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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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gleichzeitig entgegenzunehmen.«
    »Oh, nun gut«, sagte Norn. »Obwohl Ihre Forderungen willkürlich und übertrieben sind. Mit diesen Kobalkatzen werden wir das Geld schon bald wieder reinholen.« Der Bestiendompteur stand von seinem Stuhl auf.
    Haviland Tuf hob einen Finger. »Einen Augenblick noch. Sie haben mich nicht besonders gut über die Ökologie auf Lyronica informiert, auch nicht über die besonderen Bedingungen des Territoriums des Hauses Norn. Vielleicht gibt es Beutetiere. Ich muss Sie jedoch warnen, dass Ihre Kobalkatzen Jäger sind und daher ausreichend Beutetiere benötigen.«
    »Jaja, natürlich.«
    »Glücklicherweise bin ich in der Lage, Ihnen zu helfen. Für weitere fünftausend Standards könnte ich Ihnen einen Grundbestand an Celianischen Hüpfern klonen, schmackhaften pelztragenden Pflanzenfressern, die auf einem Dutzend verschiedener Planeten von Menschen mit karnivoren Neigungen wegen ihres saftigen Fleisches sehr geschätzt werden.«
    Herold Norn runzelte die Stirn. »Bah. Sie sollten sie uns ohne Bezahlung überlassen. Sie haben schon genug Geld von uns erpresst, Tuf.«
    Tuf erhob sich und zuckte schwerfällig mit den Achseln. »Der Mann rügt mich, Dax«, sagte er zu seiner Katze. »Was soll ich nur tun? Ich versuche nur, auf ehrliche Weise meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, und überall nutzt man mich aus.« Er sah Norn an. »Mich überkommt ein weiterer Impuls. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Sie nicht einlenken werden, nicht einmal, wenn ich Ihnen einen exzellenten Nachlass anbiete. Daher werde ich aufgeben. Die Hüpfer gehören Ihnen ohne zusätzliche Bezahlung.«
    »Gut. Exzellent.« Norn wandte sich der Tür zu. »Wir sollten sie zur gleichen Zeit wie die Kobalkatzen übernehmen und auf unseren Ländereien aussetzen.«
    Haviland Tuf und Dax folgten ihm aus der Kammer, und zusammen fuhren sie schweigend zurück zu Norns Schiff.
    Das Honorar wurde vom Haus Norn einen Tag, bevor die Lieferung fällig war, überwiesen. Am folgenden Nachmittag begaben sich ein Dutzend Männer in Schwarz und Grau zur Arche und trugen sechs betäubte Kobalkatzen aus Haviland Tufs Stasistanks zu den wartenden Käfigen in ihrem Shuttle. Tuf entbot ihnen ein flüchtiges Lebewohl und hörte nie wieder etwas von Herold Norn. Aber er hielt die Arche im Orbit um Lyronica.
    Weniger als drei von Lyronicas kurzen Tagen vergingen, bevor Tuf beobachtete, dass sein Kunde eine Kobalkatze für eine Kampf runde in der Bronzenen Arena angemeldet hatte.
    Am besagten Abend legte Tuf eine Verkleidung an, die aus einem falschen Bart und einer schulterlangen Perücke aus rotem Haar bestand. Hinzu kam ein farbenprächtiger puffärmeliger Anzug in Kanariengelb, der durch einen Pelzturban vervollständigt wurde. Dann flog er mit einem Shuttle hinunter zur Stadt Aller Häuser, in der Hoffnung, der Aufmerksamkeit zu entgehen. Als der Wettkampf aufgerufen wurde, saß er im Hintergrund der Arena, die Schultern gegen eine raue Steinwand gelehnt, einen engen hölzernen Sitz unter sich, der versuchte, seinem Gewicht standzuhalten. Er hatte ein paar Eisenmünzen als Eintritt bezahlt, war aber vorsichtigerweise an den Wettbüros vorübergegangen.
    »Dritter Kampf«, rief der Ansager, als gerade ein paar Arbeiter die zerschmetterten Fleischklumpen des Verlierers des zweiten Kampfes entfernten. »Vom Haus Varcour ein weiblicher Echsenlöwe, neun Monate alt, 1,4 Quintals schwer, trainiert von Junior-Bestiendompteur Amman y Varcour Otheni. Bereits einmal in der Bronzenen Arena gewesen, einmal siegreich.« Die Zuschauer in Tufs Nähe jubelten und wedelten voller Erwartung wild mit den Händen; er hatte sich dieses Mal dafür entschieden, durch das Varcour-Tor einzutreten, war eine grüne Betonstraße entlanggegangen und durch das aufgesperrte Maul einer monströsen goldenen Echse hereingekommen. Daher war er von varcourianischen Schlachtenbummlern umgeben. Weit unten glitt ein großes Tor mit grünen und goldenen Verzierungen auf. Tuf setzte sein gemietetes Opernglas an die Augen und sah, wie sich die Echsenlöwin vorantastete – zwei Meter geschupptes, grünes Reptil mit einem peitschenartigen Schwanz dreimal so lang wie das Tier selbst und der langen Schnauze eines Alligators von der Alten Erde. Die Kiefer öffneten und schlossen sich geräuschlos und präsentierten eine stattliche Anzahl eindrucksvoller Zähne.
    »Vom Haus Norn, von der Außenwelt zu Ihrer Unterhaltung importiert, eine weibliche Kobalkatze. Im Alter von …« Der

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