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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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gleich die Hölle losbrach.
    Und sie war hier oben, sicher und geschützt, und beobachtete alles. Rica Morgenstern lächelte.
    Kaj Nevis stapfte einen Gang entlang und wurde immer wütender, als eine plötzliche Explosion ihn hinten am Helm traf. Der Lärm im Innern seines Helms war grauenvoll. Die Kraft der Explosion hatte ihn nach vorn gestoßen und umgeworfen. Er schlug mit dem Gesicht zuerst auf den Boden, zu langsam, um den Sturz mit den Armen aufhalten zu können.
    Doch der Anzug absorbierte die größte Wucht des Aufschlags, und Nevis blieb unverletzt. Liegend überprüfte er schnell seine Anzeigen und lächelte wölfisch: Der Kampfanzug war unbeschädigt, unzerbrechlich. Er rollte sich auf die Seite und kam schwerfällig auf die Beine.
    Zwanzig Meter entfernt stand auf einer Gangkreuzung ein Mann in einem grün-goldenen Druckanzug, bewaffnet, als hätte er soeben ein Militärmuseum ausgeraubt, und hielt eine Pistole in einer behandschuhten Hand. »Wir sehen uns wieder, Schurke!«, rief die Gestalt über ihre externen Lautsprecher.
    » ABER SICHER, LÖW «, entgegnete Nevis. » WIE SCHÖN, SIE ZU SEHEN. KOMMEN SIE HER, UND GEBEN SIE MIR DIE HAND. « Er klapperte mit den Greifern. Der rechte war immer noch mit dem Blut des Cybertech beschmiert; er hoffte, dass Jefri Löw es bemerkt hatte. Wie schade, dass sein Schneidlaser eine so kurze Reichweite hatte, aber das machte nichts. Er würde Löw einfach einfangen, ihm sein Spielzeug wegnehmen und dann eine Weile mit ihm spielen – ihm vielleicht die Beine ausreißen oder seinen Anzug aufbrechen und die verdammte Luft den Rest erledigen lassen.
    Kaj Nevis stapfte vorwärts.
    Jefri Löw blieb stehen, hob seine Pfeilpistole, zielte sorgfältig mit beiden Händen und feuerte.
    Der Pfeil traf Nevis an der Brust. Es gab eine laute Explosion, aber dieses Mal war er darauf vorbereitet. Seine Ohren schmerzten, doch er taumelte nicht einmal. Etwas von der verschnörkelten Verzierung der Panzerung war schwarz geworden, aber das war auch schon der schlimmste Schaden. » DU VERLIERST, ALTER MANN«, sagte Nevis. »ICH MAG DIESEN ANZUG. «
    Jefri Löw blieb ruhig und überlegt. Er steckte seine Pfeilpistole ins Holster, nahm ein Lasergewehr von der Schulter, zielte und feuerte.
    Der Strahl streifte Nevis’ Schulter, traf eine Wand und hinterließ ein kleines schwarzes Loch.
    »Reflektierender Mikroüberzug«, sagte Jefri Löw. Er steckte das Lasergewehr weg.
    Nevis hatte mehr als drei Viertel der Entfernung zwischen ihnen mit langen, kraftvollen Schritten zurückgelegt. Schließlich schien Jefri Löw die Gefahr zu bemerken. Er senkte das Lasergewehr, drehte sich um und verschwand um eine Ecke.
    Kaj Nevis beschleunigte seine Schritte und folgte ihm.
    Haviland Tuf war überhaupt nicht ungeduldig.
    Er saß ruhig da, die Hände über dem gewölbten Leib gefaltet, und hatte Kopfschmerzen von den wiederholten Schlägen, mit denen der Tyrannosaurier den schützenden Tisch bedachte. Er bemühte sich nach Kräften zu ignorieren, dass die Schläge das Metall über ihm verbeult hatten und es für ihn immer unbequemer wurde. Es fiel ihm schwer, das grauenhafte, bestialische Brüllen zu überhören, diese exzessiven und melodramatischen Äußerungen des Appetits auf Fleisch, den der Tyrannosaurier von Zeit zu Zeit unter Beweis stellte, indem er sich vorbeugte und mit seinen unzähligen großen Zähnen vergeblich nach Tuf in seiner Zuflucht schnappte. Tuf dachte stattdessen an süße rodelyianische Plop-Beeren in Honigbutter, versuchte sich daran zu erinnern, welcher spezielle Planet die stärksten und bittersten Biere hatte, und entwickelte eine ausgezeichnete neue Strategie, Jefri Löw zu überraschen, falls sie je wieder gegeneinander spielen sollten.
    Schließlich trug sein Plan Früchte.
    Das rasende Reptil entfernte sich gelangweilt und frustriert.
    Haviland Tuf wartete, bis es draußen wirklich ruhig und friedlich geworden war. Umständlich faltete er sich auseinander und blieb eine Weile auf dem Bauch liegen, während die Nadelstiche in seinen Beinen erst aufflackerten, dann nachließen und schließlich ganz verschwanden. Dann schob er sich nach vorn und streckte vorsichtig den Kopf heraus.
    Schwaches grünes Licht. Dumpfes Summen, ferne gurgelnde Geräusche. Nirgends eine Bewegung.
    Vorsichtig erhob er sich.
    Der Dinosaurier hatte das, was von Pilzchens bemitleidenswertem Körper übrig geblieben war, mehrfach mit dem kräftigen Schwanz getroffen. Der Anblick erfüllte Haviland Tuf

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