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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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verwenden wird, das gemeine Volk zu ernähren.
    Auf die gleiche Weise werden die Männer des Hauses Varcour mit einer Explosion der cathadaynischen Baumschnecken zu kämpfen haben. Die Baumschnecken sind ganz besonders faszinierende Kreaturen. An einem bestimmten Punkt in ihrem Lebenszyklus werden sie zu wahrhaftigen Schwämmen und verdoppeln ihre Größe. Eine Gruppe von ausreichender Größe ist sogar in der Lage, eine ausgedehnte Sumpflandschaft trockenzulegen.« Tuf machte eine Pause, und seine dicken Finger schlugen in trommelndem Rhythmus auf seinen Bauch. »Ich schweife unbewusst ab, fürchte ich, und vielleicht langweile ich Sie. Verstehen Sie meinen kleinen Seitenhieb?«
    Herold Norn sah aus wie ein Toter. »Sie sind verrückt. Sie haben uns zerstört. Unsere Wirtschaft, unsere Umwelt … in fünf Jahren werden wir alle verhungert sein.«
    »Unwahrscheinlich«, sagte Tuf. »Meine Erfahrungen auf diesem Gebiet lassen vermuten, dass Lyronica tatsächlich unter einer gewissen Zwischenphase der ökologischen Instabilität und Not leiden wird, aber sie wird von begrenzter Dauer sein, und ich habe letztlich keinen Zweifel, dass sich ein neues Ökosystem herausbilden wird. Ich halte es jedoch für unwahrscheinlich, dass diese Nachfolgeökologie Nischen für große Räuber bieten wird, aber ich bin zuversichtlich, dass die Qualität des Lebens auf Lyronica ansonsten unvermindert sein wird.«
    »Keine Raubtiere? Nein … aber die Kämpfe, die Arena … niemand wird dafür bezahlen, um zu sehen, wie ein Hüpfer gegen eine Schnecke kämpft! Wie werden die Spiele weitergehen? Niemand wird Kämpfer in die Bronzene Arena schicken!«
    Haviland Tuf blinzelte. »In der Tat«, sagte er. »Ein faszinierender Gedanke. Ich werde sorgfältig darüber nachdenken.«
    Er löschte den Bildschirm und begann eine Unterhaltung mit Dax.

NENNT IHN MOSES
    Gerüchte interessierten Haviland Tuf kaum. Zum einen hörte er selten welche. Tuf war nicht abgeneigt, auf den meisten Planeten, die er besuchte, den Touristen zu spielen, aber selbst wenn er sich auf öffentlichen Plätzen unter die Leute mischte, blieb er irgendwie abgesondert und unzugänglich. Seine kalkweiße Haut und die Tatsache, dass er weder im Gesicht noch am Körper auch nur ein einziges Haar hatte, machten ihn für die Menschen der Planeten, mit denen er Handel trieb, verdächtig, und selbst bei jenen seltenen Gelegenheiten, bei denen seine Hautfarbe keine Rolle spielte, machte ihn seine Größe zum Außenseiter. Folglich sprachen nur wenige Leute mit Tuf, es sei denn, sie hatten Geschäfte mit ihm abzuwickeln, obwohl sie ihn ständig anstarrten und über ihn redeten.
    Aufgrund seines Wesens war es daher kaum bemerkenswert, dass Haviland Tuf bis zu dem Abend, an dem er und Dax in einem Restaurant auf K’theddion von Jaime Kreen angegriffen wurden, noch nie von dem Mann gehört hatte, den man Moses nannte.
    Es war eine kleine schäbige Spelunke gleich außerhalb des Raumhafens. Tuf hatte einen Teller Rauchwurzeln und Neogras aufgegessen und entspannte sich bei seinem dritten Liter Pilzwein, als Dax plötzlich den Kopf vom Tisch erhob. Tuf zuckte zusammen, schüttete etwas Wein auf seinen Ärmel und drehte schnell den Kopf zur Seite, gerade weit genug, damit die Flasche, die Kreen geschwungen hatte, an der Rückseite von Tufs Stuhl zerbrach statt an der Rückseite von Tufs Kopf. Glas zersplitterte, und die Flüssigkeit darin – ein stinkender ortsüblicher Schnaps – verteilte sich überall, durchnässte den Stuhl, den Tisch, die Katze und beide Männer. Jaime Kreen, ein dünner blonder junger Mann mit betrunkenen blauen Augen, stand dümmlich dreinblickend da und hielt die zerbrochene Flasche in der blutenden Faust.
    Haviland Tuf erhob sich schwerfällig auf die Beine, sein langes weißes Gesicht blieb einzigartig unbeteiligt. Er betrachtete seinen Angreifer, blinzelte und griff dann nach unten, um den nassen und unglücklichen Dax aufzuheben. »Ist das zu glauben, Dax?«, sagte er in tiefem Bass. »Wir haben es hier mit einem Mysterium zu tun, wenn auch mit einem recht ärgerlichen. Warum greift uns dieser seltsame Fremde an, frage ich mich. Fällt dir dazu irgendwas ein?« Langsam streichelte er Dax, während er ihn in seinen Armen wiegte, und erst als der Kater zu schnurren begann, blickte er wieder auf Jaime Kreen. »Sir«, sagte er. »Es dürfte weise sein, die Fragmente dieser Flasche loszulassen. Mir scheint, dass Ihre Hand voller Glas und Blut und diesem besonders

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