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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Plasmabehörde an der Avenue of the Exchange.«
    Die Cops wechseln einen Blick. Anscheinend haben sie das noch nicht gewusst.
    »Was machen Sie dort?«, sagt der grüne Anzug.
    Aiahs Lächeln wird breiter. Irgendwo in ihrem Hinterkopf meldet sich ein Kobold, der die Situation sogar genießt.
    »Ich bin Angestellte der Stufe Sechs. Im Augenblick bin ich Mr. Rohder zugeteilt, dem Leiter der Forschungsabteilung, und arbeite an einem Sonderauftrag. Es geht um die Aufklärung großer Plasmadiebstähle.«
    Die Schnüffler scheinen in sich zusammenzusacken, die breiten Schultern welken in den verschlissenen Anzügen förmlich dahin, und Aiah weiß, dass sie mindestens für den Augenblick gewonnen hat. Sie weiß, was in den Köpfen der Schnüffler vorgeht: Ein hoffnungsloser Kleinkrieg droht, ein erbitterter Kampf einer Abteilung der Behörde gegen eine andere. Massenhaft Berichte schreiben und gute Aussichten, früher oder später einen Haufen Ärger zu bekommen.
    Aiahs Kobold befiehlt ihr, sofort nachzufassen, solange sie noch im Vorteil ist.
    »Hat dies hier vielleicht mit den Verhaftungen bei Kremag und Partner zu tun?«, fragt sie.
    Die Beamten sehen sie mit versteinerten Gesichtern an. »Bei wem, bitte?«
    »Ein Plasmalager der Operation an der 1193 th Street in der Nähe der Garakh Station. Die Behörde hat es letzten Freitag ausgehoben. Ich habe die Informationen geliefert, die den Durchsuchungsbefehl gerechtfertigt haben.«
    »Elfdreiundneunzig?« Dicke Lider bemüht sich, die Situation zu retten. »Wie wäre es mit Elfneunzig? Waren Sie in der Fabrik, die heute in der ersten Schicht explodiert ist?«
    Aiah kneift die Augen zusammen und breitet die Arme aus, damit sie etwas zu sehen bekommen. »Sehe ich aus, als hätte ich eine Explosion überlebt?«
    »Waren Sie vor der Explosion dort?«, kommt sofort die geduldige Nachfrage.
    »Möglich. Letzten Freitag bin ich hingefahren, um mir den Einsatz bei Kremag anzusehen, aber die Polizei hat Pfefferspray benutzt, und es gab nicht viel zu sehen, deshalb bin ich eine Weile in der Gegend herumgelaufen und wieder nach Hause gefahren.«
    Aiah kann sich glücklich schätzen, dass die Schnüffler Jaspeeri sind, die nicht bemerken, wie unwahrscheinlich es ist, dass eine Barkazil zu gottverlassener Stunde allein am Terminal herumspaziert.
    Der Schnüffler setzt neu an. »Diese Fabrik …«
    »An eine Fabrik kann ich mich eigentlich nicht entsinnen«, sagt Aiah. »Aber es ist möglich, dass Ihre Fabrik eins der Plasmalager ist, die ich Mr. Rohder gemeldet habe. An die Adressen kann ich mich nicht erinnern, und ich habe keines dieser Gebäude mit eigenen Augen gesehen. Abgesehen von Kre mag, meine ich.«
    »Unser Plasmahund«, sagt der Schnüffler, »hat uns direkt von der Fabrik zu Ihrer Tür geführt.«
    Aiah zuckt die Achseln. »Nun ja«, sagt sie. »Ich war ja tatsächlich in der Gegend.«
    »Und Sie hatten nichts mit der Plasmastation in der Fabrik an der Elfneunzigsten zu tun, die dazu gedient hat, eine fremde Regierung zu stürzen?«
    Aiah gibt sich Mühe, beeindruckt zu scheinen. »Ich glaube nicht«, sagt sie. »Es sei denn, sie war auf der Liste, die ich Mr. Rohder gegeben habe.«
    »Und Sie wollen uns nicht hereinlassen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Aiah verschränkt die Arme. »Weil es in der Be hörde offensichtlich eine Panne gegeben hat«, sagt sie. »Irgendeiner unserer Vorgesetzten ist dafür verantwortlich und versucht jetzt, es jemand anderem anzuhängen. Glauben Sie wirklich, ich würde Ihnen helfen, mich ans Messer zu liefen?«
    Der Schnüffler gibt auf. »Wir haben vielleicht noch mehr Fragen.«
    »Ich bin morgen im Büro. Da können Sie mich sprechen.«
    Der Schnüffler nickt.
    »Bis zum nächsten Mal«, sagt er.
     
    Erdbeben Klasse B im Qelhorn Mountains Distrikt
    100 000 Opfer befürchtet
    Einzelheiten im Wire!
    Verhalte dich ganz normal.
     
    Es fällt ihr nicht schwer. In Aiahs Leben ist nichts Ungewöhnliches mehr. Während sie am Morgen Kaffee macht, hört sie die Frühnachrichten. Beim Coup in Caraqui hat es etwa 50 000 Todesopfer gegeben, die sich ungefähr jeweils zur Hälfte auf die Opfer der Feuersbrunst am Kanal der Märtyrer und auf die Metropolitengarde verteilen, die fast bis zum letzten Mann ausgelöscht wurde. Die Behörden haben inzwischen das abgestürzte Flugzeug in Makdar und das beschädigte Luftschiff in Liri-Domei mit dem Coup in Verbindung gebracht. Die Besatzung des Luftschiffs wird festgehalten und möglicherwei se bald

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