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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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lächelte. Nichts war schlecht an dieser Luft. Sie schaute nach vorn und suchte nach Tuf, um ihm ordentlich die Meinung zu sagen.
    Dann blickte sie rein zufällig nach unten und keuchte auf.
    Ihr Handschuh … der Rücken ihrer linken Hand, die Hand, die sie benutzt hatte, um die Katzenspucke abzuwischen, nun ja, in der Mitte des goldenen Stoffs hatte sich ein großes Loch gebildet, und sogar das Metallgewebe darunter sah, nun ja, korrodiert aus.
    Diese Katze! Diese verdammte Katze! Wenn diese Spucke ihre bloße Haut getroffen hätte, dann hätte sie … dann könnte sie … und plötzlich erinnerte sie sich daran, dass sie ihren Helm nicht mehr trug.
    Weiter unten im Gang tauchte das Katzending plötzlich aus einem offenen Raum auf.
    Celise Waan kreischte, riss die Pistole hoch und feuerte dreimal in schneller Folge. Aber das Ding war zu schnell. Es rannte davon und verschwand hinter einer Ecke.
    Sie würde sich nicht sicher fühlen können, solange dieses scheußliche Ding frei herumlief, entschied sie. Wenn sie es entkommen ließ, würde es sich im nächsten unaufmerksamen Moment auf sie stürzen, genau wie Tufs verhasstes schwarz-weißes Haustier es so gern tat. Celise Waan öffnete die Pistole, legte eine neue Ladung Explosivpfeile ein und nahm vorsichtig die Verfolgung auf.
    Jefri Löws Herz klopfte, wie es seit Jahren nicht mehr geklopft hatte; seine Beine schmerzten und er atmete in kleinen, kurzen Stößen. Adrenalin schoss durch seine Adern. Er trieb sich selbst immer weiter voran. Nur noch ein kleines Stückchen, diesen Korridor entlang und dann um die Ecke, dann vielleicht noch zwanzig Meter bis zur nächsten Kreuzung.
    Das Deck unter seinen Füßen bebte jedes Mal, wenn Kaj Nevis auf einem schweren, gepanzerten Untertassenfuß landete, und ein- oder zweimal verlor Jefri Löw fast den Halt, aber die Gefahr schien das alles nur noch zusätzlich zu würzen. Er rannte, wie er als Jugendlicher gerannt war, und selbst Nevis’ gewaltige, schneller werdende Schritte reichten nicht aus, um ihn einzuholen, obwohl er fühlen konnte, wie der andere immer näher kam.
    Er hatte eine Blendgranate gezogen, während er lief. Als er Nevis’ verdammten Greifer einen Meter hinter seinem Rücken hörte, entsicherte Jefri Löw sie, warf sie über seine Schulter, rannte noch schneller und warf sich um die letzte Ecke.
    Dann wirbelte er herum, genau in dem Moment, als ein plötzlicher geräuschloser Blitz von blau-weißer Brillanz den Korridor erleuchtete, den er gerade verlassen hatte. Sogar das reflektierte Licht, das von den Wänden zurückstrahlte, verwirrte ihn für einen Augenblick. Er hielt inne und beobachtete die Kreuzung. Hätte Nevis direkt hineingeblickt, hätte ihm die Blendgranate die Netzhaut weggebrannt, und die Strahlung hätte ihn innerhalb von Sekunden getötet.
    Das einzige Anzeichen von Nevis war ein riesiger, vollkommen schwarzer Schatten, der drohend auf die Kreuzung fiel.
    Jefri Löw zog sich zurück und ging keuchend rückwärts.
    Langsam trat Kaj Nevis auf die Kreuzung. Sein Visier war so dunkel, dass es fast schwarz aussah, aber als Löw es genauer betrachtete, kehrte das rote Glühen zurück und leuchtete immer heller. » VERDAMMT SEIST DU MIT ALL DEINEN BLÖDEN SPIELSACHEN «, dröhnte Nevis.
    Nun, das macht nichts, dachte Jefri Löw. Die Plasmakanone würde das erledigen, daran bestand kein Zweifel, und er befand sich nur noch etwa zehn Meter von der Schusszone entfernt. »Gibst du auf, Nevis?«, spottete er und lief mühelos rückwärts weiter. »Ist der alte Soldat zu schnell für dich?«
    Aber Kaj Nevis rührte sich nicht.
    Für einen Moment war Jefri Löw verwirrt. Hatte die Strahlung ihn schließlich doch erreicht, sogar durch den Anzug hindurch? Nein, das konnte es nicht sein. Sicher würde Nevis die Jagd jetzt nicht aufgeben, nicht nachdem Löw ihn so nahe an die Schusszone und seine Plasmaball-Überraschung gelotst hatte.
    Nevis lachte.
    Er blickte auf etwas über Löws Kopf.
    Jefri Löw sah nach oben, gerade im richtigen Moment, um zu sehen, wie sich etwas von der Decke löste und auf ihn zugeflattert kam. Es war vollkommen schwarz und flog mit breiten dunklen Fledermausflügeln, und er erhaschte einen kurzen Blick auf gelbe Schlitzaugen mit dünnen roten Pupillen. Dann faltete sich die Dunkelheit über ihn wie ein Umhang, und ledriges, feuchtes Fleisch umschloss ihn, um seinen plötzlichen, überraschten Schrei zu ersticken.
    Das war alles ziemlich interessant, dachte Rica

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