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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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tun, als mit Katzen zu spielen?«
    »Das denke ich nicht«, sagte Haviland Tuf. »Sie würdigen die Katzen nicht hinreichend, Wächterin. Sie sind die zivilisiertesten Tiere überhaupt. Kein Planet kann ohne Katzen als wirklich kultiviert bezeichnet werden. Ist Ihnen bewusst, dass alle Katzen seit undenkbaren Zeiten gewisse paranormale Kräfte haben? Wussten Sie, dass einige antike Gesellschaften der Alten Erde Katzen als Götter verehrten? Das ist wahr.«
    »Bitte«, sagte Kefira Qay gereizt. »Wir haben keine Zeit für einen Diskurs über Katzen. Wollen Sie dieses arme kleine Ding nach Namor mitnehmen?«
    Tuf blinzelte. »In der Tat. Dieses arme kleine Ding, wie Sie es so verächtlich nennen, ist die Erlösung für Namor. Ein gewisser Respekt wäre angebracht.«
    Sie starrte ihn an, als wäre er verrückt geworden. »Was? Das? Er? Ich meine, Dax? Ist das Ihr Ernst? Wovon reden Sie? Sie scherzen, nicht wahr? Das kann nur ein übler Scherz sein. Sie haben irgendetwas an Bord der Phönix , einen riesigen Leviathan, der die Meere von den Zerstörern reinigen wird – irgendetwas. Ich weiß nicht. Aber Sie wollen doch nicht … Sie können nicht … nicht das.«
    »Ihn«, sagte Haviland Tuf. »Wächterin, es ist so ermüdend, das Offensichtliche nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder darzulegen. Ich habe Ihnen Räuber und Kraken und Peitschenschwanz-Mantas gegeben, wie Sie es gefordert haben. Sie waren wirkungslos. Demzufolge habe ich weiter nachgedacht, und dann habe ich Dax geklont.«
    »Ein Kätzchen«, sagte sie. »Sie wollen ein Kätzchen gegen die Zerstörer und die Feuerballons und die Läufer einsetzen. Ein. Kleines. Kätzchen .«
    »In der Tat«, sagte Haviland Tuf. Er bedachte sie mit einem finsteren Blick, schob Dax zurück in die geräumige Zuflucht seiner großen Tasche und wandte sich elegant der wartenden Phönix zu.
    Kefira Qay wurde nervös. In der Ratskammer ganz oben im Wellenbrecherturm von Neu-Atlantis wurden die fünfundzwanzig Oberwächter, die die Verteidigung von ganz Namor befehligten, langsam unruhig. Sie alle hatten stundenlang gewartet. Einige waren schon den ganzen Tag da. Der lange Konferenztisch war übersät mit persönlichen Kommunikatoren und Computerausdrucken und leeren Wassergläsern. Zwei Mahlzeiten waren bereits serviert und wieder abgeräumt worden. Am großen, gewölbten Fenster, das die eine Wand dominierte, unterhielt sich der beleibte Oberwächter Alis leise und eindringlich mit dem dünnen und strengen Oberwächter Lysan, und beide warfen Kefira Qay von Zeit zu Zeit bedeutungsvolle Blicke zu. Hinter ihnen ging die Sonne unter, und die große Bucht wurde in ein hübsches Scharlachrot getaucht. Es war eine so wunderschöne Szene, dass man kaum die kleinen hellen Punkte bemerkte, die Gleiter der Wächter auf Patrouille waren.
    Die Dämmerung war bereits angebrochen, die Ratsmitglieder murrten und rutschten ungeduldig auf ihren großen, gepolsterten Sesseln umher, und Haviland Tuf hatte immer noch nicht seine Aufwartung gemacht. »Wann sagte er, dass er hier sein wollte?«, fragte Oberwächter Khem zum fünften Mal.
    »Er hat es nicht genau gesagt, Oberwächter,« entgegnete Kefira Qay verlegen, zum fünften Mal.
    Khem runzelte die Stirn und räusperte sich.
    In diesem Moment piepste einer der Kommunikatoren, und Oberwächter Lysan beugte sich hektisch vor und ergriff ihn. »Ja?«, fragte er. »Verstehe. Sehr gut. Führen Sie ihn herein.« Er legte den Kommunikator zurück und klopfte auf den Tisch. Die anderen eilten zu ihren Sitzen oder unterbrachen ihre Gespräche und strafften sich. Es wurde still in der Ratskammer. »Das war die Patrouille. Tufs Shuttle ist gesichtet worden. Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass er auf dem Weg ist.« Lysan warf Kefira Qay einen Blick zu. »Endlich.«
    Die Wächterin fühlte sich jetzt noch unbehaglicher. Es war schon schlimm genug, dass Tuf sie hatte warten lassen, aber sie fürchtete den Moment, in dem er zur Tür hereingestapft kam, mit Dax, der aus seiner Manteltasche schaute. Qay war nicht in der Lage gewesen, die richtigen Worte zu finden, um ihren Vorgesetzten zu sagen, dass Tuf beabsichtigte, Namor mit einem kleinen schwarzen Kätzchen zu retten. Sie zappelte nervös auf ihrem Sitz herum und zupfte an ihrer großen gekrümmten Nase. Das konnte nicht gutgehen, fürchtete sie.
    Es war schlimmer als alles, was sie sich hatte vorstellen können.
    Sämtliche Oberwächter warteten, steif und leise und aufmerksam, als

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