Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
Vom Netzwerk:
Ihre ungerechtfertigte Anklage hat mich ins Gefängnis gebracht, und jetzt haben Sie mich wie einen Sklaven gekauft. Außerdem haben Sie mir die Arme gebrochen! Ich schulde Ihnen gar nichts.«
    »Sir«, sagte Haviland Tuf und verschränkte die großen Hände über seinem immensen Wanst. »Wir haben bereits festgelegt, dass Sie mir vierhundert Standards schulden. Ich bin bereit, mit mir reden zu lassen. Ich werde Ihnen Fragen stellen. Sie werden mir Antworten geben. Für jede Antwort werde ich einen Standard von der Summe abziehen, die Sie mir schulden.«
    »Einen Standard! Absurd. Was immer Sie wissen wollen, ist mehr wert als das! Zehn Standards für jede Antwort! Nicht ein Zehntel weniger!«
    »Ich versichere Ihnen«, sagte Haviland Tuf, »dass alles, was Sie an Informationen besitzen, wahrscheinlich überhaupt nichts wert ist. Ich bin einfach nur neugierig. Ich bin ein Sklave meiner Neugier. Das ist eine Schwäche von mir, eine, der ich hilflos ausgeliefert bin, und eine, die Sie jetzt in die Lage versetzt, Vorteile daraus zu ziehen. Aber Sie sollten nicht versuchen, mich zu sehr unter Druck zu setzen. Ich werde mich nicht betrügen lassen. Zwei Standards.«
    »Neun«, sagte Kreen.
    »Drei, und höher werde ich nicht gehen. Ich verliere langsam die Geduld.« Tufs Gesicht blieb völlig emotionslos.
    »Acht«, sagte Kreen. »Versuchen Sie nicht, mich zu täuschen.«
    Haviland Tuf schwieg. Nichts an ihm bewegte sich bis auf seine Augen, die zu Dax hinüberwanderten. Der große schwarze Kater gähnte und streckte sich.
    Nach fünf Minuten des Schweigens sagte Kreen: »Sechs Standards, und das ist noch billig. Ich weiß eine Menge wichtiger Dinge, Dinge, die Moses gern wissen würde. Sechs.«
    Haviland Tuf schwieg. Minuten vergingen.
    »Fünf«, sagte Kreen fluchend.
    Haviland Tuf schwieg.
    »In Ordnung«, sagte Kreen schließlich. »Drei Standards. Sie sind ein Betrüger und ein Schurke. Und ein Verbrecher. Sie haben keine Moral.«
    »Ich werde Ihre schwülstigen Worte ignorieren«, sagte Haviland Tuf. »Drei Standards sind also die vereinbarte Summe. Mich überkommt eine plötzliche Ahnung, dass Sie versuchen könnten, ausweichende oder verwirrende Antworten zu geben, sodass ich viele Fragen stellen müsste, um einen kleinen Bruchteil an Informationen zu erhalten. Ich warne Sie, dass ich derartigen Unsinn nicht dulden werde. Genauso wenig werde ich jegliche Irreführung tolerieren. Für jede Lüge, die Sie mir zu erzählen versuchen, werde ich Ihrer Schuld zusätzliche zehn Standards hinzufügen.«
    Kreen lachte. »Ich habe nicht die Absicht zu lügen, Tuf. Aber selbst wenn ich es täte, woher wollten Sie das wissen? Ich bin nicht so leicht zu durchschauen.«
    Haviland Tuf gestattete sich ein Lächeln, ein winziges, schmallippiges Lächeln, das schon wieder vergangen war, kaum dass es sein Gesicht berührt hatte. »Sir«, sagte er, »ich versichere Ihnen, dass ich es sofort wissen würde. Dax würde es mir mitteilen, auf genau die gleiche Weise, mit der er mir gesagt hat, wie weit Sie von Ihrer absurden Forderung von zehn Standards heruntergehen würden, und durch die er mich vor Ihrer feigen Attacke auf K’theddion gewarnt hat. Dax ist ein Katzenartiger, Sir, wie selbst Sie ohne Zweifel erkannt haben. Alle Katzenartigen sind zumindest teilweise telepathisch begabt, wie die Menschheit seit Urzeiten weiß, und Dax ist das Endprodukt von Generationen der Zucht und genetischen Manipulation, die dieses Merkmal in ihm aufs Höchste verstärkt haben. Also werden Sie uns allen eine Menge Zeit und Anstrengung ersparen, wenn Sie vollständige und ehrliche Antworten geben. Während Dax’ Talente nicht ausreichend fortgeschritten sind, um schwierige abstrakte Gedanken aus Ihrem Gehirn zu lesen, kann ich Ihnen dennoch versichern, dass er mir mit Leichtigkeit sagen kann, ob Sie lügen oder etwas zurückhalten. Nachdem dieser Punkt geklärt ist, können wir jetzt beginnen?«
    Jaime Kreen starrte mit Bosheit in den Augen auf den großen Kater. Dax gähnte wieder. »Machen Sie weiter«, sagte Kreen verdrießlich.
    »Als Erstes«, sagte Tuf, »ist da das Geheimnis Ihres Angriffs auf uns. Ich kenne Sie nicht, Sir. Sie sind mir völlig fremd. Ich bin ein einfacher Händler, und meine Dienste nutzen allen, die mich engagieren. Ich habe Ihnen in keiner Weise einen Grund gegeben. Trotzdem haben Sie mich angegriffen. Das zieht mehrere Fragen nach sich. Warum? Was war Ihr Beweggrund? Kennen Sie mich von irgendwoher? Habe ich bei Ihnen mit

Weitere Kostenlose Bücher