Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
Vom Netzwerk:
anrichtete, bevor sie schließlich einen frühen und nutzlosen Tod starb. Darüber hinaus war sie in ihrer Aggressivität äußerst unerbittlich und versuchte, mich unter ihrer Masse zu begraben, wann immer ich in ihr Territorium eindrang, um ihr Nahrung zu bringen.«
    Herold Norn, der halb hinter der aufragenden Holografie verschwunden war, schien beeindruckt zu sein. »Ah, ja. Besser, schon viel besser. Eine furchteinflößende Kreatur. Vielleicht … aber, nein.« Sein Tonfall veränderte sich plötzlich. »Nein, nein, das ist es nicht. Eine Kreatur, die sechs Tonnen wiegt und so schnell rollt, könnte sich den Weg aus der Bronzenen Arena brechen und Hunderte unserer Gäste töten. Außerdem, wer würde gutes Geld dafür bezahlen, um zuzusehen, wie dieses Ding einen Echsenlöwen oder einen Würger zerquetscht? Nein, das ist kein Sport. Ihre Rollramme ist zu monströs, Tuf!«
    Tuf berührte ungerührt wieder den Knopf. Die riesige graue Masse gab den Weg frei für eine schlanke, zähnefletschende Katze, so groß wie ein Eisenzahn, mit geschlitzten gelben Augen und kraftvollen Muskeln unter dem dunkelblauen Fell. Das Fell war gestreift; lange, dicke Linien aus rauchigem Silber liefen die glänzenden Flanken des Tieres hinunter.
    »Ahhhhhhhh«, sagte Norn. »Wahrlich eine Schönheit, wahrlich.«
    »Der Kobaltpanther von Celias Welt«, sagte Tuf. »Oft auch Kobalkatze genannt. Eine der größten und tödlichsten der großen Raubkatzen oder ihrer Entsprechungen. Diese Bestie ist wahrhaftig eine überdurchschnittliche Jägerin, ihre Sinne sind Wunder der Evolution. Sie kann nachts im Infrarotbereich sehen, und die Ohren – beachten Sie die Größe und Anordnung, Bestiendompteur –, die Ohren sind extrem geräuschempfindlich. Da sie zu den Katzenartigen gehört, hat die Kobalkatze psionische Fähigkeiten, aber in diesem Fall sind sie weit mehr entwickelt als gewöhnlich. Angst, Hunger und Blutdurst dienen als Auslöser, dann wird die Kobalkatze zum Gedankenleser.«
    Norn blickte überrascht auf. »Was?«
    »Telepathie, Sir. Ihnen ist dieses Konzept sicherlich bekannt. Die Kobalkatze ist äußerst tödlich, einfach weil sie weiß, welche Züge ihr Gegner machen wird. Bevor diese Züge gemacht sind. Verstehen Sie?«
    »Ja.« Norns Stimme klang aufgeregt. Haviland Tuf schaute hinüber zu Dax, und der große Kater – der sich von der Parade der geruchslosen Phantome nicht im Geringsten hatte stören lassen – blinzelte und streckte sich faul. »Perfekt, perfekt! Nun, ich wage zu äußern, dass wir diese Bestie genauso trainieren können wie die Eisenzähne, nicht wahr? Und Gedankenleser! Perfekt. Sogar die Farben stimmen – dunkelblau, sehen Sie, und unsere Eisenzähne waren schwarzblau –, also werden diese Katzen am nornischsten sein, jaja!«
    Tuf berührte seine Armlehne, und die Kobalkatze verschwand.
    »In der Tat. Ich vermute daher, dass wir nicht weiter fortfahren müssen. Ich werde den Klonprozess sofort nach Ihrer Abreise einleiten. Die Lieferung wird in drei Standardwochen erfolgen, wenn es Ihnen genehm ist. Für die vereinbarte Summe werde ich drei Paare liefern – zwei Paar Jungtiere, die Sie in Ihren Prärien als Zuchtgrundlage aussetzen können, und ein voll ausgewachsenes Paar, das sofort in die Bronzene Arena geschickt werden kann.«
    »So bald«, begann Norn. »Gut, aber …«
    »Ich verwende einen Chronowarp, Bestiendompteur. Er benötigt riesige Energiemengen, hat aber die Macht, den Lauf der Zeit selbst zu beschleunigen, und produziert in den Tanks eine Zeitverzerrung, die es mir ermöglicht, den Klonvorgang schneller zur Reife zu bringen. Es wäre vielleicht angebracht, darauf hinzuweisen, dass, obwohl ich Norn mit sechs Tieren versorge, nur drei verschiedene Individuen vertreten sein werden. Die Arche verfügt über drei Kobalkatzen-Zellen. Ich werde jedes Exemplar zweimal klonen, männlich und weiblich, und hoffe auf eine große genetische Vielfalt, wenn sie sich auf Lyronica fortpflanzen.«
    »Schön. Was immer Sie sagen«, erwiderte Norn. »Ich werde die Schiffe für die Tiere schnellstmöglich hersenden. Dann werden wir Sie bezahlen.«
    Dax gab ein leises, dünnes Jaulen von sich.
    »Sir«, sagte Tuf. »Mir ist eine bessere Idee gekommen. Sie bezahlen mir den vollen Preis, bevor Ihnen auch nur ein Tier übergeben wird.«
    »Aber Sie sagten bei Lieferung!«
    »Zugegeben. Aber ich werde von impulsiven Launen getrieben, und mein Impuls sagt mir nun, dass es besser wäre, das Geld zuvor und nicht

Weitere Kostenlose Bücher