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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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dir geschickt. Keine Ahnung, was die wollen. Ruf mich zurück und erzähl mir, was passiert ist!“
    Der Beamte blickte zu Boden, aber Chase entging trotzdem nicht, dass er sich ein Grinsen verkniff. Der Mann hüstelte, und als er wieder hochsah, war das Grinsen seiner professionellen Miene gewichen. „Ma’am, wir müssen Jessie ein paar Fragen stellen. Sie haben ihn wirklich nicht gesehen?“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Worum geht es denn bei diesen Fragen?“
    „Rufen Sie mich einfach an, sobald er sich bei Ihnen meldet.“ Der junge Mann reichte ihr eine Karte, die Jane behutsam in Empfang nahm. Dann schloss sie die Tür.
    „Oh Gott, was hat er nur wieder angestellt?“, flüsterte sie, während sie das Telefon vom Sofatisch holte. Sie wählte eine Nummer, doch ihr Gesicht verriet Chase, dass niemand dranging. „Sein Handy ist ausgeschaltet.“
    „Weißt du, wo er ist?“
    „Nein, keine Ahnung.“ Sie senkte den Kopf und tippte eine SMS ein.
    „Was willst du jetzt machen?“, fragte Chase.
    „Ich weiß es nicht. Als Erstes werde ich Grandma Olive anrufen. Und meine Mom. Vielleicht wissen die zwei ja etwas.“ Fünf Minuten später hatte sie mit beiden Frauen gesprochen, aber sie wirkte immer noch aufgelöst. Niemand schien eine Ahnung zu haben, wo Jessie steckte und was die Polizei von ihm wollte.
    Obwohl Chase klar war, dass das vermutlich keine sonderlich gute Idee war, schlug er das Einzige vor, was ihm einfiel. „Wollen wir es im Ryders versuchen?“
    Sie zögerte nicht mal den Bruchteil einer Sekunde. „Ja! Würdest du mich bitte hinfahren? Ich ziehe mich eben um.“ Jane verschwand im oberen Stockwerk und rief Chase von der Treppe aus ein „Danke“ zu.
    Chase zog seine brandneuen Schuhe und den genauso neuen Mantel an. Er sah aus, als hätte er den Kleiderschrank von George Clooney geplündert. Nicht unbedingt das richtige Outfit für das Ryders – aber so etwas musste man eben in Kauf nehmen, wenn man dabei war, sich zu verlieben.
    Und genau das passierte gerade. Chase war klar, dass es ein ziemlich gefährliches Vorhaben war, sich in Jane Morgan zu verlieben. Kompliziert beschrieb diese Frau nicht mal im Ansatz. Er konnte kaum mehr glauben, für wie durchschaubar er sie am Anfang gehalten hatte: eine zugeknöpfte Sekretärin,die neugierig auf ein Abenteuer mit dem tätowierten Bad Boy war.
    Ha! Wie man sich irren konnte. Und er hatte sich allen Ernstes eingebildet, dass er ihrem langweiligen Leben ein bisschen Würze verleihen müsse. Peinlich … Stattdessen hatte Jane Morgan sein Leben durcheinandergebracht. Jane Morgan – die weibliche Version von Dynamit. Harmlos und unscheinbar, bis sie einen Funken fand und einfach explodierte.
    Chases Seelenheil war dem Untergang geweiht.
    Als er ihre Schritte hörte, sah er auf. Er war gespannt, welcher Inkarnation von Jane er diesmal gegenüberstehen würde. Sie hatte sich nicht für das Ryders angezogen, sondern trug wieder Jeans. Dazu hatte sie Absatzstiefel und einen hübschen roten Pulli übergestreift. Chase stellte sich neben sie und sah in den Spiegel. Sie wirkten wie ein richtiges Paar. Trotz der widrigen Umstände musste er lächeln. „Können wir los?“
    Sie schnappte sich ihren Mantel, dann hasteten sie mit eingezogenen Köpfen durchs Schneegestöber zu Chases Truck.
    „Sag mal“, setzte er nach ein paar Minuten Fahrt an, „wie bist du eigentlich auf den Namen Jane gekommen?“
    Ihr Blick wurde ganz hart. Selbst im schummrigen Licht des Armaturenbretts konnte Chase ihr ansehen, dass sie sich an das Versprechen erinnerte, das er ihr vorhin gegeben hatte. Ja, er hatte versprochen, sie nicht mehr auf ihre Jugend anzusprechen. Aber er hatte ihr nicht versprochen, überhaupt keine Fragen mehr zu stellen.
    Jane verzog das Gesicht und blickte konzentriert aus dem Fenster. „Jane war der unauffälligste Name, der mir eingefallen ist.“
    „Herzlichen Glückwunsch, viel unauffälliger geht’s nicht.“
    „Danke.“
    „Und Morgan?“
    „Der Mädchenname meiner Mom.“
    „Ich mag übrigens, wie du dein Haar jetzt trägst“, sagte er. „Sieht gut aus.“
    Jane fing an, am Autoradio herumzudrehen. „Gibt es irgendeinen lokalen Nachrichtensender?“
    „Ich glaube schon.“
    „Chase, ich mache mir solche Sorgen. Glaubst du … Also, die Polizei stellt doch nicht grundlos mitten in der Nacht Fragen. Denkst du, es ist etwas Schlimmes passiert?“
    „Du meinst, noch eine tote Frau?“
    Jane nickte und suchte weiter. „Und

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