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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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entsprachen.
    So konnte Jefri Löw ohne Sorge durch den Zielwürfel der Kanone laufen, während Kaj Nevis in seinem absurd großen Kampfanzug sein blaues Wunder erleben würde. Jetzt müsste er nur noch Nevis in die richtige Position locken.
    Es war ein taktischer Geniestreich, eines Napoleon oder Chin Wu oder Stephan Cobalt Nordstern würdig. Jefri Löw war äußerst zufrieden mit sich selbst.
    Die schweren Schritte waren lauter geworden, während Löw an der Plasmakanone gearbeitet hatte, aber seit einer Minute oder so wurden sie wieder leiser. Nevis hatte offensichtlich eine falsche Abzweigung genommen und würde von selbst nicht in die richtige Position kommen. Nun gut, dachte Jefri Löw, er würde ihn schon hierherbringen.
    Voller Vertrauen in seine Fähigkeiten ging er mitten durch das Zentrum des Zielgebietes, hielt dort kurz inne, lächelte, und lief dann den kreuzenden Gang hinunter, um die Aufmerksamkeit seiner ahnungslosen Beute auf sich zu lenken.
    Oben auf dem großen, gewölbten Bildschirm rotierte die Arche als dreidimensionaler Querschnitt.
    Rica Morgenstern, die den Kapitänssessel für einen weniger komfortablen, aber dafür effizienteren Posten an einer der Arbeitsstationen der Brücke aufgegeben hatte, studierte die Darstellung und die Daten, die darunter aufleuchteten, mit einiger Verärgerung. Es schien, dass sie eine ganze Menge mehr Gesellschaft hatte, als sie angenommen hatte.
    Das System stellte Eindringlinge als leuchtend rote Lichtpunkte dar. Es gab sechs Punkte. Einer von ihnen befand sich auf der Brücke. Da Rica ziemlich allein war, war das offensichtlich sie. Aber fünf weitere? Selbst wenn Anittas immer noch am Leben war, hätten es nur zwei weitere Punkte sein dürfen. Das passte nicht.
    Vielleicht war die Arche gar nicht völlig verlassen – vielleicht war immer noch jemand an Bord. Aber das System bestand darauf, autorisiertes Personal der Arche als grünen Punkt darzustellen, und es war nichts Grünes zu sehen.
    Andere Schatzsucher? Höchst unwahrscheinlich.
    Das konnte nur bedeuten, dass Tuf, Löw und Waan doch noch irgendwie angedockt hatten. Das klang am sinnvollsten. Und das System zeigte tatsächlich eine Lebensform in einem Schiff oben auf dem Landedeck.
    In Ordnung. Das passte. Sechs rote Punkte entsprachen ihr und Nevis und Anittas (wie hatte er diese verdammten Seuchen überleben können? Das System zeigte ausdrücklich nur lebende Organismen) sowie Tuf und Waan und Löw. Einer der anderen war immer noch in der Füllhorn , und der Rest …
    Es war einfach, Kaj Nevis auszumachen. Das System zeigte auch Energiequellen an, und zwar als winzige gelbe Sternchen, und nur einer der roten Punkte war von winzigen gelben Sternchen umgeben. Das musste Nevis in seinem Kampfanzug sein.
    Aber was war der zweite gelbe Punkt, der dort so hell in einem leeren Korridor auf Deck sechs leuchtete? Eine höllisch starke Energiequelle, aber was? Rica verstand es nicht. Ein zweiter roter Punkt hatte sich in seiner unmittelbaren Nähe befunden, aber dann hatte er sich fortbewegt, schien Nevis zu verfolgen und kam ihm beständig näher.
    Außerdem waren da noch die schwarzen Punkte, die Biowaffen der Arche . Die riesige Zentralachse, die den Kern des asymmetrischen, spitz zulaufenden Zylinders des Schiffs bildete, quoll über vor schwarzen Punkten, aber sie blieben an ihrem Platz. Andere schwarze Punkte, die nur die freigesetzten Monster sein konnten, bewegten sich durch die Gänge. Nur dass es mehr als fünf waren. Es gab einen Klumpen davon – dreißig oder mehr einzelne Organismen, die sich zusammen wie ein formloser schwarzer Tintenfleck über den Schirm bewegten und von Zeit zu Zeit Strahlen aussandten. Einer der Strahlen hatte sich einem roten Licht genähert und war dann plötzlich verloschen.
    Im Zentralkern befand sich ebenfalls ein roter Punkt.
    Rica fragte nach einer Darstellung dieser Sektion, und der Bildschirm zeigte ihr einen größeren Querschnitt. Das rote Licht war ziemlich nahe bei einem sich bewegenden schwarzen Punkt, was auf irgendeine Konfrontation hindeutete. Sie studierte die Daten unter der Grafik. Dieser spezielle schwarze Punkt war Spezies #67-001-00342-10078, der Tyrannosaurus Rex. Er war ziemlich groß, daran bestand kein Zweifel.
    Sie bemerkte mit einigem Interesse, dass sich sowohl ein rotes Licht als auch eines der wandernden schwarzen Kaj Nevis näherten. Das schien interessant zu werden. Es sah ganz danach aus, dass sie die Party verpassen würde, wenn da unten

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