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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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wo zur Hölle ist Jessie? Der Typ hat wirklich die Disziplin von einem Fünfjährigen! Er sollte doch daheim bleiben!“
    Chase bemerkte, wie Jane ungeduldig mit dem Fuß wippte, und drückte aufs Gas. „Ich könnte meinen Dad anrufen“, bot er an. „Vielleicht kennt er jemanden bei der Polizei und kann mehr herausfinden.“ Er warf einen Blick auf die Uhr. Zehn. Wahrscheinlich war es sowieso hoffnungslos, weil sich sein Dad schon ins Koma gesoffen hatte.
    Doch Peter Chase nahm nach dem fünften Klingeln ab. Seine Stimme klang heiser, aber er lallte nur ein ganz kleines bisschen. Chase erklärte die Situation, und sein Vater bot an, einen Freund beim Police Department anzurufen.
    Ein paar Minuten später hielten sie vor dem Ryders. Jane sprang so schnell aus dem Truck, dass Chase nicht den Hauch einer Chance hatte, ihr aus dem Wagen zu helfen. Erst an der Eingangstür holte er sie ein. Als er Jane einen Seitenblick zuwarf, bemerkte er, dass etwas an ihrem Äußeren anders war als sonst. „Wo ist deine Brille?“, fragte er.
    „Hab ich zu Hause vergessen.“
    „Brauchst du sie gar nicht?“
    „Doch, aber ich kann ungefähr zehn Meter weit scharf sehen. Dahinter wird die Welt dann ein bisschen verschwommen.“
    „Also gehört sie auch zu deiner Verkleidung?“
    Sie warf ihm einen säuerlichen Blick zu und zog die Tür auf. „Komm jetzt!“
    Im Ryders war es proppenvoll, warm und schwül. Laute Stimmen versuchten, die noch lautere Musik zu übertönen. DerKontrast zu der Ruhe in Janes Wohnung hätte größer nicht sein können, und Chase fühlte sich ein bisschen desorientiert.
    Jane schüttelte den Kopf. „Selbst wenn er hier ist, werden wir ihn wahrscheinlich nicht finden.“
    „Versuchen sollten wir es trotzdem. Und nein, wir teilen uns nicht auf. Los!“
    Als Erstes gingen sie zur Bar, um Arlo zu fragen, ob er Jessie gesehen hatte. Aber heute arbeiteten andere Barkeeper, die sie beide nicht kannten. Chase ließ die Hand auf Janes Ellenbogen ruhen und führte sie schützend durch die Menge. In dem Moment, als er Jessies zwei Freunde entdeckte, spürte er Jane unter seiner Hand erstarren.
    Sie ging auf die Zehenspitzen und rief ihm ins Ohr: „Ich gehe rüber und rede mit ihnen.“
    „Lass mich das machen“, erwiderte er. Aber Jane schüttelte den Kopf und bedeutete ihm zu bleiben, wo er war. Das Ganze gefiel ihm nicht, aber was sollte er tun? Er war nicht ihr Vater. Andererseits war er aber auch kein Schoßhündchen, das brav Sitz machte. Also folgte er Jane in zwei Metern Abstand unauffällig.
    Offenbar schien sie davon auszugehen, dass Flirten ohne knappen Rock keinen Sinn machte. Stattdessen warf sie den beiden Männern ein nervöses Lächeln zu und redete einfach drauflos. Aber sie irrte sich: Jane sah in ihrem weichen Pulli und mit dem Pferdeschwanz hinreißend und sexy aus. Sogar noch hinreißender als im Minirock.
    Sie gestikulierte mit ihrem Handy herum und redete immer schneller, aber die beiden Männer schüttelten den Kopf. Der Kleinere wandte sich ab, um dem Mädchen, das sich an seine Seite schmiegte, am Ohr herumzuknabbern. Chase kaufte dem Mädchen keine Sekunde lang ab, dass es schon einundzwanzig war. Einen Moment lang musste er an die junge Jane denken.
    Er konnte einfach nicht glauben, wie sehr sie sich verändert hatte. Wahnsinn.
    Chase zuckte zusammen, als er spürte, wie sich ein Arm um seine Taille schlang. Er sah nach unten, direkt in die Augen einerRothaarigen, die sich einfach so an ihn gehängt hatte. „Ähm, hallo.“
    Sie schmiegte sich ein bisschen enger an ihn, lächelte und schob ihm ihr ziemlich beachtliches Dekolleté entgegen. Je näher sie kam, desto mehr von ihren Brüsten wurde sichtbar, wie Teig, der im Ofen aufging.
    „Ähm …“ Chase versuchte, sie abzuschütteln, doch seine Bemühungen wurden nicht von Erfolg gekrönt.
    „Dich habe ich hier noch nie gesehen.“ Ihr strahlendes Lächeln lenkte ihn einen Moment lang von ihren Brüsten ab. Sie war irgendwie hübsch, aber ihr Blick war so merkwürdig unstet, dass Chase sich durch ihr Interesse nicht geschmeichelt fühlte.
    „Ich gehe selten aus.“ Er versuchte erneut, sie wegzuschieben, ohne unhöflich werden zu müssen.
    „Du bist echt supersüß“, flötete sie, ohne den Arm von seiner Taille zu nehmen. Ihr langes Haar strich über seinen Arm.
    „Äh, danke, aber ich bin nicht alleine hier.“
    „Ach ja? Tja, wenn sie schlau wäre, würde sie so ein Prachtexemplar wie dich nicht aus den Augen lassen.“

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