, wie er auf der Wasseroberfläche verrottete. Verschiedene fremdartige Fische rissen ihn in Stücke.«
    »Die Sternenschwert machte sich gestern nach Feuerhöhe auf und sichtete weniger als ein halbes Dutzend Feuerballons. Der Rat der Wächter denkt darüber nach, versuchsweise kurze Luftschiff-Flüge zu den Schlammtopf-Perlen zuzulassen. Was denken Sie, Wächterin Qay? Würden Sie uns raten, es zu versuchen, oder ist es noch zu früh?«
    Jeden Tag fluteten Berichte herein, und jeden Tag lächelte Kefira Qay breiter, wenn sie ihre Runden in der Mantikor drehte. Aber Haviland Tuf blieb still

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